Ölpreise im Februar deutlich gesunken | Aktuelle Ölmarkt-News vom 14.02.2018

um 09:14 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Ölpreise haben in der ersten Wochenhälfte weiter nachgegeben und notieren aktuell auf dem tiefsten Stand seit Dezember letzten Jahres. So stand die Nordsee-Ölsorte BRENT am Mittwochmorgen bei 62,8 Dollar/Barrel und die US-Ölsorte WTI wurde mit 59,2 Dollar/Barrel deutlich unter der 60-Dollar-Marke gehandelt. Der Preis für OPEC-Rohöl stand gestern bei 60,5 Dollar/Barrel und liegt somit nur minimal über den angestrebten 60 Dollar.

Auslöser für die Preiskorrektur am Ölmarkt waren vor allem die jüngsten Daten vom US-Ölmarkt, gepaart mit einer eingetrübten Stimmung der Börsenhändler, die sich aufgrund der massiven Verluste an den Aktienmärkten insgesamt aus risikofreudigeren Anlagen, zu denen auch die Spekulationen auf steigende Ölpreise zählen, zurückzogen. Besonders die deutlich gestiegene Ölförderung in den USA sorgte für eine starke Abwärtsdynamik bei den Ölpreisen.

Heute Abend werden die neuen Zahlen vom US-Energieministerium veröffentlicht und könnten die Ölpreise dann weiter unter Druck setzen. Zuletzt war die US-Ölproduktion auf ein neues Rekordhoch von 10,25 Millionen Barrel pro Tag geklettert und die Anzahl der aktiven Ölbohrlöcher hatte in den USA weiter zugenommen. Außerdem hatten die gesamten US-Öllager recht deutlich zugelegt und waren auf den höchsten Stand seit rund vier Monaten gestiegen.

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Lange hatten Marktbeobachter auf deutliche Wachstumssignale vom US-Ölmarkt gewartet, die sich als Reaktion, auf die zuletzt massiv gestiegenen Ölpreise ergeben sollten. Als diese Signale dann kamen, setzte eine spürbare Abwärtskorrektur der Ölpreise ein, denn erstmals kamen wieder eindeutigere Signale, dass der US-Ölmarkt weiterhin ein Gegengewicht zur Förderkürzung rund um die OPEC und Russland darstellt und die Ölpreise somit nach oben deckelt.

Sollte sich das Wachstum auf dem US-Ölmarkt auch in dieser Woche fortsetzen, so könnte das Ziel der OPEC-Allianz, die weltweiten Öllager wieder auf den 5-Jahresdruchschnitt zu senken, in Gefahr geraten. Dennoch hat das Ölkartell sein wichtigstes Ziel weitestgehend erreicht, denn noch steht der Ölpreis über 60 Dollar/Barrel und somit auf einem Preislevel, mit dem die meisten OPEC-Mitglieder auskömmlich arbeiten können.

Zuvor war es zu einer spekulationsgetriebenen Übertreibung beim Ölpreisanstieg gekommen, und die Ölpreise kletterten zwischenzeitlich auf ein Drei-Jahreshoch. Seit dem stand ein Korrekturpotential von gut zehn Prozent im Raum, welches in den vergangenen zwei Wochen mehr als ausgeschöpft wurde. Dies heißt nicht, dass es aktuell nicht noch weiter nach unten gehen kann, aber das Korrekturpotential hat sich nun zumindest deutlich verkleinert.

Gestern hatte der neueste Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) weiteren Druck auf die Ölpreise ausgeübt. So geht die IEA davon aus, dass der Anstieg der Ölproduktion außerhalb der OPEC, und hier besonders in den USA, stärker ausfallen wird als der Nachfrageanstieg. Somit könnte das Ölkartell weitere Marktanteile an Nicht-OPEC-Förderländer verlieren und die Ölpreise könnten weiter nachgeben.

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