Ölpreise erneut leicht im Minus | Aktuelle Ölmarkt-News vom 09.08.2017

um 09:19 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Ölpreise haben gestern zunächst leicht zugelegt, sind dann am Mittwochmorgen jedoch wieder gefallen. Unterm Strich gaben die beiden Rohöl-Leitsorten BRENT und WTI auf Mittwoch um weitere 0,3 Dollar/Barrel nach. Die Nordsee-Ölsorte BRENT stand dementsprechend am Morgen bei 51,9 $/b und die US-Ölsorte WTI wurde bei 49 Dollar/Barrel gehandelt.

Zum Abschluss des zweitägigen OPEC-Meetings in Abu Dhabi kamen gestern keine impulsgebenden Nachrichten für den Ölmarkt. Zwar bekräftigten alle an der Förderkürzung beteiligten Länder, dass man sich in Zukunft vollumfänglich an die beschlossenen Förderquoten halten wird, doch wie so oft bleiben Händler bei solchen Aussagen erstmal kritisch und warten ab, ob den Worten der OPEC auch entsprechende Taten folgen. Dementsprechend zurückhaltend fielen bisher auch die Reaktionen an den Rohstoffbörsen auf das OPEC-Meeting aus.

Saudi-Arabien scheint jedoch weitere Schritte unternehmen zu wollen,  um die Ölpreise zur Not auch im Alleingang zu stützen. So wurde gestern bekannt, dass das Königreich nun auch seine Ölexporte nach Asien beschränken will, nachdem zuvor schon Exportkürzungen in die USA gemeldet wurden. Allerdings findet der OPEC-Leader weiterhin kaum Unterstützer, die weitere Förderkürzungen durchführen wollen oder können.

Daher richtet sich der Blick der Anleger nun auch schon auf die neuen Daten vom US-Ölmarkt, denn heute Nachmittag stehen die allwöchentlichen Veröffentlichungen des amerikanischen Energieministeriums an. Sollten vom US-Ölmarkt keine preisstützenden Meldungen kommen, so könnten die zuletzt stark spekulationsgetriebenen Ölpreise eine weitere Korrektur nach unten erfahren.

 

Ein nicht zu unterschätzendes Risiko für einen Ölpreis-Anstieg geht zurzeit von einem politischen Konflikt aus. Nicht von einem der zahlreichen Kriege im Nahen Osten, sondern vom Nordkorea-Konflikt. Diese zurzeit vielleicht gefährlichste Auseinandersetzung spitzte sich in den letzten Wochen immer mehr zu und gestern hat Nordkorea nun ganz offen mit einem Militärschlag gegen die USA gedroht. Abgesehen von den verheerenden Folgen, die ein militärischer Konflikt mit Nordkorea wohl haben wird, schnellen für gewöhnlich auch die Ölpreise in die Höhe wenn die USA in einen Krieg ziehen.

Am Devisenmarkt brach der €uro gestern überraschend deutlich gegen den US-Dollar ein und wurde heute Morgen mit 1,174 Dollar/€uro auf dem tiefsten Stand seit rund 10 Tagen gehandelt. Dennoch blicken die meisten Devisenhändler weiterhin optimistisch in Zukunft und schließen nicht aus, dass der €uro die Marke von 1,20 Dollar/€uro in den kommenden Monaten knacken könnte.

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