Ölpreise auf Dienstag kaum verändert | Aktuelle Ölmarkt-News vom 13.08.2019

um 10:12 Uhr von Benjamin Stelse

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Ölnotierungen starteten zu Wochenbeginn gestern zunächst mit kräftigen Preisanstiegen in den Handelstag, die jedoch im Laufe des Tages wieder nahezu komplett abgegeben wurden, sodass sich die Rohölpreise kaum verändert aus dem Handel verabschiedeten. Nachdem es zum Anfang des Monats zu einem kräftigen Preisrutsch gekommen ist, der von den Marktteilnehmern als „Schock“ bezeichnet wurde, ist aktuell etwas Ruhe am Ölmarkt eingekehrt.

Die ruhigere Lage führt auch bei den beiden Ölnotierungen zu wenig Bewegung. Bei der für Europa maßgeblichen Nordsee-Ölsorte Brent kostete im frühen Handel ein Barrel (159 Liter) 58,43 Dollar und somit rund 0,1 $/b weniger als gestern. Und auch bei dem Preis für die amerikanischen Sorte WTI ist der Preisrückgang mit 0,2 $/b nur übersichtlich geringer, sodass die Sorte bei 52,54 Dollar/Barrel notiert. Dennoch ist der Preisrückgang bei der US-Sorte WTI seit dem Preisrutsch am Monatsanfang mit ingesamt etwa fünf Prozent kräftig. Noch deutlicher sind die Nachwirkungen bei der Nordsee-Sorte Brent, da hier das Minus bei rund neun Prozent liegt.

Und auch die die jüngste Prognose der Internationalen Energieagentur, in der mitgeteilt wurde, dass die Nachfrage nach Rohöl in diesem Jahr so wenig wachsen wird, wie zuletzt während der Finanzkrise im Jahr 2008, scheint nun weitestgehend eingepreist zu sein. Aufgrund des jüngsten Preisrückganges der Rohölpreise, hatte sich das weltweit wichtigstes Förderland Saudi-Arabien dazu entschlossen, die Produktion im September um 0,7 Mio. Barrel deutlich zu senken, um eine Stabilisierung des Ölmarktes einzuleiten. Kurz nach der Ankündigung, kam es bereits Ende letzter Woche zu einer merklichen Gegenbewegung am Markt, die allgemein zu einer besseren Stimmung an den internationalen Finanzmärkten führte.

Entwicklung Ölpreise, Rohölpreise, Ölnotierungen


In den letzten Tagen ist es im Thema des Handelsstreites zwischen China und den USA, sowie den gegenseitigen Maßnahmen anhand von weiterer US-Zölle und angeblicher Währungsmanipulationen seitens China, etwas ruhiger geworden. Aufgrund der momentan ruhigen Lage, pendeln die Marktteilnehmer mit ihrer Meinung zwischen der Befürchtung einer weiteren Eskalation und der Hoffnung, dass die Gespräche der beiden Wirtschaftsmächte weitergeführt werden könnten.

Und auch die anhaltenden politischen Spannungen im Nahen Osten werden von den Marktteilnehmern nicht aus den Augen verloren. Auch wenn das Thema in den Medien nicht mehr täglich behandelt wird, birgt die Präsenz des Militärs des Westens im Persischen Golfs weiterhin die Gefahr einer potenziellen Eskalation. Seitens des irakischen Außenministers kam es kürzlich zu der Aussage, dass der Schiffsverkehr durch die Golfstaaten selber gesichert werden kann und es keine Notwendigkeit der Militärpräsenz des Westens gäbe.

Sowohl der Handelsstreit zwischen China und den USA, sowie die politischen Spannungen im Nahen Osten, haben den Entwicklung der Ölnotierungen in den letzten Wochen dominiert. Da es aktuell erfreulich ruhig um die Themen geworden ist, verschiebt sich der Fokus auf die wöchentlichen Daten der US-Ölbestände. Nachdem es letzte Woche erstmals nach sieben Wochen zu einem unerwarteten Aufbau der Bestände kam, erwarten Analysten für morgen Nachmittag einen weiteren Rückgang. Eine weitreichende Auswirkung auf die Preisentwicklung wird der Meldung jedoch nicht zugetraut.

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