Ölpreise etwas stabiler | Aktuelle Ölmarkt-News vom 13.10.2020

um 10:05 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise sind mit Verlusten in die neue Woche gestartet. Dennoch sind Brent und WTI aktuell wieder etwas stabiler unterwegs und konnten sogar leicht zulegen. Der Markt bleibt aber skeptisch. Der Ölpreis ist weiterhin anfällig, da die globale Nachfrage nach Rohöl-Produkten bei einer stärkeren Ölförderung gering bleibt.

 

Hurrikan „Delta“ sorgte für einen starken Zugewinn bei den Ölpreisen. Doch der Hurrikan ist mittlerweile weg und schon stehen die Ölpreise wieder vor den gleichen Problemen, die kurze Zeit weg waren. Die globale COVID-19-Pandemie bleibt das beherrschende Thema. Aktuell nehmen im Westen der USA und in Europa die Fallzahlen rapide zu. Gerade diese Unsicherheit und ein fehlender Impfstoff lassen die Ängste vor neuen Einschränkungen und Lockdowns wieder in den Fokus der internationalen Terminmärkte rücken. Während in solchen Phasen eigentlich eine Reduzierung der Ölförderung für alle Seiten das Beste wäre, wird hingegen der Markt mit Rohöl weiter zugedeckt.

 

Die Ölförderung am Golf vom Mexiko nimmt wieder Fahrt auf. Dazu kommen neue Ölförderungen im größten Ölfeld Libyens. Auch der Streik in Norwegen ist mittlerweile vorüber. Marktbeobachter bemängeln auch die nicht vorhandene Förderdisziplin bei OPEC+ Staaten. Hier wurde die Ölförderung bereits angehoben, obwohl die Nachfrage nach Rohölprodukten weiterhin niedrig ist. Dazu kommt, dass sich einige Staaten überhaupt nicht an die Ölförderbegrenzungen gehalten haben. Analysten sagen einen Ölüberschuss voraus. Die Öltanklager bleiben gefüllt.

 

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Einen Impuls könnten die USA setzen, wenn nicht die verhärteten Linien zwischen Republikanern und Demokraten wären. US-Präsident Donald Trump erteilte einem Konjunkturpaket in Billionenhöhe eine Absage. Diese werde erst nach den Wahlen im November kommen. Zwar verhandeln Demokraten und Republikaner dennoch weiter, aber die Hoffnung auf eine schnelle Einigung ist gering. Trotz allem gibt es dennoch positive Meldungen aus den Finanzmärkten. Das stützt die Ölpreise. Aktuell notieren die wichtige Nordseesorte Brent bei 41,91 $/Barrel und die leichte US-Sorte WTI bei 39,62 $/Barrel. Das ist im Tagesverlauf bisher ebenfalls ein leichtes Plus gegenüber den Schlusswerten am Montag.

 

Die Ölpreise bewegen sich aktuell in einer klaren Seitwärtsbewegung. Größere Impulse gab es in der vergangenen Woche. Doch diese Zugewinne sind schon wieder weg. Es bleibt die Frage, ob die Ölpreise sich langfristig erholen können. Für Verbraucher sind solche Ölpreise ein Segen. Wer Auto fährt oder mit Heizöl heizt, kann von den günstigen Preisen auf den Rohölmärkten profitieren. Doch bereits ab Januar 2020 ist damit vermutlich Schluss. Dann werden bestimmte Ölprodukte mit einer CO2-Steuer hierzulande deutlich teurer.

 

Insgesamt haben die aktuellen günstigen Preise aber auch Auswirkungen auf die Inflation oder Preisteuerungsraten in den Ländern. Durch günstige Ölprodukte werden gerade Transporte – egal ob in Kurz- oder Langstrecken - auch günstiger. Das wirkt sich auf die Endverbraucherpreise bei anderen Produkten aus. Die Frage ist aber, ob das so bleibt, oder sich doch ein Umschwung beim Ölpreis andeutet. Die nächsten Wochen dürften darüber mehr Aufschluss geben. In einem sehr ungewohnten Jahr stehen entscheidende Wochen an.

 

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