Ölpreise heute kaum verändert | Aktuelle Ölmarkt-News vom 13.09.2019

um 10:30 Uhr von Benjamin Stelse

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die aktuelle Entwicklung der Ölnotierungen muss als unbeständig bezeichnet werden, da nach dem Erreichen eines Fünf-Wochen-Hochs zu Beginn der Woche, gestern eine unerwartet deutliche Gegenbewegung die Rohölpreise sinken ließ. Während genau vor einer Woche noch ein Preissprung von jeweils mehr als 3,6 Prozent den Beginn eines kurzfristigen Aufwärtstrends bedeutete, kam es gestern im späten Handel, innerhalb nur weniger Stunden zu einem Preisrückgang von 2,5% bei der Nordseesorte Brent, und noch deutlicheren 2,7% bei der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI).

Nach der kräftigen Abwärtsbewegung von gestern Nachmittag, haben sich die Ölpreise auf den heutigen Freitag nur wenig beziehungsweise marginal bewegt, sodass die für Europa wichtigen Ölsorte Brent um 0,1 Dollar/Barrel auf 55,13 Dollar stieg. Und auch bei der bei US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg der Preis auf 60,40 Dollar/Barrel, wobei das Plus im Vergleich zur Brent-Sorte sogar noch geringer ausfällt.

Neben dem kräftigen Minus von gestern, kam es auch schon zur Wochenmitte zu einem leichten Preisrückgängen, sodass die heutige Seitwärtsbewegung als kurzfristige Stabilisation bezeichnet werden darf. Die seit letzter Woche Donnerstag zwischenzeitlich aufgebauten Gewinne, wurden durch das vierprozentige Minus bei dem Brent-Öl und dem Preisrückgang von rund fünf Prozent beim US-Öl, annähernd „neutralisiert“. Die Ölnotierungen notieren durch die aktuelle Entwicklung wieder auf dem Stand von vor einer Woche.

Während die Ernennung des neuen Energieministers Prinz Abdulaziz bin Salman zu Wochenbeginn noch zu einer deutlichen Aufwärtsbewegung und kurzfristig zu einem preisstützenden Effekt geführt hat, hätte die gestrige Ankündigung einer weiteren Lockerung der Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) eine ähnliche Wirkung haben müssen. Gestern blieb der erwartete preisstützende Effekt jedoch komplett aus und die Meldung spielte keine Rolle am Ölmarkt.

Mit dem Blick in den aktuellen Bericht der US-Energieministerium, bestätigt sich die erneute Minderung der Reserven und somit der vierte Rückgang in Folge. Durch das jüngste Minus sinken die Öl-Reserven der USA auf den niedrigsten Stand in diesem Jahr und sind aktuell auf einem Mengen - Niveau, dass zuletzt Anfang Oktober 2018 erreicht wurde. Auch in dieser Woche wurde ein Rückgang der US-Läger erwartet, jedoch wurden die Erwartungen deutlich übertroffen. Die Veröffentlichung der neuen Lagerdaten führt gestern aber nur sehr kurzzeitig zu Preisaufschlägen.

Im Sommer hat es noch an preisbeeinflussenden Mitteilungen gefehlt, sodass es bei den Ölnotierungen keine richtungsweisenden Effekte gegeben hat. Momentan ist das komplette Gegenteil der Fall. Die Rohölpreise schwanken aufgrund einzelner Meldung stark und es lässt sich weder kurz- noch mittelfristige prognostizieren, in welche Richtung sich der Ölpreis entwickelt. Preisstützenden Meldungen, wie der Effekt nach der Ernennung des neuen Energieministers Saudi-Arabiens oder weitere Signalen der Entspannung im Handelskonflikt zwischen den USA und China, stehen Konjunktur- und mögliche Nachfragesorgen für 2020 gegenüber.

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