Ölpreise drehten zum Wochenschluss nach oben | Aktuelle Ölmarkt-News vom 12.03.2018

um 08:53 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Nachdem die Ölpreise in der vergangenen Woche zunächst deutlich nachgegeben hatten, setzte sie am Freitagnachmittag eine kräftige Gegenbewegung ein. Die Erholung fiel dabei so deutlich aus, dass die Ölnotierungen ihre vorherigen Verluste wieder ausglichen und auf Wochensicht fast unverändert blieben.

Heute Morgen im frühen Handel konnten die Ölpreise den Anstieg auch vorerst halten. Somit legte die Nordsee-Ölsorte BRENT auf den heutigen Montag um insgesamt 1,6 $/b zu und stand am Morgen bei 65,4 Dollar/Barrel. Auch die US-Ölsorte WTI kletterte um deutliche 1,7 $/b und wurde am Montagmorgen bei 62 Dollar/Barrel gehandelt.

Der Grund für die steigenden Ölpreise war in einer verbesserten Stimmung an den Börsen zu finden. Starke Konjunkturdaten aus den USA hatten für Auftrieb gesorgt und die Aktienkurse auf breiter Front gestützt. Besonders der Dow Jones legte an der Wallstreet kräftig zu, aber auch andere Leitindexe wie der DAX verzeichneten am Freitagnachmittag ein spürbares Plus. Dennoch steht der Dow Jones aktuell noch rund fünf Prozent und der DAX fast zehn Prozent unter den Höchstständen von Ende Januar und die Stimmung an den Finanzmärkten bleibt skeptisch.

Weiterhin ist nicht absehbar, wie sich der von US-Präsident Donald Trump ins Rollen gebrachte Handelskonflikt auf die Weltwirtschaft und die Aktienmärkte auswirken wird. Und neben der neuen US-Handelspolitik sorgt auch die Geldpolitik der Notenbanken in den USA, aber auch in Europa dafür, dass Anleger zurückhaltender geworden sind.




Der Weltölmarkt selber befindet sich weiterhin im Spannungsfeld zwischen der Förderkürzung, von wichtigen Förderländern rund um die OPEC und Russland, und der stetig steigenden Ölförderung in den USA. Dabei nimmt die US-Ölförderung eine immer wichtigere und preisregulierende Rolle auf dem Weltölmarkt ein. So ist die US-Ölförderung auch in der vergangen Woche weiter gestiegen und liegt mit aktuell 10,37 Mio. Barrel pro Tag auf einem neuen Rekordhoch.

Die neuesten Daten zu den Öllagerbeständen und den Ölbohraktivitäten in den USA fielen hingegen eher verhalten aus. So blieben die US-Öllager zuletzt weitestgehend stabil und die aktiven Bohrlöcher gingen zum ersten Mal seit sechs Wochen wieder auf 796 Anlagen zurück.

Insgesamt sprechen zurzeit viele Analysten von einem möglichen Gleichgewicht, das sich auf dem Ölmarkt einstellen könnte. Die Allianz rund um die OPEC und Russland hat ihr wichtigstes Ziel eines Ölpreises von gut 60 Dollar/Barrel erreicht. Gleichzeitig deckelt die steigende US-Ölförderung, die Ölpreise nach oben, weil die USA rund 80 Prozent der global hinzukommenden Ölnachfrage ausgleichen kann. Ölpreise von deutlich unter 60 Dollar sollten von der, in den letzten Jahren stets unter massivem Preisruck arbeitende US-Schieferölindustrie, aber wohl auch nicht angestrebt werden.

Nach einem kurzem Zwischenhoch des €uro gegen die Ölwährung US-Dollar ist die Gemeinschaftswährung wieder auf das vorherige Niveau gesunken. Mit aktuell gut 1,23 Dollar/€uro zeigt sich der €uro-Dollar-Wechselkurs nun bereits seit einiger Zeit recht stabil.

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