Ölpreise haben deutlich zugelegt | Aktuelle Ölmarkt-News vom 30.04.2021

um 10:26 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben in dieser Woche deutlich zugelegt. Seit Montag hat es ein stetiges Wachstum bei den Ölpreisen gegeben, das sich auch über die gesamte Woche gehalten hat. Über die Woche betrachtet haben die Ölpreise um mindestens 2 $ je Barrel zugelegt. An vier aufeinanderfolgenden Tagen notierten die Ölpreise zudem höher als am Vortag. Ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notiert aktuell bei 64,71 $. Ein Barrel der für Europa relevanten Öl-Sorte Brent kostet 68,33 $. Die Ölpreise notieren damit so hoch, wie zuletzt Mitte März.

Verschiedene positive Meldungen und Ausblicke haben die Ölpreise in dieser Woche gestützt. Am Anfang der Woche gab die OPEC+ ihre Wachstumsprognose bekannt, welche positiv ausfiel und für Auftrieb sorgte. Auch der wie geplant stattfindende Abbau von Förderkürzungen konnte daran nichts ändern. Positive Daten lieferte auch die US-Energiebehörde (DOE). Zwar sind laut DOE die Rohölbestände in den US-Lagern leicht gestiegen, allerdings konnte ein deutlicher Abbau bei den Mitteldestillaten vermeldet werden. Da die US-Fahrsaison bald ansteht, war das eine sehr positive Meldung mit Ausblick.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Ebenfalls gute Daten gab es von den Notenbanken in Japan und den USA. Die Leitzinsen wurden, trotz einer deutlichen konjunkturellen Erholung auf ihren Tiefstständen belassen, was zu stärkerer Euphorie an den Finanzmärkten beitrug und damit auch die positive Stimmung am Ölmarkt stützte. Ebenfalls positive Meldungen gab es aus den USA. Hier wurde für das erste Quartal ein deutliches Wachstum vermeldet. Ebenfalls positive Daten gab es auch China. Das Wachstum wird aktuell auf 8 Prozent im laufenden Jahr geschätzt. Auch die Industrie scheint sich laut heutigen Daten aus dem „Einkaufsmanagerindex“ des Landes zu erholen. Insbesondere die Nachfrage der privaten Haushalte in China hat zugenommen.

Derweil bereiten große Öl importierende Länder wie Indien und Japan weiter Sorgen. Hier sind die Fallzahlen an Corona-Erkrankten deutlich gestiegen. Teilweise gibt es schockierende Bilder aus Indien, was auch den Ölmarkt stark belastet, da mit einem deutlichen Nachfrageausfall gerechnet wird. Indien hat sich eine strikte Einschränkung verordnet, bisher jedoch mit mäßigem Erfolg. Anders sieht es hingegen in der EU aus. Hier haben die Maßnahmen bereits erste Erfolge gezeigt. Teilweise werden Einschränkungen auch wieder zurückgenommen. Insgesamt bleibt die Lage in der Corona-Pandemie angespannt, aber das Thema rückt etwas in den Hintergrund.

Einen weiteren wichtigen Einfluss hat der schwächere US-Dollar. Dieser notiert aktuell bei 1,2101 USD/€uro. Der schwache US-Dollar wirkt sich dabei verkaufsfördernd auf Rohöl aus. Hintergrund ist, dass Rohöl traditionell in US-Dollar gehandelt wird. Ein schwächerer Dollar verbilligt damit den Rohölimport. So steigt auch die Nachfrage nach Rohöl. Die Hoffnung auf eine anziehende Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte hält sich weiter aufrecht. Wir sehen insgesamt bei den Ölpreisen eine kurzfristige Sorge über Nachfrageausfälle, die mittel- bis langfristigen Hoffnungen gegenübersteht. Es bleibt spannend bei den Ölpreisen.

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