Ölpreise drehen wieder nach oben | Aktuelle Ölmarkt-News vom 19.02.2018

um 09:07 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die Ölpreise haben ihre zuvor lang erwartete Preiskorrektur beendet und in den vergangenen Handelstagen wieder zugelegt. So ist die Nordsee-Ölsorte BRENT zum Ende der vergangenen Woche um weitere 0,4 $/b gestiegen und stand am Montagmorgen bei 65,3 Dollar/Barrel. Deutlich kräftiger fiel der Preisanstieg bei der US-Ölsorte WTI aus, die um weitere knapp 1,1 $/b zulegte und am Morgen bei 62,4 Dollar/Barrel gehandelt wurde. OPEC-Rohöl hat sich zuletzt ebenfalls verteuert und stand mit 62,4 Dollar/Barrel zuletzt wieder klar über der angestrebten 60-Dollar-Marke.

Gestützt wird die Entwicklung der Ölpreise durch einen schwächeren Dollarkurs und der allgemein deutlich besseren Stimmung an den Börsen. So scheint der Schock an den Börsen, der aufgrund eines massiven Kurseinbruchs am Aktienmarkt hervorgerufen wurde, überwunden zu sein und Händler investieren wieder vermehrt in risikoreichere Anlagen, zu denen auch Spekulationen auf den Ölpreis zählen. Der schwächere US-Dollar stützt die Ölpreise, weil Erdöl weltweit in Dollar gehandelt wird und wenn die globale Ölwährung Dollar nachgibt, dann wird Rohöl in anderen Währungsräumen günstiger. Dies belebt in der Regel die Nachfrage und führt zu steigenden Ölpreisen.

Trotz der aufgehellten Stimmung am Ölmarkt sieht es derzeit nicht nach einem erneuten Höhenflug der Ölpreise aus, denn die Ölnotierungen werden zurzeit durch die Entwicklungen auf dem US-Ölmarkt nach oben gedeckelt. So gab die US-Ausrüsterfirma Baker Hughes am Freitag bekannt, dass die Anzahl der aktiven Ölbohrlöcher in den USA nun bereits die siebte Woche in Folge zugelegt hat und mit aktuell 798 Anlagen auf den höchsten Stand seit drei Jahren geklettert ist.





Zuvor hatte das US-Energieministerium bereits bekannt gegeben, dass die Ölförderung und die Öllagerbestände in den USA auch in der vergangenen Woche weiter gestiegen sind. So legte die US-Ölförderung mit 10,27 Mio. Barrel pro Tag auf ein neues Rekordhoch zu und die US-Öllagerbestände kletterten in Summe auf knapp 813 Mio. Barrel und somit auf den höchsten Stand seit Anfang Oktober des letzten Jahres. Die Zeichen auf dem US-Ölmarkt stehen derzeit eindeutig auf Wachstum, was die Ölpreise nach oben deckelt.

Von Seiten der OPEC kam zuletzt erneut ein klares Bekenntnis zur Förderobergrenze der Allianz rund um die OPEC und Russland. So werde die OPEC-Allianz eine Verengung des Ölmarktes akzeptieren und kein vorzeitiges Ende der Förderkürzungen in Erwägung ziehen. Auch das allgemein erwartete Wachstum der Weltwirtschaft, mit dem eine anziehende Nachfrage nach Ölprodukten verbunden sein wird, stimmt die OPEC, in Bezug auf die weitere Preisentwicklung, optimistisch für das Jahr 2018. Im Hinblick auf die weitere Zusammenarbeit hatte der saudische Energieminister in der vergangenen Woche zudem mitgeteilt, dass das Ölkartell seine Kooperation mit Russland vertiefen will.

Durch den Ölpreisrückgang der letzten zwei Wochen wurde das zuvor im Raum stehende Korrekturpotential von gut zehn Prozent umgesetzt. Mit dem jetzigen Ölpreisniveau könnte sich nun wieder ein Gleichgewicht einstellen, welches uns über einen längeren Zeitraum begleiten wird. Die OPEC hat ihr wichtigstes Ziel eines Ölpreises von gut 60 Dollar/Barrel erreicht. Gleichzeitig deckelt die steigende US-Ölförderung den Ölpreis nach oben.

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