Ölpreise zunächst in der Seitwärtsbewegung | Aktuelle Ölmarkt-News vom 02.07.2019

um 10:47 Uhr von Benjamin Stelse

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Entwicklung der aktuellen Rohölnotierungen erinnert an die Tendenz von Anfang Juni, bei der die Preise zunächst mit einer Seitwärtsbewegung mit einer geringen Abwärtstendenz in den Monat starteten. Aktuell ist jedoch davon auszugehen, dass die jüngsten Ereignisse anhand des G20 – Gipfels und dem Treffen des OPEC+ Verbundes, eher gegen eine weiter Abwärtskorrektur sprechen. So legte die amerikanische Ölsorte West Texas Intermediate (WTI) zum Wochenstart um leichte 0,1 $/b zu notierte am Dienstagmorgen bei 59,4 Dollar/Barrel. Die Nordsee-Ölsorte BRENT gab hingegen um insgesamt 0,8 $/b nach und wurde am Morgen bei 65,4 Dollar/Barrel gehandelt.

Die Augen der Marktteilnehmer sind heute auf das OPEC – Treffen in Wien gerichtet, bei dem über die Förderpolitik der nächsten Monate beraten wird. Nachdem es bereits gestern zu einer zwischenzeitlichen Nachricht kam, in der die Verlängerung der Fördermengenkürzung bestätigt wurde, kam es bei BRENT zu einem zwischenzeiltichen Preisanstieg von bis zu 2,8 Prozent. Allerdings wutrde und wird dieses Ergebnis von den nahe zu allen Marktbeobachtern erwartet, weshalb die Gewinne bis zum Ende des Handelstages wieder abgegeben wurden.

Am heutigen Dienstag werden die kooperierenden Staaten, zu denen auch Russland gehört, zu den Gesprächen hinzustoßen. Es wird erwartet, dass der OPEC+ Verband die bereits gestern angedeutete Meldung zur Verlängerung der Fördermengenkürzung bestätigt. Uneinigkeit besteht aktuell wohl noch über die Laufzeit der Vereinbarung, am wahrscheinlichsten ist jedoch eine Verlängerung bis zum Jahresende. Dabei wird man sich die Tür für Korrekturen jedoch offen halten, um auf massive Angebotsveränderung regieren zu können, die z.B. durch eine militärische Auseinandersetzung zwischen den USA und dem Iran hervorgerufen werden könnte.

Entwicklung Ölpreise, Rohölpreise, Ölnotierungen


Ein Treffen des am Wochenende stattfindenden G20-Gipfels, deutete ebenfalls auf eine Verlängerung der aktuellen Fördermengenkürzung hin. Im japanischen Osaka einigten sich die beiden einflussreichen Staaten Russland und Saudi-Arabien auf ein gemeinsames Vorgehen und auf die weitere Förderbegrenzung. Neben dieser Verständigung der beiden „Big Player" am Ölmarkt, stand am Wochenende auch das Treffen zwischen US-Präsident Trump und seinem chinesischen Amtskollegen Xi im Mittelpunkt.

Die beiden Staatsoberhäupter einigten sich darauf, dass vorerst keine zusätzlichen Strafzölle auf Güter des jeweils anderen Staates erhoben werden sollen. Vor dem Treffen hatte Trump noch angedroht, die Zölle auf Güter im Wert von rund 300 Milliarden Dollar, auf bis zu 25 Prozent zu erhöhen. Auch wenn die Gespräche zwischen den USA und China noch nicht als Einigung im seit Monaten anhaltenden Handelsstreites bezeichnet werden sollten, kann die Wiederaufnahme der Handelsgespräche zumindest als eine Annäherung angesehen werden.

Die im Raum stehende Laufzeitverlängerung von bis zu neun Monaten bei der Fördermengenkürzung, wird von Analysten als unerwartet lang interpretiert und muss, in Kombination mit der Annäherung der beiden Wirtschaftsmächte USA und China, als preisstützender Faktor gewertet werden. Die aktuellen Aussichten sorgen an den internationalen Börsen für gute Stimmung, sodass Marktbeobachter kurz- bis mittelfristig von wieder steigenden Ölpreisen ausgehen.

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