Ölpreise schwanken seitwärts | Aktuelle Ölmarkt-News vom 18.10.2019

um 08:53 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Nachdem die Ölpreise zum Wochenstart spürbar gefallen waren, haben sie sich im weiteren Wochenverlauf zunächst nur noch wenig bewegt. Am gestrigen Handelstag ging es mit den Ölpreisen dann zunächst nach unten, bevor die Rohöl-Leitsorten kurz vor Handelsschluss spürbar kletterten. Insgesamt legte die Nordsee-Ölsorte BRENT somit auf den heutigen Freitag um gut 0,6 $/b zu und wurde am Morgen bei 59,6 Dollar/ Barrel gehandelt. Die US-Ölsorte WTI zog sogar um gut 0,9 $/b an und stand am Freitagmorgen bei 53,8 Dollar/Barrel. Die Preise für OPEC-Rohöl lagen zum Wochenausklang bei knapp 60 Dollar/Barrel.

Aufgrund des schwachen Wochenstarts sind die Ölpreise im gesamten Wochenverlauf dennoch um rund 1,5 Prozent gesunken. Insgesamt überwogen in dieser Handelswoche wieder die Nachfragesorgen am Ölmarkt, die sich aus der schwächelnden Weltkonjunktur herleiten. Im Fokus der Händler steht dabei weiterhin der Handelskonflikt zwischen den USA und China. In der vergangenen Woche hatte sich zwischenzeitlich Zweckoptimismus breitgemacht, nachdem sich zumindest eine Teillösung im Handelsstreit der beiden größten Volkswirtschaften der Welt angedeutet hatte. In dieser Woche wurden Börsenhändler jedoch auf den Boden der Realität zurückgeholt, denn weiterhin ist eine Lösung schwer herbeizuführen, auch weil es in dem Konflikt um weit mehr als nur Handelsinteressen geht.

Gleichzeitig konnte jedoch beim Ringen um den Brexit ein Durchbruch zwischen der Europäischen Union und Großbritannien erzielt werden. Nachdem die US-Staatsoberhäupter dem neuen Vorschlag der britischen Regierung zugestimmt haben, bleibt nun aber noch die Frage offen wie sich das Parlament in London entscheiden wird. Aktuell sieht es nicht nach einer Zustimmung des Parlaments aus, was die Aktienmärkte, nach einem kurzen Zwischenhoch, belastet und auch die Ölpreise tendenziell unter Druck hält.

Vom US-Ölmarkt kamen in dieser Woche ebenfalls leicht preisdrückenden Meldungen. Einen Tag später als üblich, gab das US-Energieministerium gestern die aktuellen Öllagerdaten der USA bekannt. Dabei fiel zunächst ein deutlicher Anstieg der Rohöllager in Höhe von 9,3 Mio. Barrel ins Auge. Bei genauerer Betrachtung konnte jedoch auch ein spürbarer Rückgang der Lagerbestände der Ölprodukte (Heizöl, Diesel und Benzin) in Höhe von 6,4 Mio. Barrel festgestellt werden, so dass die gesamten US-Öllager lediglich um 2,9 Mio. auf aktuell 784,6 Mio. Barrel zugelegt haben und somit weiterhin in der Nähe eines 12-Monats-Tiefs stehen.

Die Ölpreise hätten zum Wochenschluss sogar noch deutlicher nachgeben können, wenn der €uro in dieser Woche nicht so deutlich gegen den Dollar zugelegt hätte. So ist der €uro am Donnerstag mit gut 1,113 Dollar auf ein Zwei-Monatshoch gestiegen, was das weltweit in Dollar gehandelte Rohöl, innerhalb der EU günstiger machte. Ein schwächerer Dollar sorgt zumeist für eine anziehende Nachfrage und lässt die Ölpreise somit tendenziell steigen.

Die jüngsten Andeutungen von OPEC-Vetretern, dass das Kartell die Ölförderung im kommenden Jahr weiter zurückfahren könnte, werden am Markt bisher kaum beachtet. Und auch um die Konflikte in den ölreichen Krisengebieten des Nahen Ostens ist es zurzeit ebenfalls verhältnismäßig ruhig geworden, was den Ölpreisen zumindest keinen Auftrieb gibt. Sollte es keine gravierenden, neuen Nachrichten geben, sind am Ölmarkt zurzeit keine massiven Preisbewegungen zu erwarten. Weil sich die Ölpreise zurzeit aber auch schon in der Nähe eines Jahrestiefs befinden, sind auch nach unten kaum noch Spielräume für Preisrückgänge vorhanden.

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