Leichter Rücksetzer der Ölpreise | Aktuelle Ölmarkt-News vom 21.11.2017

um 09:04 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die starken Kursgewinne von Freitag hatten am Montag eine leichte Gegenbewegung zur Folge, so dass die Ölpreise auf den heutigen Dienstag leicht nachgaben. Die europäische Rohöl-Leitsorte BRENT ging um knapp 0,3 $/b zurück und notierte am Dienstagmorgen bei 62,3 Dollar/Barrel. Die US-Ölsorte WTI sank um minimale 0,1 $/b und wurde am Morgen fast unverändert bei 56,5 Dollar/Barrel gehandelt.

Die Ölpreise haben aktuell eine Seitwärtsbewegung eingeschlagen, die jedoch durch deutliche Schwankungen gekennzeichnet ist. Allerdings sind der Preisbewegung zurzeit sowohl nach oben als auch nach unten recht klare Grenzen gesetzt. Derweil richtet sich der Blick am Ölmarkt auf das am 30. November stattfindende OPEC-Meeting.

Weiterhin kann sich Russland noch nicht zu einer Zusage durchringen, die aktuelle Förderkürzung zu verlängern. Aus diesem Grund ist auch fraglich, ob die OPEC schon nach dem kommenden Treffen eine Verlängerung bekannt geben wird oder ob man damit noch bis zum nächsten Jahr wartet.

Grundsätzlich wird die Verlängerung, der bis März 2018 laufenden Förderkürzung bisher jedoch nicht in Frage gestellt. Lediglich der Zeitpunkt zur Bekanntgabe scheint derzeit strittig zu sein, denn von Seiten der OPEC kommen immer wieder Aussagen, dass man aktuell schon bereit sei sich auf eine Verlängerung bis Ende 2018 festzulegen.

Russland will aber wohl noch keine festen Zusagen machen, um der US-Schieferölindustrie weniger Planungssicherheit zu geben. Denn sollte sich die OPEC-Allianz jetzt schon auf eine Verlängerung festlegen, könnte dies dazu führen, dass die Ölförderung in den USA stärker hochgefahren wird. Dies wiederum würde die Bemühungen der OPEC und Russlands zunichtemachen, die Ölpreise durch eine Angebotsverknappung steigen zu lassen.



Unabhängig von der Entscheidung zur Förderkürzung kamen vom US-Ölmarkt, nach einer zurückhaltenden Phase im dritten Quartal, zuletzt wieder robuste Zahlen. So war die Ölproduktion in den USA mit 9,65 Mio. Barrel pro Tag zuletzt auf ein neues Rekordhoch gestiegen und viele Analysten sehen ein großes Potential, dass die US-Ölförderung bald über 10 Mio. Barrel pro Tag steigen wird. Gleichzeitig war zuletzt der erste Anstieg der US-Öllagerbestände seit über fünf Monaten feststellbar. Auch die Zahl der laufenden Ölförderanlagen hatte zunächst zugelegt,  blieb dann in der vergangenen Woche jedoch unverändert bei 738 Anlagen.

Insgesamt hat der US-Ölmarkt in den letzten Jahren, aufgrund der auf Kosteneffizienz getrimmten und schnell hoch und runter zu fahrenden Schieferölförderung, eine neue preisregulierende Rolle auf dem Weltölmarkt eingenommen. Das Potential der US-Schieferölförderung ist groß und wird die USA in den kommenden Jahren wohl zum größten Ölförderland der Welt machen.

Die gescheiterten Sondierungsgespräche für eine Schwarz/Gelb/Gründe Regierungskoalition haben für politische Unsicherheit im größten Land der EU gesorgt und dadurch auch den €uro unter Druck gesetzt. So fiel der €uro gegen die weltweite Ölwährung Dollar auf aktuell 1,174 Dollar/€uro zurück, nachdem er in der vergangenen Woche spürbar an Wert zugelegt hatte.

Ölpreise fallen

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