Konjunktursorgen drücken die Ölpreise - deutliche Verluste auf Wochensicht | Aktuelle Ölmarkt-News vom 02.09.2022

um 09:49 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben zum Ende der Woche hin deutlich nachgegeben. In der Spitze gaben die Ölpreise um rund 6 $ je Barrel nach. Auslöser sind vor allem Konjunktur- und Nachfrage-Sorgen. Auch der starke US-Dollar belastet die Ölpreise. Die Entwicklung nach unten lässt sich sehr gut an unserem Preis-Chart ablesen. Besserung ist noch nicht in Sicht. Mit Spannung wird daher bereits auf das nächste Treffen der OPEC am Montag geblickt. Es könnte zu Förderkürzungen kommen. Die Gründe dafür sind vielfältig. Ein Fass der leichten US-Sorte WTI notiert aktuell bei 88,65 $. Brent kostet 94,42 $ je Fass. Die Ölpreise bleiben volatil und könnten zum Wochenschluss leicht zulegen.

Jüngste Indikatoren aus China lassen nichts Gutes erahnen. Ein Schrumpfen der chinesischen Industrie wird immer wahrscheinlicher. Daraus dürfte auch eine deutlich geringere Nachfrage nach Rohöl resultieren. Außerdem hat China erneut einen Lockdown verhängt. Diesmal hat es die Metropole Chengdu im Südwesten des Landes erwischt. Knapp 21 Millionen Menschen wurden von der chinesischen Administration dazu aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Dies dürfte die Nachfrage aus China noch einmal dämpfen.

Zugleich verstärkt die Sorge vor deutlich steigenden Zinsen die Nachfragesorgen am Markt. So haben Daten aus den USA, wo die FED die nächste Zinserhöhung bald bekannt geben wird, eher für noch höhere Zinsen gesprochen. Die Arbeitslosendaten und die konjunkturellen Indikatoren für die USA zeigen eine robuste Wirtschaft. Das erhöht den Handlungsspielraum der US-Notenbank FED, um weitere Zinserhöhungen durchzuführen. Auch im Euroraum steigt der Druck auf die Zentralbank. So wurde für August eine Inflation von 9,1 % mitgeteilt. Es ist der höchste Wert seit Einführung des Euro im Jahr 1999.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

An den aktuellen Entwicklungen nach unten konnten die US-Bestandsdaten auch nicht mehr viel ändern. Nachdem bereits die privatwirtschaftliche API Abbauten bei den Rohölbeständen meldeten, zog am Mittwoch die US-Energiebehörde DOE nach. Die Rohölbestände fielen laut DOE um 3,4 Mio. Barrel, während die Benzin-Bestände (- 1,1) ebenfalls nachgegeben haben. Bei den Mitteldestillaten wurde ein leichter Aufbau um 0,1 Mio. Barrel gemeldet. Die Ölpreise haben auf die Meldungen kaum reagiert und die Bewegung nach unten nahm eher zu. Die USA haben vor allem ihre Exporte gesteigert. Die strategische Reserve für Rohöl wurde weiter abgebaut.

Jetzt richtet sich der Blick auf das OPEC-Treffen am Montag. Zuletzt hatte Saudi-Arabien signalisiert, dass bei sinkenden Ölpreisen und einem Angebotsüberschuss die Förderquoten gesenkt werden könnten. Hier spielt auch eine Rolle, dass der Iran womöglich bald zurück auf den Weltmarkt kehren könnte und die Sanktionen gegen das Mullah-Regime aufgehoben werden. Analysten und Experten halten es für möglich, dass auf dem kommenden Treffen daher bereits erste Förderkürzungen beschlossen werden könnten.

Für Verbraucher bleiben die aktuell sehr hohen Ölpreise weiterhin Gift. Die Heizölpreise sind auf einem sehr hohen Preisniveau. Die Spritpreise und Benzinpreise sind nach Auslaufen des Tankrabatts extrem in die Höhe geschnellt. Die hohen Preise für Diesel, Benzin und Heizöl haben mit dazu beitragen, dass die Inflationsrate in Deutschland gestiegen ist. Aktuell ist die Inflationsrate in Deutschland im August auf 7,9 Prozent gestiegen. Deutliche Preistreiber sind neben Energie auch die Lebensmittelpreise.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro kämpft mit dem Dollar um die Parität. Aktuell notiert der €uro bei 0,9987 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Der Dollar zeigt aktuell wieder deutliche Stärke und lässt die Nachfrage nach Rohöl entsprechend etwas sinken. Der hohe Dollar-Kurs dürfte die Ölpreise noch etwas weiter belasten.

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