Heizölpreise zogen erneut kräftig an | Heizöl-News vom

um 17:53 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Zum Wochenausklang haben die Heizölpreise erneut kräftig zugelegt. So war auf den heutigen Freitag im bundesweiten Durchschnitt ein Anstieg um einen weiteren Cent je Liter feststellbar. Eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl kostet somit aktuell 56,06 €uro pro 100 Liter, was der höchste Heizölpreis seit rund elf Monaten ist.

Bei der regionalen Betrachtung der Preisentwicklung waren zum Wochenschluss wieder flächendeckende Preisanstiege in allen Bundesländern zu verzeichnen. Mit 1,2 bis 1,3 Cent/Liter waren die deutlichsten Preisanstiege in Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Sachsen und Thüringen feststellbar. Am wenigsten zogen die Heizölpreise mit 0,5 bis 0,7 Cent/Liter in Baden-Württemberg, Bayern, dem Saarland und Sachsen-Anhalt an.

Entwicklungen am Ölmarkt

Auch am gestrigen Handelstag und heute Morgen haben die Ölpreise ihren rasanten Höhenflug fortgesetzt. So legten die beiden Rohöl-Leitorten BRENT und WTI um weitere 0,8 $/b zu und notierten am Freitagmorgen mit 52,5 $/b bzw. 50,5 Dollar/Barrel auf dem höchsten Stand seit rund vier Monaten. Insgesamt ist die europäische Leitsorte BRENT somit in den vergangenen neun Tagen um 6,4 Dollar/Barrel bzw. gut 13% gestiegen.

Neben der, vor über einer Woche beschlossenen Förderobergrenze der OPEC in Höhe von 32,5 bis 33 Mio. Barrel, wurden die Ölnotierungen in dieser Woche durch sinkende US-Öllager und dem sich der US-Küste nähernden Wirbelsturm Matthew gestützt. Wetterexperten erwarten, dass Matthew der stärkste Sturm in den USA seit über zehn Jahren werden könnte und weil der Sturm auch die Verschiffung von Rohöl an der US-Ostküste beeinträchtigen wird, wirkt sich dies preistreibend am Ölmarkt aus. Die US-Öllager sind derweil auf den niedrigsten Stand seit zehn Monaten gesunken, dennoch befinden sie sich weiterhin auf einem hohen Niveau und viele Analysten sehen in dem Rückgang auch keine Veränderung des globalen Überangebotes an Rohöl. Vielmehr hat die USA in den letzten Wochen wenigen Rohöl importiert, was auch mit den jüngsten Tropen- und Wirbelstürmen zusammenhängt.

Gestern wurde bekannt, dass die Verhandlungen wichtiger Förderländer über die Umsetzung einer Förderobergrenze in der kommenden Woche beginnen sollen. Die OPEC will damit die Ernsthaftigkeit des jüngsten Beschlusses unterstreichen und wohl Handlungsfähigkeit beweisen. Bis zum nächsten offiziellen OPEC-Treffen Ende November sollen verbindliche Förderquoten für alle OPEC-Mitglied festgelegt werden. Auch Russland nimmt an den Gesprächen teil. Dennoch zweifeln weiterhin viele Analysten am gemeinsamen Umsetzungswillen des Ölkartells. Besonders weil OPEC-Mitglieder wie der Irak, der Iran, Nigeria und auch Libyen ihre Ölproduktion gerne ausweiten würden. Saudi-Arabien war bisher auch nicht bereit die eigene Produktion zu drosseln, da das Land mit die niedrigsten Förderkosten hat und daher den Preiskampf um Marktanteile nicht scheuen muss. Außerdem wartet die US-Schieferölindustrie nur auf steigende Ölpreise um die Förderung wieder hochzufahren.

Aussicht und Empfehlungen

Obwohl die Übereinkunft der wichtigsten Ölförderländer noch den Realitätscheck überstehen muss, hat die überraschende Einigung der OPEC auf eine Förderobergrenze die Aussichten für die weitere Preisentwicklung am Ölmarkt grundlegend verändert. Konnte man vor dem OPEC-Beschluss noch mit guten Aussichten auf fallende Heizölpreise spekulieren, so kann man aktuell schon zufrieden sein, wenn die Heizölpreise wieder auf das Preisniveau von vor dem Meeting sinken oder zumindest nicht noch stärker zulegen.

Eine Prognose ist zurzeit sehr schwierig. Es ist durchaus möglich, dass die Heizölpreise nach einem kurzen Höhenflug bald wieder nachgeben. Allerdings kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass die Heizölpreise nun nachhaltig auf ein höheres Preisniveau klettern. Wer kein Risiko eingehen will, der sollte die im Vergleich zu den Vorjahren immer noch günstigen Heizölpreise nutzen und einen Wintervorrat anlegen.

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