Ölpreise etwas stärker | Aktuelle Ölmarkt-News vom 27.04.2021

um 10:09 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben zu Beginn der Woche zunächst nachgegeben und zeigten erst zum Ende des gestrigen Handelstages leichte Anzeichen einer Erholung. Zu Beginn des heutigen Handelstages notierten die Ölpreise deutlich fester. Dennoch bleibt die aktuelle Entwicklung überschaubar und die Ölpreise bewegen sich seitwärts ohne starke Ausbrüche nach oben oder unten. Ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notiert aktuell bei 62,31 $. Ein Barrel der für Europa relevanten Öl-Sorte Brent kostet 66,02 $.

Der Druck auf die Ölpreise durch die bestehende Corona-Pandemie nimmt unterdessen weiter zu. Sorge bereiten nach wie vor die Entwicklungen in Indien und Japan. In beiden Ländern steigen die Inzidenzzahlen deutlich und auch die Einschränkung des öffentlichen Lebens nehmen dort deutliche Konturen an. Indien und Japan gehören zu den größten Ölimporteuren der Welt. Ein sich abzeichnender Nachfrageausfall belastet die Ölpreise deutlich. Auch in der EU gibt es Anzeichen für weitere Lockdowns, da sich die Infektionszahlen weiter erhöhen.

Belastend wirken sich auch weitere Entwicklungen im Iran-Konflikt aus. Die Verhandlungen zwischen Iran und den USA scheinen weiterhin positiv zu verlaufen. Analysten melden außerdem, dass Iran bereits jetzt mehr Öl auf den Weltmarkt bringt. Nach einer Lockerung oder Aufhebung der Sanktionen gegen Iran könnte deutlich mehr Öl auf dem Weltmarkt zur Verfügung stehen. Die OPEC+ hatte bereits bei ihrem letzten Treffen vereinbart, dass ab Mai etwa 350.000 Barrel mehr Öl pro Tag gefördert werden soll. Die Begrenzungen bei der Ölförderung werden bis Juli weiter abgebaut.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Entsprechend werden vom aktuellen Treffen der OPEC+ kaum Impulse für die Ölpreise erwartet. Allerdings hat sich das Exekutivgremium der OPEC dazu entschlossen ihren für morgen angesetzten Termin auf heute Nachmittag vorzuziehen. Eine überraschende Entscheidung könnte also doch noch für einen Impuls sorgen. Experten sind sich aber weitestgehend einig, dass vermutlich nichts Besonderes mitgeteilt wird.

Neben diesen belastenden Entwicklungen gibt es auch ein paar Hinweise auf Verbesserungen bei den Ölpreisen. Da sind vor allem jüngste Meldungen über positive konjunkturelle Entwicklungen in China und den USA zuvorderst zu nennen. Auch die Beibehaltung der Niedrigzins-Politik bei wichtigen Notenbanken der Welt, trägt dazu bei, dass die wirtschaftliche Erholung weiter als Hoffnungsträger für eine höhere Nachfrage dient. In diesem Punkt ist auch der etwas schwächere US-Dollar zu nennen. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Die aktuelle Schwäche fördert somit den globalen Ölhandel.

Ebenfalls aus den USA kommen Meldungen über eine leichte Abnahme der Ölförderanlagen. Wieso es zu diesem Rückgang gekommen ist, ist nicht ganz deutlich, aber die Preisschwelle bei der Förderung von Öl liegt anscheinend auf einem Niveau, sodass sich bei bestimmten Anlagen eine Förderung noch nicht lohnt. Wenn die Anlagenzahl aber abnimmt, ist dies fördernd für die Stabilität der Ölpreise. Die überwiegend positiven Wirtschaftsdaten aus den USA lassen im Weiteren auch darauf schließen, dass sich die USA kurz vor einem konjunkturellen Aufschwung befinden.

Die Hoffnung auf eine anziehende Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte hält sich weiter aufrecht. In den USA beginnt außerdem die Sommerfahrsaison, die vor allem den Verbrauch von Benzin und Diesel antreiben könnte. Allerdings zeigen erste Prognosen, dass in dieser Woche weiterhin nicht mit ordentlichen Abbauten in den Lagern in den USA zu rechnen ist. Wir sehen also insgesamt bei den Ölpreisen eine kurzfristige Sorge über Nachfrageausfälle, die mittel- bis langfristigen Hoffnungen gegenübersteht. Es bleibt spannend bei den Ölpreisen.

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