Ölpreise auf Freitag uneinheitlich | Aktuelle Ölmarkt-News vom 15.03.2019

um 09:08 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Nachdem die Ölpreise im gesamten Wochenverlauf stetig zugelegt hatten, entwickelten sich die Rohöl-Leitsorten auf den heutigen Freitag unterschiedlich entwickelt. Während die Nordsee-Ölsorte BRENT um 0,3 $/b zurückging, legte die US-Ölsorte WTI um weitere 0,4 Dollar/Barrel zu. Damit notierte die europäische Ölsorte BRENT am Freitagmorgen bei 67,4 Dollar/Barrel und das amerikanische Leichtöl WTI wurde bei 58,8 Dollar/Barrel gehandelt.

Auf Wochensicht ist jedoch auch BRENT um 2,3 Prozent gestiegen und WTI klettrete sogar um 4,3 Prozent. Zwischenzeitlich waren die Ölpreise sogar auf den höchsten Stand seit November gestiegen und bewegen sich auch jetzt noch in der Nähe eines Vier-Monats-Hochs.

Die Preisentwicklung am Weltölmarkt befindet sich weiterhin im Spannungsfeld zwischen einem sinkenden Angebot und einem hinter den Erwartungen bleibenden Nachfrageanstieg. Zudem drückt die zurückhaltende Stimmung an den Aktienmärkten, die durch Handelskonflikte, schwache Konjunkturaussichten und auch Brexit belastet wird, auf die Ölpreise. Nachdem in der Vorwoche noch die preisdrückenden Faktoren dominiert hatte, rückten in dieser Handelswoche wieder die preisstützenden Impulse in den Vordergrund.

So wurde vor allem der Angebotsrückgang des OPEC+ Verbundes thematisiert, denn Saudi-Arabien hatte angekündigt eine Ölförderung, trotz der Kritik von US-Präsidenten Trump, stärker zu kürzen als es im Rahmen des Kürzungsbeschlusses der OPEC nötig wäre. Zudem plädiert das führende OPEC-Mitglied dafür, die Fördermengen den Ölkartells bis in die zweite Jahreshälfte hinein niedrig zu halten, um so die Ölpreise weiter zu stützen.

An diesem Wochenende kommen die im OPEC+ Verbund zusammengeschlossenen Förderländer in Aserbaidschan zu ihren turnusmäßigen Meeting zusammen, um über die weitere Förderpolitik zu diskutieren. Dabei soll auch über eine Verlängerung der aktuellen Förderkürzung gesprochen werden. Neben Saudi-Arabien, dem derzeit drittgrößten Ölförderland der Welt, sind wohl viele weitere OPEC-Mitglieder zu diesem Schritt bereit, doch ob Russland, das derzeit zweitgrößte Förderland ebenfalls zustimmen wird ist fraglich.

Marktentwicklung Ölpreise, Ölnotierungen


Neben den geplanten Förderreduzierungen sorgen zurzeit auch die politischen oder wirtschaftlichen Krisen in Venezuela, Lybien oder dem Iran dafür, dass das Angebot am Weltölmarkt weiter sinken könnte. So erwartet z.B. die Internationalen Energieagentur (IEA), dass die venezolanische Ölproduktion auf nur noch 0,8 Mio. Barrel zurückgehen wird und auch die iranischen Ölexporte könnten zurückgehen. Zudem wies die IEA darauf hin, dass ein Ende des Anstiegs der globalen Ölnachfrage nicht in Sicht ist und geht davon aus, dass die weltweite Ölnachfrage in den kommenden fünf Jahren im Durchschnitt um etwa 1,2 Mio. Barrel pro Tag ansteigen wird.

Außerdem kamen in dieser Woche auch vom US-Ölmarkt preisstützende Impulse. Zwar befindet sich die Schieferölförderung, im zurzeit größten Ölförderland der Welt, weiterhin im Ausbau, dennoch senkte die US-Energiebehörde EIA ihre jüngste Prognose und erwartet im Jahr 2019 nur noch einen Anstieg der US-Ölförderung auf 12,30 Barrel pro Tag. Zudem hob die EIA ihre Prognose für die Ölpreise in diesem Jahr an.

Zusätzlich zu den preisstützenden Aussagen der US-Energiebehörde veröffentliche das Department of Energy (DOE) in dieser Woche auch noch einen kräftigen Abbau der US-Öllagerbestände, was die Ölpreise ebenfalls steigen ließ. So gab das DOE bekannt, dass die gesamten US-Öllager mit knapp 832 Mio. Barrel auf ein Jahrestief gefallen sind, nachdem in der Vorwoche ein Lagerabbau von Höhe von 8,0 Mio. Barrel zu verzeichnen war. Dabei gingen die Rohöllager um 3,8 Mio. Barrel und die Lager der Ölprodukte (Heizöl, Diesel und Benzin) um 4,2 Mio. Barrel zurück.

Zu guter Letzt wurden die Ölpreise in dieser Woche auch noch durch den nachgebenden Dollarkurs gestützt, denn ein schwächerer Dollar macht Erdöl in anderen Währungsräumen günstiger, was die Nachfrage belebt und somit die Preise steigen lässt. Mit 1,132 Dollar/€uro hat sich der €uro gegen den Dollar am Freitagmorgen wieder aus seinem jüngsten Tief wieder auf das vorherige Niveau nach oben gearbeitet.

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