Ölpreise diese Woche wieder deutlich fester | Aktuelle Ölmarkt-News vom 25.05.2021

um 11:18 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise sind in die neue Woche deutlich fester gestartet. In der vergangenen Woche hatte es deutliche Abschläge bei den Ölpreisen gegeben. Hintergrund waren außer den Entwicklungen bei der Corona-Pandemie positive Berichte über die Iran-Gespräche. Mittlerweile haben sich die Spekulationen über die Entwicklung etwas beruhigt und Analysten sehen die Gespräche mit weniger Sorge. Ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notiert aktuell bei 65,67 $. Ein Barrel der für Europa relevanten Öl-Sorte Brent kostet 68,10 $.

Auf dem Ölmarkt überwiegt aktuell eine grundlegend positive Stimmung. Kurz vor Beginn der zweiten Jahreshälfte gehen Analysten und Experten künftig von einer deutlich stärkeren Nachfrage aus. Gerade in den Sommermonaten wird aus Sicht vieler Experten der Flugverkehr an Fahrt aufnehmen und der Verbrauch von Rohölprodukten wie Diesel und Benzin aufgrund eines höheren Fahrverhaltens deutlich zunehmen. In den USA bereitet man sich auf die bald startende Fahrsaison entsprechend gut gelaunt vor.

Zu den positiven Aussichten gesellen sich auch positive Vorgaben aus den Finanzmärkten hinzu. Gerade die Wirtschaftsdaten aus Europa lassen aktuell die Aktienkurse steigen. Die positive Stimmung färbt auch auf den Handel mit Öl ab. Da Öl als risikoreiche Anlage gehandelt wird, sind positive Daten aus den Finanzmärkten preisstabilisierend. In den vergangenen Wochen hatte der Ölpreis auch aufgrund schlechter Vorgaben eher abgebaut. Nun scheint eine Gegenbewegung vorhanden zu sein, die auch nachhaltiger ausfallen könnte.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Das Thema Iran ist unterdessen etwas weniger stark im Blick der Marktteilnehmer. Während vergangene Woche die Sorge vor einem Wiedereintritt überhandgenommen und die Ölpreise massiv unter Druck gesetzt hatte, ist in dieser Woche davon kaum noch etwas zu spüren. Analysten und Experten gehen mittlerweile davon aus, dass die erhöhte Nachfrage selbst den Wiedereintritt des Iran auf den Weltmarkt verkraften dürfte. Außerdem scheinen die Gespräche weniger positiv zu verlaufen, als es den Anschein hatte. Man steht weiter in schwierigen Verhandlungen wegen des Atomprogramms. Eine Lösung im Konflikt mit den USA zeichnet sich noch lange nicht ab.

Eine weiterhin „positive“ Meldung kommt aus den USA. Die Hurrikan-Saison wird nach Ansicht der Behörden in diesem Jahr deutlich stärker ausfallen, als in vergangenen Jahren. Das ist zwar sehr übel für die Bevölkerung, allerdings wird es vermutlich wieder zu deutlichen Ausfällen bei der Produktion und Förderung von Öl in den USA kommen. Schon die letzte Hurrikan-Saison hatte die Ölpreise teilweise stark belastet. Eine stärker ausfallende Hurrikan-Saison dürfte die Ölpreise für diese Zeit deutlich verteuern. Es bleibt allerdings abzuwarten, ob die Prognosen der Behörden wirklich zutreffen werden. Beim Klima weiß man ja nie so richtig, was da kommt.

Der US-Dollar bleibt unterdessen weiterhin vergleichsweise sehr schwach. Der €uro kostet aktuell 1,2254 USD. Der günstige Dollar trägt weiter dazu bei, dass Importe von Rohöl weiterhin günstig für viele Länder bleibt. Sollte die Nachfrage in den kommenden Wochen weiter anziehen, dann ist davon auszugehen, dass diese Verbilligungseffekte verpuffen werden. Zwar wird deutlich mehr Öl auf den Weltmarkt gebracht, aber die Nachfrage könnte exponentiell dazu steigen. Diese Erfahrung lässt sich bereits anhand einiger Engpässe bei anderen Produkten festmachen. Die positiven Aussichten für die Zukunft überwiegen. Die kommenden Tage dürften aber Aufschluss darüber geben, wie sich die Ölpreise weiterentwickeln.

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