Ölpreise mit leichter Abwärtskorrektur | Aktuelle Ölmarkt-News vom 25.06.2019

um 09:21 Uhr von Benjamin Stelse

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Die zehntägige Aufwärtsbewegung der Ölnotierungen legte heute, trotz der weiterhin vorhandenen Spannungen im Nahen Osten, erstmals eine Verschnaufpause ein, sodass die Ölpreise auf das Niveau von letzter Woche Freitag zurückgingen. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 64,59 US-Dollar. Im Vergleich zum Vortag hat der Preis um 0,3 $/b nachgegeben. Am Freitag letzter Woche ist die Ölsorte exakt zum selben Preis in den Handelstag gestartet. Die amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel zum Vortag mit 0,4 Dollar/Barrel auf 57,54 Dollar noch deutlicher.

Die durch die anhaltenden Spannungen zwischen den USA und dem Iran vorhanden Einflüsse auf die Ölnotierungen halten auch zum Start in die neue Woche an. Zwar hat US-Präsident Trump den Vergeltungsschlag durch zwischenzeitlich befohlene Luftangriffe gestoppt, jedoch hat er kürzlich angekündigt, dass die Sanktionen gegen den Iran erneut verschärft werden. In welcher Form die neuen Sanktionen durchgesetzt werden, ließ Trump zunächst offen. Die bereits vorhandenen Sanktionen haben bereits vor den neusten Vorkommnissen dafür gesorgt, dass die Einnahmen des Landes aus dem Ölexport um rund zwei Drittel gesunken sind.

Neben den angedrohten, neuen Sanktionen, hat Trump dem iranischen Außenministerium gegenüber Gesprächsbereitschaft signalisiert, jedoch wurde diese von der religiösen Führung des Irans abgelehnt, da Trump die internationalen Mechanismen des Weltfriedens und der Sicherheit zerstört haben soll. Die Reaktion und die damit verbundene Ablehnung für die Möglichkeit von lösungsorientierten Gesprächen, bestätigt erneut die angespannte Lage und lässt darauf schließen, dass eine baldige Lösung des Konfliktes kaum möglich ist. Der stellvertretende russische Außenminister hat auf die Androhung der neuen Sanktionen seitens der USA bereits angekündigt, dass Russland kontern würde, ohne anzugeben, in welcher Form dies geschehen soll.

Entwicklung Ölpreise, Rohölpreise, Ölnotierungen


Bei dem für Anfang Juli geplanten Treffen des OPEC+ Verbundes, zu dem auch weitere Ölförderländer wie Russland gehören, wird über die Fortsetzung der aktuellen Fördermengenkürzung entschieden. Es wird von Experten nicht davon ausgegangen, dass sich der seitens Russland angekündigte Konter auf die Entscheidung über die weitere Förderpolitik des OPEC+ Verbundes bezieht. Weiterhin kann davon ausgegangen werden, dass die Förderkürzung auch in der zweiten Jahreshälfte bestand haben wird.

Eine Vielzahl von preisstützende Meldungen, von denen beispielsweise die Ankündigung der Europäischen Zentralbank (EZB) über weitere Zinssenkungen und zusätzliche Anleihekäufe, sowie die Meldung eines überraschend starken Rückganges der US-Ölreserven, haben zuletzt dazu geführt, dass der Ölpreis einen kontinuierlichen Aufwärtstrend verfolgte. Ob diese Nachrichtenjedoch für einen weiteren Aufschung an den Aktienmärkten führe und somit die Ölpreise weiter nach oben hieven können, bleibt abzuwarten.

Aktuell kann dennoch eher davon ausgegangen werden, dass der heutige Preisrückgang lediglich auf eine kurzfristige Gegenbewegung zurückzuführen ist, auch weil die Ereignisse im Nahen Osten die Ölpreise Ende der letzten Woche sprunghaft haben ansteigen lassen. Auch der Bereich der geopolitischen Faktoren bleint derzeit jedoch schwer einschätzbar, bürgt jedoch ganz klar das Risiko, dass die Ölpreise massiv steigen könnten, wenn es zu einer militärischen Eskaltion kommen sollte.

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