Heizölpreise kurz vor Jahrestief | Heizöl-News vom

um 09:17 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Auch zum Wochenausklang hielten die Heizölpreise am aktuellen Abwärtstrend fest, welcher jedoch in den letzten Tagen schwächer geworden ist. Dennoch gaben die Heizölpreise auf den heutigen Freitag im bundesweiten Durchschnitt um weitere knapp 0,3 Cent/Liter nach. Im Mittel kostet eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl somit aktuell 56,53 €uro/100 Liter. Damit sind die Heizölpreise nicht mehr weit entfernt von ihrem bisherigen Jahrestief von Ende März in Höhe von 56,07 €uro/100 Liter.

Bei der regionalen Betrachtung der Preisentwicklung zeigte sich auch heute wieder ein recht einheitliches Bild und die Heizölpreise gaben in fast allen Bundesländern weiter nach. Lediglich in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein verharrten die Heizölpreise auf dem Preislevel vom Vortag. In Brandenburg, Berlin, Baden-Württemberg, Bayern, dem Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen waren hingegen Preisnachlässe in Höhe von 0,4 bis 0,5 Cent/Liter feststellbar.

 

Aussicht und Empfehlungen

Weiterhin ist der aktuelle Kaufzeitpunkt für Heizöl als sehr gut zu bezeichnen. Mit 56,5 Cent/Liter befinden sich die Heizölpreise aktuell auf einem der niedrigsten Stände des laufenden Jahres und gleichzeitig scheint sich die Lage um Ölmarkt zu stabilisieren, so dass das Risiko auf anziehende Rohöl- und Heizölpreise steigt. Spekulationsfreudige Heizölkunden können zurzeit zwar auch auf weiter fallende Heizölpreise setzen, sollten dann aber die Marktentwicklungen eng verfolgen um das Preistief nicht zu verpassen.

Egal ob man heute bestellt oder den Heizölmarkt noch einige Zeit im Auge behält, insgesamt scheint es derzeit sinnvoller zu sein eine Heizölbestellung nicht bis in den Herbst oder Winter aufzuschieben. Denn auch wenn es am hoch spekulativen Ölmarkt fast nie eine 100-prozentige Sicherheit gibt, so verdichtet sich aktuell ein Bild, das auf längere Sicht für steigende Heizölpreise spricht. Verbraucher sollten daher bei einer Kaufentscheidung zurzeit die Option einer anhaltenden Erholung der Ölpreise berücksichtigen und zumindest schon eine Teilmenge für die kommende Heizsaison ordern.

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

 

Nachdem die Ölpreise am gestrigen Handelstag zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit einem Monat gefallen waren, setzte gegen Abend eine leichte Gegenbewegung ein. Auch heute Morgen im frühen Handel erholte sich die Ölpreise leicht, so dass die Nordsee-Ölsorte BRENT am Freitagmorgen insgesamt ein minimales Plus von gut 0,1 $/b verzeichnete und  bei 51,8 Dollar/Barrel notierte. Die US-Ölsorte WTI wurde am Freitagmorgen unverändert zum Vortag bei 49,4 Dollar/Barrel gehandelt.

Der Ölmarkt hat seit Jahresbeginn vor allem zwei Faktoren, die den Preis bestimmen. Auf der einen Seite wächst die Ölförderung in der größten Volkswirtschaft der Welt, was das Angebot an Rohöl hoch hält. Und auf der anderen Seite versucht die OPEC in Zusammenarbeit mit elf weiteren Förderländern, wie z.B. Russland, das Angebot auf dem Weltölmarkt zu verringern indem Förderobergrenzen festgelegt wurden.

Bisher konnte das Ölkartell die Ziele, die mit der Förderkürzung angestrebt wurden, nicht erreichen. Weiterhin befinden sich die globalen Öllager auf einem sehr hohen Niveau und die Ölpreise konnten nicht auf das angestrebte Level von rund 60 Dollar/Barrel angehoben werden. Daher denkt die OPEC zurzeit über eine Verlängerung, der zunächst nur bis Juli beschlossenen Förderobergrenze in die zweite Jahreshälfte hinein nach.

Allerdings steckt das Ölkartell in einem Dilemma. Denn bisher scheint besonders die US-Schieferölindustrie, die das Ölkartell vor gut zwei Jahren aus dem Markt drängen wollte, von der Förderkürzung der OPEC zu profitieren und füllt zurzeit zum Teil die Lücke, die das Ölkartell durch die Angebotsverknappung aufgemacht hat. Sollte die OPEC nun die Förderobergrenze auch im zweiten Halbjahr beibehalten, muss die Organisation befürchten weitere Marktanteile zu verlieren. Darüber hinaus gibt es auch innerhalb der OPEC eine sehr unterschiedliche Interessenlage, die ein gemeinsames Handeln erschwert.

Daher halten sich Vertreter der OPEC und Russlands zurzeit mit klaren Aussagen für oder gegen eine Verlängerung zurück. Dies verunsichert wiederum Anleger, die sich zuletzt spürbar aus Spekulationen auf steigende Ölpreise zurückgezogen hatten. Dennoch erwarten viele Börsenhändler, dass auf dem kommenden OPEC-Meeting Ende Mai ein Beibehalten der Förderobergrenze beschlossen werden könnte und sehen in den kommenden Monaten eher anziehen Ölpreise.

Aktuell scheint jedoch noch nicht der richtige Zeitpunkt gekommen zu sein um auf diese Wette einzusteigen, weil die Ölpreise noch nicht ihr Tief erreicht haben und der Markt noch nicht gedreht hat. Spätestens kurz vor dem OPEC-Meeting könnte es dann jedoch zu einer recht schnellen Erholung der Ölpreise kommen.

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