Ölpreise auf Dienstag kaum verändert | Aktuelle Ölmarkt-News vom 08.08.2017

um 08:43 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Am gestrigen Handelstag sind die Ölpreise leicht gesunken. So notierte die US-Ölsorte WTI am Dienstagmorgen um 0,1 $/b leichter und wurde bei 49,3 Dollar/Barrel gehandelt. Die Nordsee-Ölsorte BRENT verzeichnete hingegen fast keine Veränderung und stand somit am Morgen erneut bei 52,2 Dollar/Barrel.

Weiterhin halten sich Händler zurück und warten auf erste Meldungen vom derzeit in Abu Dhabi stattfindenden OPEC-Meeting. Um den Ölpreisen Auftrieb zu geben erwarten Anleger, dass die OPEC konkrete und belastbare Maßnahmen verkündet, mit denen eine bessere Einhaltung der Förderquoten bei den Mitgliedsstaaten erreicht werden kann. Zuletzt hatten Analysten geschätzt, dass nur noch rund 80 Prozent der vereinbarten Ölförderkürzung eingehalten wird.

Zudem war die gesamte Förderung des Ölkartells im Juli auf ein neues Rekordhoch gestiegen, nachdem bereits im Juni die beschlossene Förderobergrenze nicht eingehalten wurde. Vor allem die bisher nicht an der Förderreduzierung beteiligten Kartell-Mitglieder Libyen und Nigeria haben massiv zum Anstieg beigetragen. Auch das an der Förderkürzung beteiligte Nicht-OPEC-Mitglied Russland hat seine Ölproduktion im zweiten Quartal, nach Angaben des staatlichen Ölproduzenten Rosneft, im Vergleich zum Vorjahr deutlich erhöht.

Saudi-Arabien verspricht sich aber wohl dennoch mehr von dem Meeting, denn der OPEC-Leader will das Angebots-Nachfrage-Verhältnis auf dem Weltölmarkt mit weiteren Ölexport-Kürzungen ins Gleichgewicht bringen. Allerdings sind kaum Unterstützer für dieses Vorhaben zu finden, weshalb das Treffen vermutlich nur dazu dienen wird, die Ölförderländer, die sich zuletzt nicht mehr vollumfänglich an die bereits vereinbarten Produktionskürzungen gehalten haben, wieder auf Linie zu bringen.

 

Doch selbst wenn die OPEC heute die vollumfängliche Einhaltung der beschlossenen Förderkürzung bestätigen wird, so muss abgewartet werden wie der Markt darauf reagiert. Denn in den letzten Monaten hat das Ölkartell schon häufig versucht den Ölpreisen nur mit Worten Auftrieb zu geben. Dies hat zwar zumeist auch kurzfristig funktioniert, war aber in allen Fällen wieder mit einer folgenden Preiskorrektur nach unten verbunden.

Deshalb wird sich der Fokus der Anleger, nach dem OPEC-Meeting schnell auf die neuen Daten vom US-Ölmarkt richten. Sollten von dort keine preisstützenden Meldungen kommen, so könnten die zuletzt stark spekulationsgetriebenen Ölpreise eine weitere Korrektur nach unten erfahren.

Am Devisenmarkt konnte sich der €uro vom jüngsten Rücksetzer gegen die Ölwährung Dollar erholen und stabilisierte sich auf Dienstag bei gut 1,18 Dollar/€uro. Die Aussichten für die europäische Gemeinschaftswährung bleiben gut und Devisenhändler schließen weiterhin nicht aus, dass die Marke von 1,20 Dollar/€uro in den kommenden Monaten überboten werden könnte.

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