Ölpreise zurück auf höherem Preislevel | Aktuelle Ölmarkt-News vom 26.02.2018

um 09:15 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Nach einem zwischenzeitlichen Rückgang haben die Ölpreise ihre Aufwärtsbewegung am Freitag fortgesetzt und ihre Gewinne auch zum Wochenstart gehalten. Insgesamt legte die Nordsee-Ölsorte BRENT um knapp 1,2 $/b zu und wurde am Montagmorgen bei 67,4 Dollar/Barrel gehandelt. Die US-Ölsorte WTI kletterte um 1,1 $/b und notierte am Morgen bei 63,8 Dollar/Barrel und auch OPEC-Rohöl verzeichnete ein Plus und stand am Freitag bei 64,2 Dollar/Barrel.

Nach einem trägen und richtungslosen Verlauf haben die Ölpreise zum Ende der vergangenen Woche kräftig zugelegt und auf Wochensicht somit ein klares Plus verzeichnet, welches auch zum Auftakt der neuen Handelswoche gehalten wurde. Als Grund für den deutlichen Anstieg wurde die allgemein bessere Stimmung an den Börsen genannt sowie die neuen Zahlen vom amerikanischen Ölmarkt, auf welchen Händler aktuell einen besonderen Fokus gerichtet haben.

In der vergangenen Woche wurde erwartet, dass die Ölförderung und die Öllagerbestände in den USA weiter zulegen würden. Umso deutlicher fiel daher die preisliche Reaktion aus, als bekannt wurde, dass die US-Öllager in der vergangenen Woche um 3,9 Mio. Fass auf knapp 809 Mio. Barrel abgebaut und die Ölförderung nicht weiter ausgebaut wurde. Aufgrund der Wartungssaison der US-Ölraffinerien ist die jüngste Bestandentwicklung der Öllager eher unüblich. Daher wird in dieser Woche auch wieder mit einem Anstieg gerechnet.

 

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In der vergangenen Woche lagen die Ölexporte der USA mit über zwei Millionen Barrel auf einem hohen Niveau und gleichzeitig waren die US-Ölimporte auf ein Rekordtief gesunken. Dies sorgte wohl dafür, dass die Öllager sanken, obwohl sich die US-Ölproduktion weiterhin auf dem Rekordhoch von durchschnittlich 10,27 Mio. Barrel/Tag befindet. Die Ölausrüsterfirma Baker Hughes teilte am Freitag mit, dass sich die Ölbohraktivitäten zuletzt kaum verändert haben und in den USA weiterhin knapp 800 Anlagen aktiv sind. Vor diesem Hintergrund weisen die Zahlen vom US-Ölmarkt somit insgesamt mindestens stabile bis wachsende Signale aus.

Von Seiten der OPEC war zuletzt zu vernehmen, dass man darüber nachdenkt, die Förderobergrenze auf mehr als die zurzeit beteiligten 24 Ölförderländer auszuweiten. Zudem soll die Zusammenarbeit des Ölkartells mit Russland vertieft werden und das Ende der Förderkürzung könnte laut dem saudischen Ölminister in das kommende Jahr verschoben werden. Insgesamt ist die OPEC eindeutig bemüht wieder mehr Einfluss auf den Weltölmarkt und die Preissetzung zu nehmen. Damit scheint vor allem OPEC-Leader Saudi-Arabien von der vorherigen Strategie abzurücken, denn zuvor hatte das Königreich häufig davon gesprochen, dass man dem Ölmarkt dem freien Wettbewerb überlassen will.

Als Ölförderland mit den niedrigsten Förderkosten hatten die Saudis wohl darauf gesetzt die vermeintlich teure US-Schieferölförderung aus den Markt drängen zu können und in dieser Verdrängungsphase selber am wenigsten Schaden zu nehmen. Nun scheint man sich jedoch mit der neuen preisregulierenden Rolle der US-Ölindustrie abgefunden zu haben und nutzt die neu entstandenen Verbindungen um mittel- bis langfristig wieder einen wachsenden Einfluss auf den Weltölmarkt zu haben.

Vom Devisenmarkt kamen zum Wochenstart keine Impulse für die Ölpreise. Mit klar über 1,23 Dollar/€uro stand der €uro am Montagmorgen wieder stärker gegen die Ölwährung US-Dollar dar. Im März könnte der €uro jedoch unter Druck geraten, denn dann könnte die US-Notenbank FED die nächste US-Leitzinserhöhung vornehmen.

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