Ölpreise auf Wochensicht höher – Steigt die Öl-Nachfrage in 2023? | Aktuelle Ölmarkt-News vom 16.12.2022

um 10:03 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben sich in dieser Woche deutlich nach oben entwickelt, auch wenn es zum Wochenende hin wieder nach unten geht. Über die Woche betrachtet haben die Ölpreise um rund 5 $ je Fass zugelegt. Die höheren Rohölpreise gehen vor allem Spekulationen über eine erhöhte Nachfrage und ein geringeres Angebot zurück. Nach den Zinsentscheidungen kommt es zumindest kurzfristig zu einer Konsolidierung. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert aktuell bei 75,65 $. Brent kostet 80,83 $ je Fass.

Das Embargo und der Preisdeckel für russisches Rohöl könnten laut einem am Mittwoch veröffentlichten Bericht dazu beitragen, dass im kommenden Jahr die Ölpreise steigen. Darauf weist die Internationale Energie-Agentur (IEA) hin. Gleichzeitig ist laut IEA auch anzunehmen, dass die globale Rohöl-Nachfrage in 2023 deutlich steigen wird. Die Ölpreise reagierten in der Folge und stiegen zur Wochenmitte deutlich an. Erst seit Donnerstag geht es wieder spürbar nach unten.

Ein Grund dafür sind auch die DOE-Bestandsdaten. Diese zeigten deutliche Aufbauten. Nach Angaben der US-Energiebehörde sind die Rohölbestände um 10,2 Mio. Barrel gestiegen. Auch bei Mitteldestillaten (+ 1,4) und Benzin (+ 4,5) wurden deutliche Aufbauten gemeldet. Die Daten bestätigten die Tendenz, die bereits aus den API-Daten am Dienstag hervorgingen. Insgesamt ist der stärkere Aufbau als Indiz zu werten, dass es eine Überversorgung auf dem Markt gibt.

Allerdings gibt es auch Gegenbewegungen durch unvorhergesehene Vorfälle. So ist die Keystone-Pipeline aufgrund eines Lecks ausgefallen. Beobachter und Experten sprechen davon, dass die wichtige Route für die US-Ostküste nach Kanada für mehrere Monate von dem Ausfall betroffen sein könnte. Die Preise für WTI sind daher deutlich angezogen.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Die Zins-Entscheidungen der US-Notenbank (FED) und der Europäischen Zentralbank (EZB), sowie der Notenbanken der Bank of England und der Schweiz haben zu deutlichen Kurskorrekturen an den Finanzmärkten geführt. Dies belastet auch die Ölpreise, da Rohöl als höchst risikoreiches Investment gilt. Die Notenbanken machten dabei deutlich, dass eine Abkehr von höheren Zinsen zunächst nicht erwartet werden kann. Dies erwischte die Anleger auf dem falschen Fuß.

Und auch das Thema China wird uns weiter erhalten bleiben. Die Nachfrage aus der wichtigsten Importnation ist zwar im Oktober und November gestiegen, allerdings hat sich die Konjunktur deutlich abgeschwächt. Es wird erwartet, dass China seine Rohölimporte in 2023 etwas einschränken könnte. Die Rezessionssorgen belasten auch hier sehr stark.

Nach den Zinsentscheidungen hat sich der US-Dollar weiter nach unten entwickelt. Aktuell notiert der €uro bei 1,0646 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Die aktuelle Dollarschwäche stärkt die Nachfrage nach Rohöl und verbilligt Importe - auch nach Deutschland.

Für Verbraucher bleiben die vergleichsweise hohen Ölpreise Gift. Die Heizölpreise sind in dieser Woche wieder deutlich gestiegen, bleiben auf einem hohen Preisniveau. Wir empfehlen die Preise zu vergleichen und bei Bedarf Heizöl zu bestellen. Die Spritpreise und Benzinpreise sind zum Wochenende hin ebenfalls wieder gestiegen. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl hatten zuletzt mit dazu beigetragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Die Inflationsrate im November liegt aktuell bei 10 Prozent. Deutliche Preistreiber bleiben Energie- und Lebensmittelpreise.

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