Ölpreise stabilisieren sich nach Sturzflug | Aktuelle Ölmarkt-News vom 07.06.2019
um 08:33 Uhr von Stefan Schmellekamp
Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt
Die Ölpreise haben in den zurückliegenden Wochen einen starken Rückgang zu verzeichnen und sind seit ihrem Jahreshoch vom April in Summe um rund 20 Prozent gefallen. Der Sturzflug hat jedoch erst in den vergangenen zehn Tagen begonnen, denn auf diesen Zeitraum entfiel alleine ein Preisrückgang von rund 14 Prozent. Am gestrigen Handelstag setzte dann eine Stabilisierung bei den Ölpreisen ein und auf den heutigen Freitag erholten sich die Ölnotierungen sogar spürbar. Insgesamt verzeichnete die Nordsee-Ölsorte BRENT eine Anstieg von 1,7 $/b und wurde somit am Freitagmorgen bei 62,6 Dollar/Barrel gehandelt. Die US-Ölsorte WTI legte ebenfalls um 1,5 $/b zu und notierte am Freitagmorgen bei 53,3 Dollar/Barrel.
Bevor die Ölpreise in die jüngste Erholungsphase übergangenen sind, hatten die neuesten Zahlen vom US-Ölmarkt jedoch noch für einen kräftigen Preisrückgang gesorgt. Von besonderem Interesse sind dabei stets die Öllagerdaten der weltgrößten Volkswirtschaft und diese verzeichneten in Summe einen kräftigen Aufbau in Höhe von 14,6 Mio. Barrel. Dabei entfiel auf die Rohöllager ein Anstieg von 6,8 Mio. und auf die Lagerbestände der Ölprodukte ein Plus von 7,8 Mio. Barrel. Mit aktuell rund 847 Mio. Barrel befinden sich die US-Öllagerbestände somit auf einem Vier-Monatshoch, was als Anzeichen für ein Überangebot interpretiert werden kann und die Ölpreise zur Wochenmitte deutlich belastet hatte.
Die stärksten Auswirkungen auf die Ölpreisentwicklung hatte in den vergangenen Wochen jedoch die Stimmung an den Finanzmärkten. Diese hatte sich massiv eingetrübt als klar wurde, dass Handelskonflikt zwischen den USA und China eskaliert. Sofort wuchs die Sorge vor einem weiteren Abflauen der Weltwirtschaft, so dass sich Händler stärker auf sichere Anlageoptionen konzentrierten und riskantere Investments wie Rohöl abstießen. Hinzu kommt, dass die Erdölnachfrage auch real zurückgehen könnte, wenn sich die Weltwirtschaft abschwächen sollte.
Außerdem lässt der leichtfertige Umgang der US-Regierung mit dem Instrument des Protektionismus, der Strafzölle und Handelskonflikte, die Sorge aufkommen, dass die USA auch in anderen Handelskonflikten eine harte Gangart haben werden. Neben China ist aktuell auch Mexiko ins Visier der US-Administration gekommen und ein Handelsstreit mit der EU scheint aus aktueller Sicht auch nur verschoben wurden zu sein. Immerhin wollen die USA angedrohte Strafzölle gegen Mexiko wohl zunächst noch verschieben, um einer Verhandlungslösung eine Chance zu geben. Diese Nachricht wirkte sich umgehend positiv auf die Börsen aus und ließ auch die Ölpreise anziehen.
Auch wenn die Börsenstimmung und die Nachfrageseite am Ölmarkt zurzeit stärker im Fokus stehen, bestehen auf der Angebotsseite dennoch weiterhin nicht unerhebliche Risiken. So bleibt die Lage im Nahen Osten angespannt, auch wenn das mediale Interesse zuletzt abgenommen hat. Zudem sieht es aktuell nicht danach aus, dass das neu formierte Ölkartell OPEC+ seine Ölförderung in diesem Jahr erhöhen wird. Hinzu kommen ungeplante Förderausfälle in Krisenländern wie Venezuela, Libyen, Iran und anderen. Insgesamt kann man daher aktuell von einem überraschenden Einbruch der Ölpreise reden, der auch das Risiko mit sich bringt eine schnelle und kräftige Gegenbewegung hervorzurufen.
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