Ölpreise auf Mittwoch wenig verändert | Aktuelle Ölmarkt-News vom 06.12.2017
um 08:52 Uhr von Stefan Schmellekamp
Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt
Zur Wochenmitte haben sich die Ölpreise unterm Strich nur wenig bewegt. So ging es am gestrigen Handelstag zunächst nach unten, am Nachmittag drehten die Ölnotierungen dann in die Gewinnzone und heute Morgen im frühen Handel ging es wieder abwärts. Insgesamt legte die Nordsee-Ölsorte BRENT somit auf Mittwoch um leichte 0,2 $/b zu und wurde am Morgen bei 62,7 Dollar/Barrel gehandelt. Die US-Ölsorte WTI gab hingegen um minimale 0,1 $/b nach und notierte am Mittwochmorgen bei 57,4 Dollar/Barrel.
Gestern wurden die Ölpreise zunächst durch eine Meldung der Nachrichtenagentur Bloomberg belastet, laut der die Fördermenge des Ölkartells OPEC im November auf den tiefsten Stand seit etwa einem halben Jahr gesunken sein soll. Nach Schätzungen von Bloomberg soll die OPEC-Förderung um 0,3 Mio. Barrel/Tag zurückgegangen sein, was bedeuten würde, dass die aktuelle Förderreduzierung übererfüllt ist. Besonders im Irak soll die Ölförderung zuletzt gesunken sein.
In der Vorwoche hatten insgesamt 24 wichtige Ölförderländer rund um die OPEC festgelegt, ihre bestehende Förderkürzung bis Ende 2018 fortzuführen und dadurch das Angebot am Ölmarkt weiterhin künstlich zu verknappen und die Ölpreise zu stützen. Daher richten sich die Blicke der Händler nun verstärkt auf den US-Ölmarkt, denn dieser hatte in den vergangenen Monaten stets ein Gegengewicht zur Förderkürzung der OPEC-Allianz gebildet. So hatte die US-Schieferölförderung dafür gesorgte, dass das Angebot auf dem Weltölmarkt weiterhin hoch gehalten wurde und die Ölpreise somit nicht so stark angestiegen waren, wie es sich die OPEC gewünscht hätte.
Auch jetzt gehen die meisten Marktbeobachter davon aus, dass der OPEC-Beschluss zu einem Anstieg der US-Ölförderung führen wird. Zumindest hat die Entscheidung der OPEC für eine gewisse Planungssicherheit bei den amerikanischen Fracking-Unternehmen gesorgt, denn diese müssen vorerst keine Erhöhung des Ölangebotes durch die OPEC oder Russland und somit auch keinen erneuten Preisverfall am Ölmarkt befürchten.
Das Potential der US-Schieferölförderung ist groß und könnte die USA schon in naher Zukunft zum größten Ölförderland der Welt machen. Dies würde dem US-Ölmarkt dann eine noch stärker preisregulierende Rolle am Weltölmarkt zutragen als er sowie schon in den vergangenen Jahren eingenommen hat. Aktuell rücken jedoch erstmal die Öllagerdaten aus den USA in den Fokus, die heute Nachmittag veröffentlicht werden. Analysten erwarten einen erneuten Rückgang der Öllagerbestände, die in den vergangenen sechs Wochen recht stabil bei rund 800 Mio. Barrel gelegen haben.
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