Ölpreise etwas schwächer, halten aber hohes Niveau | Aktuelle Ölmarkt-News vom 09.03.2021

um 11:12 Uhr von Akif Sahin

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

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Die Ölpreise haben sich am Dienstag kaum verändert, notieren aber aktuell deutlich schwächer als in den vorangegangenen Tagen. Ein Fass der leichten US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) notiert aktuell bei 65,49 $. Ein Barrel der für Europa relevanten Öl-Sorte Brent kostet 68,78 $. Grund für die aktuellen Entwicklungen bei den Ölpreisen sind neben dem starken US-Dollar auch technische Gegenbewegungen. Mit Spannung schauen Marktteilnehmer in diesen Tagen außerdem auf die US-Ölindustrie. Hier werden wichtige Daten und Hinweise erwartet.

Der erneut drastische Anstieg der Ölpreise hat erneut einen Dämpfer erhalten. Nachdem die OPEC+ beschlossen hat ihre Fördermengenbegrenzung bis in den April zu halten, schossen die Ölpreise deutlich über die 70 $ und erreichten neue Höchstwerte seit über einem Jahr. Mittlerweile haben die Ölpreise deutlich nachgegeben, notieren aber weiterhin auf starkem Niveau. Als Grund werden von Marktteilnehmern technische Gründe angegeben. Es geht um eine Gegenbewegung zu höheren Preisen, die sich langsam den Weg gebahnt hat.

Prognosen und Aussichten beim Ölpreis

Sorgen bereitet aber auch der deutlich stärkere US-Dollar. Hier war der Euro zuletzt nur noch 1,1901 $ Wert. Der Dollar-Index kletterte damit auf ein 3-Monats-Hoch. Der starke Dollar belastet dabei zunehmend die Exporte von Rohölprodukten. Öl wird traditionell in US-Dollar gehandelt. Ein stärkerer US-Dollar schwächt im Regelfall die Nachfrage auf dem Weltmarkt. Analysten und Experten geben dem Dollar eine Mitschuld an der jüngsten Entwicklung der Ölpreise.

Mit Spannung wird unterdessen auf die Ölindustrie in den USA geschaut. Hier hatte es zuletzt ein Wiederhochfahren der Anlagen gegeben, nachdem weite Teile der USA im Schneechaos versunken waren. Insbesondere in Texas waren viele Ölförderanlagen vom Kälteeinbruch betroffen. In den vergangenen Wochen hatte es bei den Bestandsdaten in den US-Öllagern unerwartete hohe Aufbauten bei Rohöl gegeben. In dieser Woche dürften die Effekte des Wintereinbruchs jedoch nicht mehr maßgebend sein. Daher werden am Abend die Zahlen der API und die morgigen Angaben der US-Energiebehörde DOE mit Spannung erwartet. Erste Voraussagen gehen von einem vorsichtigen Abbau aus.

Angesichts der sich ziehenden Corona-Krise liegen die Hoffnungen vor allem auf weiteren Konjunkturprogrammen. Hier wird ebenfalls auf die USA geschaut. Aber auch China, das in diesem Jahr ein Wachstum von 6 Prozent für seine Volkswirtschaft anstrebt, wird immer wichtiger. Schlechte Daten gab es hingegen aus Deutschland, wo die Industrieproduktion eher enttäuschte. Die Finanzmärkte geben hingegen positive Signale, auch wenn in den vergangenen Wochen die Angst vor Inflation, hohen Kapitalmarktzinsen und einer Überhitzung der Märkte durch Konjunkturprogramme zugenommen hat. Es bleibt weiterhin spannend, wie sich die Ölpreise entwickeln werden.

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