Ölpreise stabilisieren sich– Ölmarkt wartet auf Impulse | Aktuelle Ölmarkt-News vom 06.08.2021

um 10:22 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben in dieser Woche deutlich abgebaut. Teilweise gaben die Ölpreise in der Spitze bis zu über 4 $ je Barrel nach. In Prozenten gesprochen: Die Ölpreise verloren in der Spitze bis zu 8 %. Doch seit gestern ist wieder eine Stabilisierung der Ölpreise auf dem Markt zu beobachten. Zum Start ins Wochenende konnten die Ölpreise auch zunächst wieder hoch gehen und einen Teil der Verluste wieder aufholen. Doch insgesamt wartet der Ölmarkt auf deutliche Impulse.

Einen solchen Impuls könnten heute die offiziellen Arbeitslosendaten aus den USA geben. Beherrschendes Thema des Ölmarktes bleibt die Corona-Pandemie. Die Ausbreitung der Delta-Variante führt zu stärkeren Restriktionen. In Japan und China wurden Lockdowns und Einschränkungen verordnet. Nachfragesorgen nehmen entsprechend zu. Aktuell notiert ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) bei 69,46 $. Brent kostet 71,66 $ je Fass.

Daneben werden auch die Reisebeschränkungen in wichtigen Staaten eingeschränkt. So hat China seine Reisebeschränkungen deutlich verschärft, während in den USA diese mit einigen Ländern sogar teilweise ausgesetzt wurden. Mittlerweile soll es in den USA möglich werden mit negativem Coronatest einzureisen. Einen solchen Test verlangt man auch in Deutschland – nicht nur für Flüge ins Land, sondern auch bei Einreisen über Land und Meer.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Der unerwartet hohe Aufbau bei den Rohölbeständen in den USA war ebenfalls diese Woche wichtig. Die DOE-Daten haben die Voraussagen und die Daten der API nicht bestätigt. Stattdessen wurde ein deutlicher Aufbau bei den Rohölbeständen gemessen. Laut Analysten lässt sich dies jedoch auf höhere Importe und einem sehr niedrigen Bestand zurückführen. Entsprechend hat der Markt auf den Aufbau verhalten reagiert. Abbauten bei Benzin trugen hingegen zur Stabilisierung bei.

Auch in Deutschland und Europa lassen sich höhere Importe ausmachen. So wurde in Deutschland in manchen Regionen deutlich mehr Benzin importiert. Das liegt z.T. an Raffinerien, die aktuell gewartet werden, z.T. aber auch an den Margen, die sich bei der aktuellen Nachfrage nicht immer rentieren. Ein Mengendruck herrscht weiter vor. Ebenfalls sind auch die Importe von Flugtreibstoff in die EU gestiegen. Vermutlich ist die höhere Nachfrage über die Sommerferien der Grund.

Die jüngsten Entwicklungen beim Ölpreis haben auch ihre guten Seiten. Verbraucher in Deutschland konnten sich in dieser Woche über gefallene Heizölpreise und Benzinpreise freuen. Zwar ziehen die Preise wieder etwas an, doch das Niveau ist im Vergleich zur Vorwoche etwas gefallen. Die hohen Ölpreise hatten zuletzt auch die Transport-Kosten und Produktionskosten nach oben getrieben, was auch zu einer erhöhten Inflation beiträgt. In Deutschland ist die Inflation bereits auf über 3,8 % gestiegen. Die Preisschraube richtet sich immer mehr am Ölpreis aus. Entsprechend ist der Effekt bei privaten Haushalten deutlicher.

Zum Schluss noch der Blick auf den US-Dollar. Der €uro notiert aktuell bei 1,1821 USD. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage. Ein starker Dollar-Kurs verteuert den Import von Rohöl und senkt die Nachfrage. Aktuell ist der Dollar etwas stärker geworden und schwächt damit die Nachfrage.

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