Ölpreise fangen sich nach Abwärtskorrektur | Aktuelle Ölmarkt-News vom 04.04.2018

um 09:14 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Nachdem die Ölpreise spürbar nach unten korrigiert hatten, stabilisierten sich die Notierungen  am Dienstag wieder. So legte die Nordsee-Ölsorte BRENT auf den heutigen Mittwoch um leichte 0,1 $/b zu und notierte am Morgen bei 67,9 Dollar/Barrel. Die US-Ölsorte WTI stieg ebenfalls um knapp 0,2 $/b und wurde am Mittwochmorgen bei gut 62,3 Dollar/Barrel gehandelt.

Der sich zuspitzenden Handelskonflikt zwischen China und den USA hatte die Ölpreise nur kurzfristig belastet. Zwar nimmt Handelskonflikt zwischen der größten und zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt weiterhin konkrete Formen an, jedoch konnten sich die Ölpreise zunächst von der eingetrübten Stimmung an den Aktienmärkten entkoppeln.

Für Preisdruck hatte zunächst auch die Nachricht gesorgt, dass Russland seine Ölförderung mit knapp 11 Mio. Barrel pro Tag auf den höchsten Stand seit fast einem Jahr hochgefahren hatte. Von russischer Seite wurde jedoch umgehend verkündet, dass man sich an die zugesagte Förderkürzung halten wolle und weiterhin eng mit der OPEC zusammen arbeiten werde.

 

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Diese Aussage nahm dann auch den Druck von den Ölpreisen, auch weil die Nachrichtenagentur Bloomberg auf Basis einer Umfrage veröffentlichte, dass die Fördermenge des Ölkartells im März mit rund 32 Mio. Barrel pro Tag wohl auf den niedrigsten Stand seit einem Jahr gesunken ist. Hier spielen der OPEC jedoch auch die ungeplanten Förderausfälle im krisengeschüttelten Venezuela in die Karten.

Die OPEC arbeitet unterdessen weiter an einem neuen Bündnis. Unter Führung von Saudi-Arabien soll vor allem die Zusammenarbeit mit Russland, dem zurzeit größten Ölförderland der Welt, intensiviert werden. So soll ein Förderabkommen für die nächsten zehn bis zwanzig Jahre getroffen werden und zudem sollen sich sechs weitere Ölförderländern an der aktuellen Förderkürzung beteiligen.

Nachdem die OPEC in den letzten Jahren stetig an Einfluss verloren hatte und zudem untereinander zerstritten war, hat sich die zuletzt zusammengefundene Allianz rund um Saudi-Arabien und Russland als tatkräftig und preisbestimmend erwiesen.

Vom US-Ölmarkt kamen zuletzt keine deutlichen Wachstumssignale, so dass dessen Position als Gegengewicht zur Förderkürzung der OPEC-Allianz zurzeit geschwächt ist. Zwar klettert die US-Ölförderung von einem zum nächsten Rekordhoch, die Anzahl der Ölförderanlagen hat dabei jedoch nicht zugenommen und auch die US-Öllagerbestände befinden sich seit fast einem halben Jahr ziemlich stabil bei rund 800 Mio. Barrel. Heute Nachmittag gibt das US-Energieministerium die neuen Daten bekannt.

Vom Devisenmarkt legte die weltweite Ölwährung US-Dollar gestern weiter zu. Insgesamt hat der €uro gegen den Dollar in der zurückliegenden Woche nun fast zwei Prozent an Wert verloren und notierte dementsprechend am Mittwochmorgen bei 1,227 Dollar/€uro.

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