Heizölpreise zogen am Donnerstag kräftig an | Heizöl-News vom

um 08:43 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Die jüngste Talsohle bei den Heizölpreisen scheint durchschritten zu sein. Nachdem die Preise für Heizöl zum Wochenstart zunächst nur moderat zugelegt hatten, war auf den heutigen Donnerstag nun ein kräftiger Anstieg zu verzeichnen. So legten die Heizölpreise im bundesweiten Durchschnitt um knapp 1,4 Cent/Liter zu, so dass die Kosten für eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl heute sprunghaft auf 56,03 €uro/100 Liter kletterten.

Bei der regionalen Betrachtung der Preisentwicklung waren heute in allen Bundesländern flächendeckend Preisanstiege zu verzeichnen. Dabei zogen die Heizölpreise mit massiven 1,8 bis 2,1 Cent/Liter am kräftigsten in Bayern, Rheinland-Pfalz und dem Saarland an. Die moderatesten Preisanstiege waren hingegen mit gut 0,8 Cent/Liter in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein feststellbar.

 

Aussicht und Empfehlungen

Nach dem tiefsten Stand seit über fünf Monaten, sind die Heizölpreise im Wochenverlauf kräftig gestiegen und haben sich, vor allem durch den heutigen Preisanstieg, nun  wieder deutlich vom vorherigen Preistief entfernt. Mit rund 56 Cent/Liter kann dennoch weiterhin von einem vernünftigen Kaufzeitpunkt gesprochen werden, denn das Risiko auf weiter anziehende Rohöl- und Heizölpreise ist zurzeit höher ist als die Chance auf einen erneuten kräftigen Preisrutsch.

Grundsätzlich scheint es derzeit zudem sinnvoller zu sein eine Heizölbestellung nicht bis in den Herbst oder Winter aufzuschieben, denn weiterhin gehen die meisten Analysten davon aus, dass auf dem kommenden OPEC-Meeting zumindest eine Verlängerung der Förderobergrenze beschlossen wird, was den Ölpreisen dann wieder Auftrieb geben könnte.

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

 

Die Ölpreise haben am gestrigen Handelstag spürbar zugelegt und sind auch heute Morgen im frühen Handel weiter gestiegen. Die Nordsee-Ölsorte BRENT legte um gut 1,5 $/b zu und kletterte mit 50,5 Dollar/Barrel zum ersten Mal seit einer Woche wieder über die 50-Dollar-Marke. Die US-Ölsorte WTI zog ebenfalls um gut 1,4 $/b an und notierte somit am Donnerstagmorgen bei 47,6 Dollar/Barrel.

Für die Preisanstiege ausschlaggebend war ein überraschend deutlicher Rückgang der US-Öllagerbestände. So hatte das amerikanische Energieministerium DOE gestern bekannt gegeben, dass die gesamten US-Öllager in der vergangenen Woche um sieben Millionen Barrel auf aktuell 912,4 Mio. Barrel gesunken sind. Dabei entfiel der Abbau mit 5,3 Mio. Barrel hauptsächlich auf die Rohöllagerbestände, aber auch die Lager der Ölprodukte (Heizöl, Diesel und Benzin) gingen um 1,7 Mio. Barrel zurück. Die gesamten US-Öllager liegen nun zwar immer noch rund zwei Prozent höher als zu Jahresbeginn, sind aber seit dem Allzeithoch von Anfang Februar um deutliche 35 Mio. Barrel gefallen.

Neben dem Abbau der US-Öllager gab das DOE gestern jedoch auch bekannt, dass die US-Ölproduktion in der vergangenen Woche erneut gestiegen ist und mit über 9,3 Mio. Barrel pro Tag auf dem höchsten Stand seit Mitte 2015 liegt. Zudem ist zu erwarten, dass die flexible Schieferöl-Fördermethode bei wieder steigenden Ölpreisen schnell hochgefahren und ausgebaut wird, so dass die US-Ölförderung weiterhin ein Gegengewicht zur Förderkürzung der OPEC darstellt.

Das wichtigste Thema am Ölmarkt bleibt das hohe Angebot an Rohöl und die Frage wie das Ölkartell OPEC darauf reagiert. Zuletzt hatte das größte OPEC-Mitglied Saudi-Arabien zusammen mit dem größten Nicht-OPEC-Ölförderland Russland bekannt gegeben, dass man sich eine Verlängerung der zunächst bis zur Jahresmitte beschlossenen Förderobergrenze vorstellen könne.

Die Reaktion an den Börsen fiel jedoch zurückhaltend aus, weil Händler zuvor schon mit einer Verlängerung gerechnet hatten und sich nun eher die Frage stellt, ob eine Verlängerung ausreicht oder ob die OPEC-Mitglieder und die weiteren elf Förderländer, die an der Förderreduzierung beteiligten sind, die Förderkürzung noch ausweiten müssen, um ihre Ziele erreichen zu können. Mit Spannung wird erwartet, was auf dem am 25. Mai stattfindenden OPEC-Meeting beschlossen wird, denn für die OPEC steht die preisbestimmende Machtposition auf dem Weltölmarkt auf dem Spiel.

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