Ausverkauf bei den Ölpreisen blieb aus | Aktuelle Ölmarkt-News vom 07.02.2018

um 08:33 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Trotz des Sturzfluges an den internationalen Aktienmärkten blieb ein massiver Ausverkauf bei den Ölpreisen aus. Im Gegenteil fingen sich die Ölnotierungen sogar recht schnell wieder und legten auf den heutigen Mittwoch zu. So kletterte die Nordsee-Ölsorte BRENT um 0,6 $/b und wurde am Morgen bei 67,5 Dollar/Barrel gehandelt. Die US-Ölsorte WTI stieg ebenfalls um gut 0,4 $/b und notierte am Mittwochmorgen bei 63,9 Dollar/Barrel.

Damit haben sich die jüngsten Unruhen an den Aktienmärkten vergleichsweise wenig auf die Ölpreise ausgewirkt und da sich die Lage an den Börsen mittlerweile wieder beruhigt hat, kann derzeit auch nicht davon ausgegangen werden, dass es aufgrund von Spekulationen bzw. der Flucht in sicherer Anlageformen, noch zu massiven Verwerfungen am Ölmarkt kommen wird.

Händler wenden sich daher, wie immer zur Mitte der Woche, den neuen Zahlen vom US-Ölmarkt zu. Gestern nach Börsenschluss hat bereits der Interessenverband American Petroleum Institute (API) seine Zahlen zu den US-Öllagern bekannt gegeben und einen leichten Rückgang der Rohöllager ausgewiesen. Nun warten Anleger auf die offiziellen Daten des US-Energieministeriums, die heute Nachmittag veröffentlicht werden.

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Zuletzt war die amerikanische Ölförderung mit 9,91 Mio. Barrel pro Tag auf ein neues Rekordhoch geklettert und die Ölbohraktivitäten in den USA verzeichneten den zweiten Wochenanstieg in Folge. Die USA könnten somit schon in Kürze Saudi-Arabien als zweitgrößtes Ölförderland der Welt ablösen und sich hinter Russland einreihen.

Zudem waren die US-Öllager leicht gestiegen und auch jetzt erwarten Analysten eher einen weiteren Anstieg, denn die Ölnachfrage ist saisonal bedingt zum Jahresbeginn zumeist etwas schwächer, weil vermehrt Wartungsarbeiten an Ölraffinerien durchgeführt werden. Insgesamt waren die zuletzt zaghaften Wachstumssignale vom US-Ölmarkt somit kein Paukenschlag, aber die Tendenz deutet auf den erwarteten Anstieg der US-Ölförderung hin, welcher der Förderkürzung der OPEC-Allianz entgegen wirken und den Ölpreis nach oben deckeln soll.

Weiterhin erfahren die Ölpreise durch die Aussichten auf eine global anziehende Ölnachfrage und die Übererfüllung der Förderkürzung rund um die OPEC und Russland eine gewisse Unterstützung. Ein Ziel der OPEC-Allianz war es die weltweiten Öllager wieder auf den 5-Jahresdruchschnitt zu senken. Dieses Ziel könnte laut der Internationalen Energieagentur (IEA) Mitte des laufenden Jahres erreicht werden, denn zum Jahresende 2017 lagen diese Bestände im OECD-Raum mit 2.940 Millionen Barrel nur noch um rund 100 Millionen Barrel über der anvisierten Marke.

Am Devisenmarkt bewegte sich die weltweite Ölwährung US-Dollar gestern kaum. Nachdem der Dollar am Vortag kräftige Gewinne zu verzeichnen hatte, stabilisierte sich der €uro-Dollar-Wechselkurs am Mittwochmorgen bei 1,239 Dollar/€uro.

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