Ölpreise starten stabil ins neue Jahr | Aktuelle Ölmarkt-News vom 03.01.2018

um 08:39 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Nachdem die Ölpreise auf dem höchsten Stand seit Juni 2015 ins neue Jahr gestartet sind, waren auf den heutigen Mittwoch Preisrückgänge zu verzeichnen. So gab die Nordsee-Ölsorte BRENT um 0,7 $/b nach, notierte jedoch mit 66,5 Dollar/Barrel am Morgen weiterhin auf einem hohen Stand. Auch die US-Ölsorte WTI gab auf Mittwoch um 0,4 $/b nach, steht jedoch mit 60,3 Dollar/Barrel weiterhin in der Nähe ihres Zweieinhalb-Jahres-Hochs.

Der Ölmarkt wird auch zum Jahresstart 2018 weiterhin durch die Förderkürzung der OPEC-Allianz und die steigende Ölförderung in den USA bestimmt. Zum Ende des vergangenen Jahres erreichten die 24 Ölförderländer rund um die OPEC und Russland ihr Ziel die Ölpreise auf über 60 Dollar/Barrel anzuheben. Dies ging einher mit deutlich gesunkenen Öllagerbeständen in den Industrienationen, die jedoch im Rahmen des Ölpreisverfalls in den Vorjahren auch auf Rekordhöchststände gestiegen waren.

Aktuell stabilisieren sich die Öllagerbestände, Angebot und Nachfrage scheinen sich am Ölmarkt ebenfalls angeglichen zu haben und die erwartete, steigende Ölförderung in den USA könnte durch die ebenfalls erwartete, anziehende globale Ölnachfrage ausgeglichen werden. Insgesamt ergibt sich somit zum Jahresstart ein recht ausgeglichenes Bild für die Ölpreise, die sich dementsprechend auch seit einigen Monaten in einer Seitwärtsbewegung befindet.

 

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Die zum Jahresende leicht preisstützend wirkende, vorübergehende Schließung der wichtigen Forties-Ölpipeline, setzt die Rohölsorte BRENT nun ebenso leicht unter Druck, weil die Pipeline, über die im Normalbetrieb rund 0,45 Mio. Barrel Rohöl von der Nordsee zur Verarbeitung an das schottische Festland fließen, zum Jahresbeginn wieder vollständig in Betrieb genommen wurde.

Gestützt wurden die Ölpreise dafür jedoch durch die politischen Unruhen im Iran, denn in dem zurzeit drittgrößten Ölförderland der OPEC, wird seit nunmehr einer Woche gegen die religiösen aber indirekt auch politischen Führer des Landes protestiert. Eine Unterstützung der Proteste aus dem Ausland, vor allem aus Saudi-Arabien und den USA erscheint nicht unrealistisch, ob dies jedoch die harsche Vorgehensweise der Regierung mit mehr als 20 Todesopfern rechtfertigt, wird sich zeigen. Das Potential für eine Eskalation der Protestwelle ist vorhanden und könnte sich dann auch stärker auf den Ölmarkt auswirken.

Auf die neuen Daten vom US-Ölmarkt müssen Händler in der ersten Woche des Jahres einen Tag länger warten, denn diese werden wegen des Neujahrstags erst am Donnerstagnachmittag veröffentlicht. Zuletzt waren jedoch aus den USA wenig preisbewegende Impulse gekommen. Einerseits befindet sich die US-Ölförderung mit knapp 9,8 Mio. Barrel pro Tag zurzeit auf einem Rekordhoch und es wird allgemein erwartet, dass die Ölförderung der USA im kommenden Jahr auf über 10 Mio. Fass/Tag ansteigen wird. Auf der anderen Seite sind die US-Öllager seit ihrem Rekordhoch von Februar 2017 jedoch auch um 157 Mio. Barrel gesunken und zeigten sich in den letzten Monaten recht stabil bei knapp 800 Mio. Barrel.

Leicht gestützt werden die Ölpreise zurzeit durch den schwächeren US-Dollar. Zumindest im Vergleich zum €uro gab die Ölwährung zuletzt kräftig nach, was dazu führt, dass Rohöl im Euroraum günstiger wird und somit die Nachfrage anzieht. Die guten Konjunkturaussichten im Euroraum beflügeln den €uro zurzeit obwohl auch die Aussichten in den USA gut sind und durch die Steuerreform und die Leitzinsanhebung gestützt werden. Dennoch kletterte der €uro am heutigen Mittwochmorgen mit 1,204 Dollar/€uro auf den höchsten Stand seit rund die Jahren.

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