Ölpreise erneut gestiegen | Aktuelle Ölmarkt-News vom 07.09.2017

um 08:27 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Ölpreise sind am gestrigen Handelstag weiter gestiegen, haben heute Morgen im frühen Handel allerdings leicht nachgegeben. Insgesamt kletterte die europäische Leitsorte BRENT um weitere 0,7 $/b und wurde somit am Donnerstagmorgen bei 53,9 Dollar/Barrel gehandelt. Die US-Ölsorte WTI legte um weitere 0,3 $/b zu und stand am Morgen bei 49 Dollar/Barrel.

Abgesehen von den US-Öllagerdaten des American Petroleum Instituts (API), die aufgrund der Auswirkungen von Tropensturm „Harvey“, genau wie die heutigen DOE-Zahlen wenig aussagekräftig sind, gibt es am Ölmarkt zurzeit wenig Neuigkeiten. Genau wie am Vortag gaben Händler als Grund für den Anstieg der Ölpreise eine anziehende Nachfrage nach Rohöl an, welche sich aufgrund der raschen Inbetriebnahme der texanischen Ölraffinerien ergibt, die zuvor durch Tropensturm Harvey stillgelegt wurden.

Da „Harvey“ keine größeren Schäden an den Raffinerien hinterlassen hat gehen Analysten davon aus, dass bald wieder alle betroffenen Raffinerien in Betrieb genommen werden und mit hoher Auslastung dazu beitragen, dass sich das Angebot an Ölprodukten in den USA schnell wieder erholt. Die Wiederaufnahme des Raffineriebetriebes hat bisher zu steigenden Rohölpreisen und deutlich sinkenden Benzinpreisen geführt, die für den Heizölmarkt relevanten Gasölnotierungen konnten bisher allerdings noch nicht von dieser Entwicklung profitieren. So normalisierte sich der Preisunterschied zwischen Rohöl und Gasöl in der ersten Wochenhälfte nicht weiter sondern die Gasölpreise zogen auf ein neues Zwei-Jahres-Hoch an.

Ölpreise steigen

Insgesamt scheint sich die Lage am US-Ölmarkt, nach den Überschwemmungen durch Tropensturm "Harvey", relativ schnell wieder zu normalisieren. Allerdings schauen Händler aktuell auf den anziehenden Hurrikan "Irma", der sich gegenwärtig auf die Karibik zubewegt. Meteorologen erwarten zurzeit allerdings nicht, dass auch „Irma“ wieder auf die texanische Küste treffen wird. Derzeit wird davon ausgegangen, dass „Irma“ die Küste von Florida ansteuert und bis zum Auftreffen auch deutlich an Stärke verloren haben sollte. Daher sollte Hurrikan „Irma“ nach jetzigem Stand unbemerkt am Ölmarkt vorüberziehen.

Impulse könnten im Tagesverlauf vom Devisenmarkt kommen. Aktuell steht der €uro gegen die Ölwährung Dollar mit 1,192 Dollar/€uro recht stark da. Heute findet jedoch die Ratssitzung der Europäischen  Zentralbank (EZB) statt. Allgemein wird zwar erwartet, dass die EZB ein Auslaufen der Anleihekäufe im Jahr 2018 bekannt geben wird, um so langsam aus der sehr lockeren Geldpolitik rauszukommen. Devisenhändler rechnen allerdings auch damit, dass Draghi Schritte ankündigen könnte, die den €urokurs belasten, damit die exportorientierte, europäische Wirtschaft entlastet wird.

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