Ölpreise drehten wieder in Gewinnzone | Aktuelle Ölmarkt-News vom 01.02.2018

um 08:59 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Nachdem die Ölpreise in der ersten Wochenhälfte nachgegeben hatten, drehten die Notierungen gestern und am Donnerstagmorgen wieder in die Gewinnzone. So legte die Nordsee-Ölsorte BRENT um knapp 0,3 $/b zu und stand am Morgen bei 68,8 Dollar/Barrel. Auch die US-Ölsorte WTI kletterte um rund 0,6 $/b und wurde am Donnerstagmorgen bei 64,7 Dollar/Barrel gehandelt.

Der seit Monaten bestehende Höhenflug der Ölpreise hat zuletzt zwar an Dynamik verloren, doch durch die heutige Gegenbewegung ist die lang erwartete Abwärtskorrektur der Rohölpreise erstmal wieder in die Ferne gerückt. Obwohl die Ölpreise seit Mitte 2017 in der Spitze um bis zu 60 Prozent gestiegen und von den meisten Marktbeobachter und Analysten als überbewerteten bezeichnet werden, lässt eine Preiskorrektur somit weiterhin auf sich warten.

Und dies obwohl vom US-Ölmarkt zuletzt Wachstumssignale kamen. So meldete das US-Energieministerium gestern einen Anstieg der US-Rohöllager in Höhe von 6,8 Mio. Barrel. Allerdings hatten Experten auch mit einem Anstieg gerechnet, weil die US-Ölförderung zuletzt stetig zugenommen hat und in den USA die Wartungssaison der Ölraffinerien beginnt. Dementsprechend war bei den Lagern der Ölprodukte (Heizöl, Diesel und Benzin) auch ein Abbau von insgesamt 3,8 Mio. Barrel zu verzeichnen.



Unterm Strich legten die gesamten US-Öllager somit leicht auf aktuell gut 798 Mio. Barrel zu. Auch die amerikanische Ölförderung kletterte mit aktuell 9,91 Mio. Barrel pro Tag auf ein neues Rekordhoch. Doch trotz dieser Wachstumssignale kann man bei den Daten  vom US-Ölmarkt insgesamt noch nicht von einem Paukenschlag sprechen. Die Ölförderung legte nur leicht zu und es ist noch nicht klar ob im Februar tatsächlich schon die Fördermarke von 10 Mio. Barrel pro Tag erreicht wird. Und was die US-Öllager betrifft, wird seit nunmehr 15 Wochen bereits ein recht stabiles Level von rund 800 Mio. Barrel gehalten.

Unterstützung erhalten die Ölpreise seit einiger Zeit durch einen schwachen Dollarkurs, die Übererfüllung der Förderkürzung rund um die OPEC und Russland, die im Dezember bei 129 Prozent lag, sowie durch die guten Aussichten im Hinblick auf die Weltwirtschaft, die eine anziehende Ölnachfrage erwarten lassen.  Ein nicht unerheblicher Teil des jüngsten Preisanstieges ist jedoch auch auf spekulative Finanzanleger zurückzuführen. Dabei steht mittelweile ein nur durch Spekulationen aufgebautes Korrekturpotential von rund zehn Prozent im Raum.

In dieser Woche wurden Anleger mit Investitionen in steigende Ölpreise erkennbar vorsichtiger und auch vom Devisenmarkt kommen derzeit keine preistreibenden Impulse mehr für den Ölmarkt. So scheint sich der €uro gegen den US-Dollar bei rund 1,24 Dollar/€uro einzuschwingen, liegt damit jedoch in der Nähe seines aktuellen Drei-Jahreshochs.

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