Heizölpreise kletterten über 60 Cent/Liter | Heizöl-News vom

um 08:40 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Nachdem die US-Öllagerbestände nicht für eine weitere Erholung der Ölpreise herhalten konnten, nutzen Spekulanten den gestrigen Raketenangriff der USA in Syrien um die Ölnotierungen wieder nach oben zu drücken. Den Vorgaben vom Rohölmarkt folgend, legten auch die Preise am Heizölmarkt wieder zu. So kletterten die Heizölpreise auf den heutigen Freitag im bundesweiten Durchschnitt um gut 0,5 Cent/Liter. Eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl kostet somit im Mittel aktuell 60,17 €uro/100 Liter.

Bei der regionalen Betrachtung der Preisentwicklung zeigte sich heute allerdings ein sehr unterschiedliches Bild. Während die Heizölpreise in Brandenburg, Berlin, Sachsen und Thüringen um 0,2 bis 0,3 Cent/Liter nachgaben, legten sie in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein um kräftige 1,1 Cent/Liter zu. In allen anderen Bundesländern waren Preisanstiege zwischen 0,4 und 0,8 Cent/Liter zu verzeichnen.

 

Aussicht und Empfehlungen

Die Preisentwicklung der kommenden Wochen ist weiterhin schwer zu prognostizieren. Einige Faktoren, wie eine mögliche Verlängerung der OPEC-Förderkürzung oder die insgesamt gute Stimmung an den Finanzmärkten, stützen die Ölpreise. Andere Faktoren, wie der Ausbau der US-Schieferölförderung oder die weiterhin hohen Öllagerbestände drücken auf die Ölpreise.

Allen diesen Faktoren ist gemein, dass sie sich sehr schnell ändern und dann Impulse in die gegenteilige Richtung geben können. Es muss daher abgewartet werden, wie sich die Entwicklung am Ölmarkt in den kommenden Wochen darstellt. Insgesamt ist die Absicht von Börsenhändlern die Ölpreise weiter zu stützen zurzeit klar erkennbar, was sich auch wieder am Preissprung nach dem US-Raketenschlag in Syrien zeigte, die im Gegensatz zur Weltpolitik für den Ölmarkt kaum relevant sind.

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

 

Nachdem die Ölpreise am Donnerstag zunächst weitere Verluste zu verzeichnen hatten, drehten sie im Handelsverlauf ins Plus und knüpften somit damit an den übergeordneten Aufwärtstrend dieser Woche an. So kletterte die Nordsee-Ölsorte BRENT auf Freitag um gut 1,3 $/b und stand am Morgen bei 55,5 Dollar/Barrel. Die US-Ölsorte WTI legte um gut 1,4 $/b zu und wurde am Freitagmorgen bei 52,3 Dollar/Barrel gehandelt. Die beiden Rohöl-Leitsorten stehen somit aktuell auf dem höchsten Stand seit Anfang März.

Als Grund für den deutlichen Anstieg der Ölpreise wurden die US-Luftangriffe gegen das syrische Regime genannt. Wie nachhaltig dieses Argument die Ölpreise wird stützen können ist allerdings fraglich. Zum einen haben sich selbst militärische Krisen, wie der Stellvertreter-Krieg im Jemen zwischen den wichtigen Ölstaaten Saudi-Arabien und Iran, zuletzt kaum noch auf den überversorgten Ölmarkt ausgewirkt.

Darüber hinaus ist es keine Neuheit, dass die USA in Syrien militärisch aktiv sind und einen Politikwechsel Trumps in Syrien, der mit noch massiveren Militärinterventionen einhergehen könnte, halten Experten derzeit für eher unwahrscheinlich. Es könnte daher bei diesem Vergeltungsschlag für den vorherigen Giftgasangriff bleiben.

Wie stark der Wunsch der Börsenhändler nach einer nachhaltigen Erholung der Ölpreise ist, haben in dieser Woche die übertriebenen Preisanstiege aufgezeigt, die sich aufgrund von Spekulationen auf steigende US-Rohöllager und des US-Militärschlags in Syrien ergeben haben. Die gute Stimmung an den Finanzmärkten und die höhere Risikobereitschaft der Anleger sorgen zurzeit anscheinend dafür, dass jede grob passende Nachricht für einen Preisanstieg genutzt wird.

Über die Verlängerung der zunächst bis Juli geltenden Förderobergrenze der OPEC wurde in dieser Woche vergleichsweise wenig berichtet. Viele an der Förderkürzung beteiligte Mitgliedsstaaten haben sich zuletzt für eine Verlängerung ausgesprochen. Entscheidend wird am Ende aber sein, ob sich Saudi-Arabien an einer Verlängerung beteiligen will, denn ohne den größten Ölproduzenten der OPEC, der auch den größten Anteil der Förderkürzung trägt, ist eine Verlängerung ausgeschlossen. Bisher äußerten sich Vertreter Saudi-Arabiens eher kritisch, weil von der Förderreduzierung zuletzt vor allem die US-Schieferölindustrie profitiert hat.

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