Aufwärtstrend der Ölpreise hält an | Aktuelle Ölmarkt-News vom 11.10.2017
um 08:45 Uhr von Stefan Schmellekamp
Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt
Nachdem sich die Ölpreise am Montag nur wenig bewegt hatten, setzte am gestrigen Handelstag fast vom Start an eine Aufwärtsbewegung ein. So wurde die Nordsee-Ölsorte BRENT auf den heutigen Mittwoch um gut 0,8 $/b nach oben gehandelt und stand dementsprechend am Morgen bei 56,7 Dollar/Barrel. Die US-Ölsorte WTI kletterte mit gut 1,4 $/b sogar nach deutlicher und wurde am Mittwochmorgen bei 51,1 Dollar/Barrel gehandelt.
Obwohl die Rohölpreise, nach dem massiven Anstieg im September, im Oktober wieder leicht nachgeben haben, fällt die Stimmung am Ölmarkt für die längerfristigen Aussichten weiterhin eher preisstützend aus. Besonders die Bemühungen der OPEC und anderer wichtiger Ölförderländern wie Russland, könnten dazu führen, dass die Überversorgung des Weltölmarktes im kommenden Jahr ein Ende findet. Neben den bereits seit knapp einem Jahr bestehenden Förderkürzungen, die bisher noch nicht zu den gewünschten Zielen der OPEC-Allianz geführt haben, stellte der Generalsekretär der OPEC zuletzt "außergewöhnliche Maßnahmen" für das kommende Jahr in Aussicht, die den Ölmarkt wieder ins Gleichgewicht bringen sollen.
Zusätzlich zu der Verlängerung der laufenden Förderkürzung deutete Barkindo zuletzt auch an, dass man weitere Förderländer davon überzeugen wolle, sich ebenfalls an der Angebotsverknappung auf dem Weltölmarkt zu beteiligen. Damit gemeint waren wohl vor allem die OPEC-Mitglieder Nigeria und Libyen, die bisher keine Förderobergrenze haben und ihre Ölexporte zuletzt spürbar ausgeweitet hatten. Darüber hinaus hatte OPEC-Leader Saudi-Arabien angekündigt seine Öllieferungen im November deutlich reduzieren zu wollen.
Allgemein wird zudem erwartet, dass die Ölnachfrage, aufgrund der guten Konjunktur in den westlichen Industrienationen und in China, in den kommenden Monaten steigen wird. Außerdem stellt der US-Ölmarkt zurzeit nicht mehr ein so starkes Gegengewicht zur OPEC-Förderkürzung dar wie dies im bisherigen Jahresverlauf der Fall gewesen ist.
Die US-Öllager sind seit dem Rekordhoch vom Februar dieses Jahres um kräftige 128 Mio. Barrel bzw. rund 15 Prozent gesunken und befinden sich aktuell auf dem tiefsten Stand seit August 2015. Zudem bleibt abzuwarten, ob die US-Schieferölindustrie auf steigende Ölpreise sofort mit Fördererhöhungen reagieren wird. Zwar ist die Ölförderung in den USA zuletzt weiter gestiegen, allerdings hielten sich viele Schieferöl-Unternehmen mit Investitionen erstmal zurück und die Anzahl der aktiven Ölbohranlagen stagniert seit längerer Zeit.
Auch vom Devisenmarkt kamen im bisherigen Wochenverlauf preisstützende Impulse für den Ölmarkt, denn die Ölwährung Dollar gab gegen viele Währungen nach, was den Öleinkauf außerhalb des Dollarraums günstiger macht. Dadurch steigt zumeist die Nachfrage und die Ölpreise ziehen an. Auch der €uro konnte vom schwächeren Dollar profitieren und erholte sich in den letzten Tagen von seinem vorherigen Absturz. Von einem Zwei-Monats-Tief kommend legte die europäische Gemeinschaftswährung am Mittwochmorgen wieder auf 1,182 Dollar/€uro zu. Ein Grund dafür liegt auch in der unwahrscheinlicher gewordenen Abspaltung Kataloniens von Spanien.
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