Ölpreise: Preise für Brent und WTI gehen durch die Decke | Aktuelle Ölmarkt-News vom 15.06.2021

um 11:14 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Auch in dieser Woche setzen die Ölpreise ihren Höhenflug fort und notieren erneut auf Rekordwerten in diesem Jahr. Dabei hat sich auch der Abstand zwischen den beiden Ölsorten weiter verringert. Ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notiert aktuell bei 71,25 $. Ein Barrel der für Europa relevanten Ölsorte Brent kostet 73,27 $. WTI notiert damit so hoch wie zuletzt im Juli 2018. Brent kostet mittlerweile so viel wie zuletzt im April 2019.

Neben der positiven Aussichten in der zweiten Jahreshälfte, die mittlerweile von allen Experten und Institutionen angekündigt wird, spielt auch die Bekämpfung der Corona-Pandemie in wichtigen Industrienationen und ölimportierenden Ländern eine Rolle. Die brenzlige Situation in Indien und in weiteren südostasiatischen Ländern scheint sich wieder etwas zu entspannen. Selbst in Brasilien gibt es Hinweise auf eine deutliche Verbesserung der Lage.

Zu den positiven Konjunkturmeldungen aus den USA, China und der EU kommen auch Hinweise auf eine verbesserte Mobilität hinzu. Die Reisebewegungen haben spürbar angezogen. Teilweise wird von einem 4 Mal höheren Verkehrsaufkommen im Mai berichtet. Gerade der internationale Passagier-Flugverkehr hat deutlich zugenommen. Und in den USA ist mit der Fahrsaison auch ein verstärkter Verbrauch von Benzin wahrscheinlich, was sich auch in ersten Prognosen zu den Beständen in den US-Lagern andeutet.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Die OPEC+ vermeldete unterdessen, dass die Einhaltung der Förderquoten zu 114 % eingehalten würden. Gleichzeitig gab der Monatsbericht der OPEC den Hinweis darauf, dass die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte deutlich steigen könnte. Die OPEC hatte zuletzt seine Entscheidungen zur Förderpolitik nicht mehr weiter angepasst, was die Preise für Rohöl auch weiter nach oben getrieben hat. Sollte die OPEC in den kommenden Monaten nicht weiter gegensteuern, kann der Preis für Rohöl noch weiter steigen, da die Nachfrage deutlich anziehen dürfte.

Die Internationale Energie-Agentur (IEA) warnte entsprechend vor einer möglichen Unterversorgung und Ölknappheit. Die OPEC muss aus Sicht der IEA auf die Entwicklungen am Markt reagieren und die Förderungen weiter erhöhen. Bisher sieht es jedoch nicht so aus, als hätten die OPEC+ ein Interesse daran die Preise durch mehr Öl auf dem Markt zu drücken. Ein Grund dafür ist auch der Iran. Mittlerweile glauben viele Experten, dass der Iran auf den Ölmarkt zurückkommen könnte. Eine Einigung in der festgefahrenen Situation ist laut Beobachtern weiterhin möglich.

Zum Schluss noch die Betrachtung des US-Dollars. Der €uro notiert aktuell bei 1,2130 USD. Der US-Dollar hat etwas an Stärke dazu gewonnen. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein schwacher Dollar-Kurs verbilligt den Import von Rohöl und erhöht die Nachfrage.

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