Ölpreise auf Dienstag kaum verändert | Aktuelle Ölmarkt-News vom 23.07.2019

um 09:49 Uhr von Benjamin Stelse

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Preisentwicklung der Ölnotierungen, glich in den letzten beiden Wochen einer Achterbahnfahrt, bei der die Preise eine Woche lang kontinuierlich gestiegen sind und in der drauf folgenden Woche in einem vergleichbaren Größenverhältnis wieder gesunken sind. Die Abwärtsbewegung der letzten Woche, die am Freitag zu einem zwischenzeitlichen Vier-Wochen-Tief geführt hat, nahm pünktlich zum gestrigen Wochenstart Anlauf zur Gegenbewegung, sodass die Preise seit gestern wieder steigen.

Nachdem die Rohölpreise gestern zwischenzeitlich deutlich angestiegen sind, wurden die Gewinne im Laufe des Handelstages wieder abgegeben. Die heutige Preissteigerung muss als marginal bezeichnet werden. Die Ölnotierungen laufen mit einem Preisanstieg von rund 0,1 $/b im Gleichschritt, sodass die für Europa relevantere Ölsorte BRENT am Morgen bei 63,31 Dollar/Barrel gehandelt wurde und das amerikanische Leichtöl WTI bei 56,26 Dollar/Barrel notierte. Somit sind die seit Freitag letzter Woche um rund zwei Prozent gestiegenen Preise, heute vorerst in der Seitenbewegung.

Das bestimmende Thema am Ölmarkt bleibt auch in dieser Woche die anhaltenden Spannungen in der ölreichen Region am Persischen Golf. Nachdem der Iran in der vergangenen Woche zwei unter britischer Flagge fahrenden Öltanker festsetzte und einen der Tanker in einen iranischen Hafen manövrieren lies, drohte der britische Außenminister mit ernsthaften Konsequenzen für den Iran. Die Regierung im Teheran betonte zuletzt hingegen, dass es sich bei der Beschlagnahmung der Tanker um keine Vergeltungsmaßnahme handeln würde, sondern um eine verhältnismäßige Reaktion auf das Eindringen der Tanker in iranisches Gewässer.

Entwicklung Ölpreise, Rohölpreise, Ölnotierungen

Während in der vergangenen Woche preisdrückende Meldungen die Ölnotierungen haben konstant fallen ließen, startet die Handelswoche neben den Spannungen im Nahen Osten mit weiteren preistreibenden Meldungen. So kam es am Wochenende zu schlechten Nachrichten aus Libyen. Für Lieferungen aus dem bekannten Sharara – Ölfeld wurde "Force Mauere" ausgerufen, also Ausfälle durch höhere Gewalt. Aufgrund eines Sabotageaktes, musste die Produktion zwischenzeitlich um rund 0,3 Millionen Barrel pro Tag gedrosselt werden. Der Normalbetrieb soll laut neusten Meldungen, jedoch schon zeitnah wieder aufgenommen werden können. Dieser Sabotageakt zeigt deutlich, dass der lybische Ölexport und eine damit verbundene Planungssicherheit, aufgrund des anhaltenden Bürgerkrieges nur eingeschränkt vorhanden ist.

Neben dem Vorfall in Libyen und den anhaltenden Spannungen im Nahen Osten, liegt das Hauptaugenmerk der Marktbeobachter auch auf die weitere Entwicklung der Ölbestände in den USA. Nachdem das amerikanische Energieministeriums EIA in vier aufeinanderfolgenden Wochenberichten über Rückgänge der US-Ölbestände berichtete, waren die Vorräte zuletzt wieder leicht angestiegen. Es bleibt abzuwarten, welche Werte am morgigen Nachmittag veröffentlicht werden und welchen Einfluss diese auf die Entwicklung der Ölnotierungen haben. Aufgrund der Vielzahl von preisstützenden Meldungen bereits zum Start in diese Woche, gehen Analysten aktuell davon aus, dass die Aussichten am Ölmarkt tendenziell auf weiter steigende Rohölpreise hindeuten.

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