Ölpreise setzen Pendelbewegung fort | Aktuelle Ölmarkt-News vom 13.06.2018

um 08:55 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Ölpreise, Ölnotierungen, Ölförderung, Ölimport

Die leichte Auf- und Ab-Bewegung der Ölpreise setzte sich weiter fort, so dass auf den heutigen Mittwoch wieder ein Preisrückgang anstand. Die Nordsee-Ölsorte BRENT gab dabei um spürbare 1,1 $/b nach und notierte am Morgen bei 75,4 Dollar/Barrel. Die US-Ölsorte ging mit 0,3 $/b deutlich weniger zurück und wurde am Dienstagmorgen bei 65,9 Dollar/Barrel gehandelt.

Neun Tage vor dem richtungsweisenden OPEC-Meeting pendeln sich die Ölpreise insgesamt auf dem aktuellen Preisniveau ein. Händler warten mit Spannung auf neue Meldungen zum bevorstehenden OPEC-Meeting und reagieren empfindlich auf jede neue Nachricht. Gestützt wurden die Ölpreise zuletzt durch Meldungen über Lieferprobleme beim OPEC-Mitglied Venezuela, dass aufgrund der schweren Wirtschaftskrise seine Öllieferverträge immer häufiger nicht oder nur mit Verzögerung erfüllen kann.

Belastet wurden die Ölpreise durch Importdaten aus China, denn in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt waren die Rohölimporte im Mai gesunken, nachdem sie im April jedoch auf einem Rekordhoch von 9,6 Mio. Barrel pro Tag gelegen hatten. Auch aus den USA kamen preisdrückenden Meldungen, denn dort scheint die Schieferölförderung so langsam wieder an Fahrt aufzunehmen. Alle Daten vom US-Ölmarkt deuten zumindest auf das erwartete Wachstum hin. Die US-Ölförderung befindet sich mit aktuell 10,8 Mio. Barrel/Tag auf einem Rekordhoch, die Ölbohraktivitäten sind gestiegen und auch die US-Öllager verzeichneten zuletzt einen überraschend deutlichen Anstieg.

 



Das zentrale Thema am Ölmarkt jedoch bleibt weiterhin die Förderpolitik der OPEC in Zusammenarbeit mit Russland. Im Fokus steht dabei die Frage, ob auf dem am 22. Juni anstehenden OPEC-Meeting eine Lockerung der seit rund eineinhalb Jahren laufenden Förderkürzung wichtiger Ölförderländer beschlossen wird. Und wenn ja, wie deutlich diese ausfallen könnte. Bisher hatte eine Steigerung der Ölproduktion um etwa eine Million Barrel pro Tag im Raum gestanden. Laut neuesten Medienberichten will sich Russland jedoch für eine Anhebung um bis zu 1,8 Mio. Barrel einsetzen und damit die gesamte Förderkürzung auf einen Schlag zurücknehmen.

OPEC-Leader Saudi-Arabien hat seine Ölförderung im Mai bereits auf den höchsten Stand seit einem halben Jahr angehoben um dadurch unplanmäßige Ölförderrückgänge im Krisenstaat Venezuela und anderen Ölförderländern teilweise zu kompensiert. Weitere preisdämpfende Eingriffe in die Ölpreisentwicklung wird Saudi-Arabien aber wohl stark davon abhängig machen, ob es zu einem sanktionsbedingten Rückgang der Ölexporte beim Erzrivalen Iran kommen wird. Davon muss Russland jedoch noch überzeugt werden, weshalb es möglich ist, dass vor allem Russland seine Ölförderung erhöhen könnte und die OPEC zunächst auf weitreichende Maßnahmen verzichtet.

Am Devisenmarkt könnte die Sitzung der US-Notenbank FED in dieser Woche für Bewegung sorgen, denn allgemein wird eine weitere Anhebung der US-Leitzinsen erwartet. Dafür spricht die anhaltende Stärke der US-Wirtschaft mit einem Wachstum von 2,2% im ersten Quartal 2018 und die gute Verfassung des US-Arbeitsmarktes mit einer niedrigen Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent. Im bisherigen Wochenverlauf hat der €uro bereits stetig an Wert verloren und stand am Mittwochmorgen bei 1,174 Dollar/€uro.

Zurück