Ölpreise erholen sich – Nachfragesorgen belasten Ölmarkt weiter | Aktuelle Ölmarkt-News vom 24.08.2021

um 10:42 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben im Verlauf des gestrigen Handelstages deutlich zugelegt und haben sich von den Verlusten der Vortage etwas erholt. Die Steigerung fiel sehr deutlich aus. Aktuell notieren die Ölpreise etwas fester als zum Schluss des gestrigen Handelstages. Nachfragesorgen belasten weiterhin den Ölmarkt. Ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notiert aktuell bei 66,25 $. Brent-Öl aus der Nordsee kostet aktuell 69,50 $ je Fass.

Die Corona-Pandemie und damit einhergehende Einschränkungen in der Mobilität und Lockdowns bleiben die beherrschenden Themen auf dem Ölmarkt. Dabei blicken Anleger und Analysten insbesondere auf die Entwicklungen in Asien und im südostasiatischen Raum. Zuletzt hatte es stärkere Einschränkungen in China und Japan gegeben.

Zumindest aus China kam eine erfreuliche Nachricht. Erstmals seit über einem Monat wurden an einem Tag keine neuen Corona-Infizierungen gemeldet. Dies könnte ein gutes Zeichen dafür sein, dass die Eindämmungsstrategie der chinesischen Führung weiterhin funktioniert. Zuletzt hatte es Zweifel an der Wirksamkeit der Maßnahmen und stärkerer Einschränkungen in China gegeben. In der Folge der Maßnahmen hatte es auch immer wieder Belastungen bei der Nachfrage gegeben.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Eine ebenfalls positive Nachricht kam aus Indien. Hier hat die Verarbeitung von Rohöl in den Raffinerien des Landes deutlich zugelegt. Im Juli wurde ein Höchstwert der vergangenen drei Monate erreicht, was die Verarbeitung angeht. Indien ist der weltweit drittgrößte Energieverbraucher nach den USA und China. Eine erhöhte Verarbeitung von Rohöl stärkt dabei die Nachfrage und gilt als Indikator für eine deutliche Verbesserung der Situation in dem von Corona gebeutelten Land.

Auch aus dem Euroraum und Deutschland gibt es positive Konjunkturmeldungen. Diese werden zwar weiterhin mit Skepsis aufgenommen, allerdings reagierten die Finanzmärkte ebenfalls auf die positiven Daten, was ein gutes Indiz für eine Verbesserung insgesamt ist. Der Blick auf dem Ölmarkt richtet sich nun einerseits auf die USA und die Entscheidungen zur Zinspolitik als auch auf die EZB. Viele Analysten und Experten gehen davon aus, dass die lockere Geldpolitik aufgrund der ansteigenden Inflationslage vorbei sein könnte.

Entscheidungen könnten dabei bereits in dieser Woche fallen und den Markt insgesamt stark beeinflussen. Die gesunkenen Ölpreise hatten über das Wochenende hinweg zu einer erhöhten Nachfrage bei Heizöl beigetragen. Die Heizölpreise sind deutlich günstiger geworden. Die Benzinpreise sind ebenfalls leicht gesunken. Trotzdem bleibt das Preisniveau bei Heizöl und Kraftstoffen eher hoch. Die hohen Ölpreise hatten zuletzt auch die Transport-Kosten und Produktionskosten nach oben getrieben, was auch zu einer erhöhten Inflation beiträgt.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro notiert aktuell bei 1,1735 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Aktuell trägt der etwas schwächere Dollar zu einer höheren Nachfrage auf dem weltweiten Ölmarkt bei.

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