Heizölpreise:
Wie wirkt sich die CO2-Steuer aus?
Was ist die CO2-Steuer?
Seit 1. Januar 2021 ist die sog. CO₂-Steuer in Deutschland gültig. Diese stellt eine Abgabe dar, die laut Bundesregierung helfen soll, Anreize für erneuerbare Energien zu schaffen. Allgemein hat sich die Bezeichnung CO₂-Steuer im deutschen Sprachgebrauch durchgesetzt.
Seit Anfang 2022 müssen Unternehmen 30 €uro pro verursachter Tonne CO₂ bezahlen, wenn sie Diesel, Benzin, Heizöl oder Erdgas verkaufen. Die beschlossene Abgabe soll schrittweise bis ins Jahr 2025 steigen. Durch die CO₂-Steuer sind die Heizölpreise bereits gestiegen und werden voraussichtlich noch weiter steigen. Seit 2021 hat sich der Preis für Heizöl durch die CO₂-Steuer um rund 9,5 Cent je Liter erhöht.
Aufgrund der Energiekrise haben Bundesregierung und Bundesrat beschlossen, die Erhöhung der CO₂-Steuer für 2023 auszusetzen und erst ab 2024 weiter fortzuführen. Die ursprünglich geplante Erhöhung auf 55 €uro je Tonne im Jahr 2025 wurde dabei auf das Ziel von 45 €uro je Tonne CO₂ herabgesenkt.
Welche Mehrkosten kommen auf Haushalte zu?
Was dies konkret für den Einzelfall bedeutet, lässt sich nur schätzen. Aktuell geht man davon aus, dass Haushalte, die mit Heizöl heizen, mit einem jährlichen Aufschlag von 30 bis 120 €uro rechnen müssen. Die Höhe der Belastung hängt vom Heizölverbrauch ab. Modernere Anlagen können den Heizölverbrauch deutlich senken. Zudem hängen die Mehrkosten auch von der Dämmung des Hauses und dem persönlichen Heizverhalten im Haushalt ab.
Rechenbeispiel für 2022: Geht man von einer Bestellung von 1.000 Litern Heizöl aus, verteuert die CO₂-Steuer die Bestellung beim Heizölhändler um rund 95 €uro. Bei 2.000 Litern Heizöl sind es bereits 190 €uro. Und bei 3.000 Litern Heizöl sind es 285 €uro. Die Mehrbelastung pro Jahr ist vom tatsächlichen Verbrauch abhängig. Mit der Anhebung der CO₂-Steuer jedes Jahr wird die Mehrbelastung auch steigen.
Wie viel CO₂-Steuer wird fällig?
Im Jahr 2022 ist der Preis für die Tonne CO₂ auf 30 €uro gestiegen. Dieser Wert wird 2023 beibehalten und steigt 2024 auf 35 €uro und 2025 auf 45 €. Ab 2026 wird ein Preiskorridor zwischen 55 und 65 €uro je Tonne CO₂ angestrebt.
Der Preisaufschlag bei Heizöl beträgt 2022 ungefähr 9,5 Ct/Liter. Dieser Wert bleibt 2023 bei 9,5 Ct, steigt 2024 auf 11 Ct und 2025 auf 14,5 Ct.
Welche Entlastungen gibt es für Verbraucher?
Ursprünglich sollte die CO₂-Steuer auch zu Entlastungen bei Verbrauchern führen. Allerdings war damals schon klar, dass Haushalte, die mit Heizöl heizen, kaum davon profitieren würden. So war geplant, dass ein Teil der CO₂-Steuer zur Senkung der EEG-Umlage beim Strom genutzt wird. Dies ist jedoch mit der Abschaffung der EEG-Umlage bereits obsolet geworden. Die Entlastung hätte laut Experten sowieso in keinem Verhältnis zur abgeführten Summe gestanden.
Kritiker bemängeln bis heute den Nutzen der CO₂-Steuer. Statt Anreize zu schaffen, verschärft sie eher die Energiekrise, weil sie Energieprodukte deutlich teurer macht. Die beschlossenen Entlastungen, beispielsweise bei den Gaspreisen, wird es nach jetzigem Stand nicht für Heizöl-Kunden geben.
Kann man beim Heizölkauf die CO Steuer sparen?
Das ist durchaus möglich. Beispielsweise haben viele Verbraucher sich noch vor dem Start der CO₂-Steuer im Jahr 2020 mit Heizöl eingedeckt. Wer vor den Jahresübergängen noch günstig Heizöl tankt, spart damit auch auf Aufschläge. Allerdings lohnt sich diese Strategie nur, wenn man flexibel ist und einen Heizöltank besitzt, der auch viel aufnehmen kann. Sonst verschiebt man die Mehrbelastung nur etwas nach hinten.
Was trägt die CO₂-Steuer zum Klimaschutz bei?
Diese Frage sorgt für hitzige Diskussionen. Das Kalkül der Politik ist, dass Verbraucher auf andere Energieträger umsteigen, wenn das Produkt Heizöl staatlich verteuert wird. Ob dieses Kalkül aufgeht, ist jedoch fraglich. So gehen Fachleute derzeit davon aus, dass der Großteil der Verbraucher nicht für mehrere tausend €uro eine funktionsfähige Heizung ersetzen werden, sondern einfach nur mehr für Heizöl zahlen.
Dies dürfte auch stimmen, wenn man berücksichtigt, dass ein Auftrag für eine Modernisierung und einen Wechsel für eine bestehende Heizung aktuell an vielen Orten mit zwei Jahren Wartezeit verbunden ist. Wer auf Gas umgestiegen ist, hat das Nachsehen gehabt, weil die Gaspreise exorbitant höher geworden sind, als es zu Beginn der Einführung der CO₂-Steuer der Fall gewesen ist.
Es zeichnet sich ab, dass der Staat durch die CO₂-Bepreisung lediglich seine Steuereinnahmen erhöht hat, ohne dem Klima damit geholfen zu haben.
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