Ölpreise haben leicht zugelegt | Aktuelle Ölmarkt-News vom 21.08.2020

um 09:11 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Ölpreise auf den internationalen Terminmärkten bewegen sich aktuell nur leicht nach oben. Der Markt erlebt gerade eine schwierige Phase. Starke Impulse bleiben aus. Dominante Themen bleiben die Corona-Krise und die konjunkturelle Erholung weltweit.

 

Die Ölpreise zeigen am frühen Freitagmorden leicht nach oben. So notierten die wichtigen Sorten Brent bei 45,01 $ je Barrell (+1 Cent) und WTI bei 42,58 $ (+9 Cent). Mittlerweile notieren die Preise etwas uneinheitlich. Insgesamt notieren die Ölpreise über die Woche betrachtet etwas besser. Die Ölpreise bleiben jedoch auf einem niedrigen Preisniveau und in einem schmalen Preiskorridor, der sich bei der wichtigen Sorte Brent um die 45 $ je Barrell bewegt. Dieser Zustand hält bereits seit Anfang August fest und trägt damit auch zu den höchsten Preisen seit Anfang März 2020 bei. Gewinnmitnahmen am heutigen Freitag sind nicht ausgeschlossen.

 

Die verschiedenen Impulse auf dem internationalen Ölmarkt sorgen für gegenteilige Effekte, die sich im Grunde weitestgehend aufheben. So vermeldete die Allianz OPEC+, dass die Fördermengenbegrenzungen eingehalten werden. Dennoch warnte man vor den Auswirkungen der Corona-Krise. Auch die US-Notenbank FED warnte davor, sich die konjunkturelle Erholung in den USA (immer größter Ölkonsument der Welt) schön zu reden. Die Reaktionen an den Börsen waren entsprechend aufgestellt, sodass auch von dort keine Impulse für deutliche Preissprünge auf dem Rohölmarkt ankamen.

 

Auch zeigen einzelne Bereiche eher gemischte Entwicklungen. Während die Rohölbestände in den USA weiter abnahmen, nahmen die Benzinbestände zu. Die Daten von API und anderen Analysten waren von deutlich besseren Zahlen ausgegangen. Das Energieministerium machte den Spekulationen ein Ende mit nüchternem Ergebnis. Die Treibstoffnachfrage in den USA ist aktuell auf einem sehr niedrigen Niveau. Und der zuletzt schwache Dollar hat zugelegt und sorgt damit eher dafür, dass die Preise weiter runtergehen.

 

Entwicklung Ölpreise, Rohölpreise, Ölnotierungen

 

Dazu kommen weitere Hiobsbotschaften konjunktureller Art. Die Anträge beispielsweise für Arbeitslosenhilfe in den USA sind erneut deutlich über der eine Millionen Marke. Der Kongress streitet sich weiterhin um ein Billionen-Dollar-Schweres Konjunkturpaket. Der Handelskrieg in China bleibt weiterhin merkwürdig unkoordiniert. Während Trump ein Treffen auf unbestimmte Zeit ausschließt sagt die chinesische Seite nun, dass es in den nächsten Tagen zu einem Treffen kommen werde. All diese Meldungen sorgen für Unruhe und belasten.

 

Wie man sieht, gibt es viele Impulse. Doch die Entwicklungen zeigen, dass die Impulse nicht so stark ausfallen, dass es eine große Preissteigerung oder Preissenkung gibt. Dennoch zeigt der Trend weiterhin eher nach oben, als nach unten – mit großen Unsicherheiten. Es wird letztlich davon abhängen, wie die weltweite Corona-Pandemie sich entwickelt und wie die Volkswirtschaften damit umgehen werden. Endverbraucher können sich hingegen in dieser unklaren Zeit weiterhin über günstige Preise bei den Endprodukten, wie Heizöl, Benzin und Diesel freuen. (as)

 

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