Ölpreise erneut im Plus | Aktuelle Ölmarkt-News vom 15.09.2017

um 09:16 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Rohölpreise haben am gestrigen Handelstag zunächst nachgegeben, drehten dann jedoch im Tagesverlauf in die Gewinnzone. Heute Morgen sprachen Händler von einem impulsarmen Handel, bei dem die Ölnotierungen wieder leicht fielen. Unterm Strich legte die Nordsee-Ölsorte BRENT auf den heutigen Freitag jedoch um leichte 0,2 $/b zu und wurde am Morgen mit 55,2 Dollar/Barrel auf einem 5-Monats-Hoch gehandelt. Die US-Ölsorte WTI legte mit 0,5 $/b erneut etwas kräftiger zu und notierte am Freitagmorgen bei 49,7 Dollar/Barrel. Damit hat sich die Preisdifferenz der beiden Rohöl-Leitsorte im Laufe der Woche auf 5,5 Dollar je Barrel verringert.

Zum Wochenauftakt hatte die Normalisierung auf dem US-Ölmarkt zunächst zu sinkenden Ölpreisen geführt, ab der Wochenmitte drehte die Stimmung dann jedoch als OPEC und Internationale Energieagentur (IEA) in ihren aktuellen Monatsberichten die Prognosen zur weltweiten Nachfrage nach Rohöl anhoben. Die Kombination aus steigender Ölnachfrage und der wohl mindestens bis Mitte 2018 weiterhin gedrosselten Ölförderung der OPEC und Russlands, hatte die Spekulationen auf steigende Ölpreise neu befeuert.

 

Ölpreis an der Börse


Ähnlich wie die OPEC, geht die IEA in ihrem Monatsbericht davon aus, dass das Wachstum der globalen Ölnachfrage noch in diesem Jahr um 0,1 Mio. Barrel auf 1,6 Millionen Barrel pro Tag steigen werde. Im kommenden Jahr wird ein Wachstum von 1,4 Mio./Barrel erwartet, so dass die weltweite Ölnachfrage dann bei über 98 Mio. Barrel pro Tag liegen wird. Die Erhöhung der Prognose wurde mit einer steigende Konjunktur und einer damit einhergehenden, anziehenden Ölnachfrage in den westlichen Industrienationen und vor allem auch in China begründet. Die OPEC gab darüber hinaus auch noch bekannt, dass die Ölförderung des Kartells im vergangenen Monat mit 32,8 Mio. Barrel/Tag deutlich unterm dem Ausstoß des Vormonats lag.

Am Mittwochabend gab das US-Energieministerium die allwöchentlichen Daten zu den Öllagerbeständen in den USA bekannt. Erwartungsgemäß spiegelten die Zahlen, aufgrund der Auswirkungen der Wirbelstürme Harvey und Irma, ein verzerrtes Bild wieder. So waren die Rohöllager um 5,8 Mio. Barrel gestiegen, während die Lager der Ölprodukte (Heizöl, Diesel und Benzin) um insgesamt 11,6 Mio. Barrel gefallen sind. Insgesamt weisen die US-Öllager somit erneut ein Minus auf und stehen mit aktuell gut 831 Mio. Barrel auf dem tiefsten Stand der letzten zwei Jahre. Allerdings sollte man die US-Öllagerdaten vorerst nicht überbewerten.

Am Devisenmarkt musste der €urokurs in dieser Woche einen spürbare Rücksetzer gegen die Ölwährung Dollar hinnehmen. Insgesamt ist der €uro seit seinem Langzeithoch vom vergangenen Freitag um knapp zwei Prozent gefallen, stand jedoch am heutigen Freitagmorgen bei gut 1,19 Dollar/€uro.

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