Ölpreise steigen weiter – Rohöl auf Rekordniveau | Aktuelle Ölmarkt-News vom 08.10.2021

um 11:56 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben sich auch in dieser Woche weiter nach oben entwickelt. Brent notiert nahe seines Drei-Jahres-Hochs und WTI sogar bei seinem höchsten Stand seit sieben Jahren. Am Preis-Chart erkennt man deutlich, dass die Bewegung der Ölpreise nach oben zugenommen hat. Seit August sind die Ölpreise massiv gestiegen. In den letzten zwei Wochen sind deutliche Sprünge nach oben erfolgt, trotz kurzfristiger Gegenbewegungen. Die Angebotsknappheit auf dem globalen Ölmarkt trägt zu einer Preisrally bei, die sich noch bis zum Ende des Jahres fortsetzen dürfte. Das liegt auch an der Energiekrise in mehreren Regionen. Aktuell notiert ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) bei 79,08 $. Brent kostet 82,73 $ je Fass.

Die Angebotsknappheit auf dem globalen Ölmarkt hält weiter an. Die Entscheidung der OPEC und ihrer Verbündeten (OPEC+) die Fördermengen nicht zu erhöhen hat zu einem deutlichen Anstieg der Ölpreise geführt. Diese wurde kurzfristig durch Ansagen aus Russland und den USA gestört. Es gab Spekulationen über eine Auflösung strategischer Reserven in den USA. Die US-Energiebehörde widersprach aber dieser Darstellung. Letztlich bricht sich gerade eine Energiekrise die Bahn und verteuert die Ölpreise. Russland kündigte beispielsweise an, Europa mit mehr Gas beliefern zu wollen, was zu einer Entspannung bei den hohen Gaspreisen führen dürfte.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Zuletzt hatten die Gaspreise solch hohe Dimensionen eingenommen, dass Rohöl und Ölprodukte als Substitut benutzt wurden. Das wiederum hat die globale Nachfrage nach Rohöl gesteigert. Die Ankündigung Russlands drückt daher auf die Ölpreise. Auch in China ist aktuell eine Energiekrise zu beobachten. Hier ist vor allem die Stromproduktion ein Problem. Die Nachfrage nach Rohöl steigt auch hier, weil die aktuellen Kraftwerke nicht genügend Strom produzieren können und alternative Stromerzeugungs-Quellen wieder angefahren werden.

Die Nachwirkungen der Förder- und Produktionsausfälle am Golf von Mexiko halten unterdessen weiter an. Dadurch bleibt es bei einer höheren Rohöl-Nachfrage auf dem globalen Ölmarkt. Ein wichtiger Grund für die anziehende Nachfrage ist die Corona-Pandemie. Hier ist ein Rückgang der Einschränkungen und auch der Inzidenzzahlen messbar. Das führt insgesamt zu einem besseren Marktumfeld. Die Einschränkungen und Lockdowns sind weniger geworden und damit steigt auch die Mobilität. Es bleibt abzuwarten, ob die vierte Welle diese Tendenz zunichtemachen wird.

Für Verbraucher sind die aktuell hohen Ölpreise Gift. Die Heizölpreise sind auf einem Rekordniveau für dieses Jahr angelangt und notieren auf einem Mehr-Jahres-Hoch. Die Spritpreise und Benzinpreise sind sogar auf einem Allzeithoch angekommen.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro notiert aktuell bei 1,1565 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Der aktuell stärkere Dollar belastet weiterhin die Rohöl-Nachfrage.

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