Ölpreise klettern wieder auf Drei-Jahres-Hoch | Aktuelle Ölmarkt-News vom 09.01.2018

um 08:34 Uhr von Stefan Schmellekamp

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

Am gestrigen Handelstag haben die Ölpreise zugelegt und sind nach den leichten Rückgängen der vergangenen Tage wieder zurück auf ihr vorheriges Drei-Jahres-Hoch geklettert. Besonders die US-Ölsorte WTI legte mit knapp 0,7 $/b wieder spürbar zu und notierte am Dienstagmorgen bei 62,2 Dollar/Barrel. Die Nordsee-Ölsorte BRENT kletterte jedoch auch um 0,3 $/b und wurde am Morgen bei 68,2 Dollar/Barrel gehandelt.

Die Kältewelle in den USA einerseits und auf der anderen Seite die vollständige Wiederinbetriebnahme der wichtigen Forties-Ölpipeline sorgten dafür, dass sich die beiden Rohöl-Leitsorten zuletzt leicht unterschiedlich entwickelt hatten. Übergeordnet hatten die Proteste im Iran die Ölpreise jedoch insgesamt gestützt. Allerdings haben die Auseinandersetzungen im Iran bisher keinerlei Auswirkungen auf die dortige Ölindustrie und es wird zurzeit auch kein Rückgang der iranischen Ölexporte erwartet.

Da die USA zudem vorerst keine weitergehenden Sanktionen gegen Teheran verhängen wollen, kann davon ausgegangen werden, dass die Risikoaufschläge nun wieder zurückgenommen werden. Auch vor dem Hintergrund, dass die Ölpreise in den vergangenen Monaten kräftig zugelegt haben und zurzeit deutlich über dem Preislevel liegen, dass die meisten Analysten erwartet haben, wird am Markt zunehmend von einer Konsolidierung der Ölpreise gesprochen.

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Neben der Förderkürzung der 24 wichtigen Ölförderländer rund um die OPEC und Russland, steht auch im Jahr 2018 weiterhin der US-Ölmarkt im Fokus der Händler. Allgemein wird erwartet, dass die Schieferölförderung in den USA, aufgrund der zuletzt massiv gestiegenen Ölpreise, deutlich hochgefahren wird und somit ein Gegengewicht zur Förderkürzung der OPEC-Allianz darstellt und für wieder fallende Ölpreise sorgen wird. Bisher bringen die Zahlen vom US-Ölmarkt jedoch keine eindeutigen Impulse.

Die Öllagerbestände in der größten Volkswirtschaft der Welt befinden sich seit elf Wochen recht stabil bei insgesamt knapp 800 Mio. Barrel. In den vergangenen Wochen war dabei jedoch eine massive Verschiebung von den Rohöllagern zu den Ölproduktelager zu verzeichnen. Aufgrund des sehr kalten Winters in den USA ist allerdings damit zu rechnen, dass die Nachfrage nach Heizöl anziehen wird und die Heizöllager in den kommenden Wochen abgebaut werden.

Die US-Ölförderung steht mit knapp 9,8 Mio. Barrel/Tag zwar auf einem Rekordhoch und steigt zudem weiter an, allerdings werden für diesen Anstieg lediglich die bestehende Ölförderstellen stärker ausgebeutet und keine neuen Ölbohrungen vorgenommen. So meldete die amerikanische Ölausrüsterfirma Baker Hughes am Freitag sogar einen erneuten Rückgang der aktiven Ölbohrlöcher in den USA auf derzeit 742 Anlagen.

Am Devisenmarkt fiel der €uro in dieser Woche weiter gegen die Ölwährung Dollar zurück, nachdem die Gemeinschaftswährung zum Jahresstart zunächst spürbar zugelegt hatte, obwohl die Konjunkturaussichten in den USA gut sind und durch die Steuerreform und die Leitzinsanhebung tendenziell gestützt werden. Mit derzeit 1,196 Dollar/€uro notiert der €uro am Dienstagmorgen zum ersten Mal im laufenden Jahr wieder unter der 1,20er-Marke.

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