Kaum neue Impulse für die Ölpreise | Aktuelle Ölmarkt-News vom 20.02.2018

um 09:43 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Am Ölmarkt fehlt es zurzeit an neuen Impulsen und so läuft die Gegenbewegung zur kräftigen Preiskorrektur der ersten Monatshälfte weiter. Die Nordsee-Ölsorte BRENT legte auf den heutigen Dienstag um leichte 0,2 $/b zu und stand am Morgen bei rund 65,6 Dollar/Barrel. Die US-Ölsorte WTI bewegte sich, nach dem deutlichen Anstieg vom Vortag, hingegen kaum und wurde somit am Dienstagmorgen weiterhin bei 62,3 Dollar/Barrel gehandelt. Der Preis für OPEC-Rohöl erholte sich zum Wochenstart weiter und stand mit 62,9 Dollar/Barrel gestern klar über der angestrebten 60-Dollar-Marke.

Nachdem die Ölpreise in der ersten Monatshälfte rund zehn Prozent an Wert eingebüßt hatten, setzt sich aktuell die in der Vorwoche begonnene Gegenbewegung weiter fort. Neue Nachrichten und Daten sind dabei zurzeit Mangelware, weshalb die Ölpreise weiterhin durch einen schwächeren Dollarkurs und der allgemein deutlich besseren Stimmung an den Börsen gestützt werden. Händler investieren wieder vermehrt in risikoreichere Anlagen, zu denen auch Spekulationen auf den Ölpreis zählen und der schwächere US-Dollar sorgt dafür das Rohöl in anderen Währungsräumen günstiger wird. Dies belebt die Nachfrage und führt zu steigenden Ölpreisen.

Trotz der aufgehellten Stimmung am Ölmarkt sieht es aber nicht nach einem erneuten Höhenflug der Ölpreise aus, denn die Ölnotierungen werden zurzeit durch die Entwicklungen auf dem US-Ölmarkt nach oben gedeckelt. So gab die US-Ausrüsterfirma Baker Hughes am Freitag bekannt, dass die Anzahl der aktiven Ölbohrlöcher in den USA nun bereits seit sieben Wochen in Folge zugelegt haben und mit aktuell 798 Anlagen auf den höchsten Stand seit drei Jahren geklettert sind.

Zuvor hatte das US-Energieministerium bereits bekannt gegeben, dass die Ölförderung und die Öllagerbestände in den USA auch in der vergangenen Woche weiter gestiegen sind. So legte die US-Ölförderung mit 10,27 Mio. Barrel pro Tag auf ein neues Rekordhoch zu und die US-Öllagerbestände kletterten in Summe auf knapp 813 Mio. Barrel und somit auf den höchsten Stand seit Anfang Oktober des letzten Jahres. Die Zeichen auf dem US-Ölmarkt stehen derzeit eindeutig auf Wachstum, was die Ölpreise nach oben deckelt.

 



Von Seiten der OPEC kam zuletzt erneut ein klares Bekenntnis zur Förderobergrenze der Allianz rund um die OPEC und Russland. So werde das Ölkartell eine Verengung des Ölmarktes akzeptieren und kein vorzeitiges Ende der Förderkürzungen in Erwägung ziehen. Auch das allgemein erwartete Wachstum der Weltwirtschaft, mit dem eine anziehende Nachfrage nach Ölprodukten verbunden sein wird, stimmt die OPEC optimistisch für die weitere Preisentwicklung im Jahr 2018.

Im Hinblick auf die weitere Zusammenarbeit innerhalb der neuen OPEC-Allianz hatte der saudische Energieminister in der vergangenen Woche zudem mitgeteilt, dass das Ölkartell seine Kooperation mit Russland vertiefen will.

Durch den Ölpreiserückgang der letzten zwei Wochen wurde das zuvor im Raum stehende Korrekturpotential von gut zehn Prozent umgesetzt. Mit dem jetzigen Ölpreisniveau könnte sich nun wieder ein Gleichgewicht einstellen, welches uns über einen längeren Zeitraum begleiten wird. Die OPEC hat ihr wichtigstes Ziel eines Ölpreises von gut 60 Dollar/Barrel erreicht und gleichzeitig deckelt die steigende US-Ölförderung den Ölpreis nach oben.

Am Devisenmarkt konnte die Ölwährung US-Dollar gestern erneut etwas an Boden gegen den €uro gut machen. So gab die europäische Gemeinschaftswährung, nach dem kräftigen Rückgang vom vorherigen Wochenausklang, auch gestern weiter nach und stand am Dienstagmorgen bei knapp 1,238 Dollar/Barrel.

 

Marktentwicklung Ölpreise, Ölnotierungen

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