Heizölpreise klettern über 60 Cent/Liter | Heizöl-News vom

um 09:14 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Die Vorgaben für den deutschen Heizölmarkt fielen für den heutigen Freitag schlecht aus. Die preistreibende Kombination aus steigenden Rohölpreisen und gleichzeitig sinkendem €uro, sorgte dafür, dass die Heizölpreise vor dem Wochenende die 60 €uro-Marke nach oben durchbrachen. So legten die Heizölpreise heute im bundesweiten Durchschnitt um spürbare 0,9 Cent/Liter zu, so dass eine Bestellung von 2.000 Litern im Mittel auf aktuell 60,74 €uro pro 100 Liter Heizöl kletterte.

Bei der regionalen Betrachtung der Heizölpreise waren heute zwar in allen Bundesländern steigende Heizölpreise zu verzeichnen, allerdings fiel die Höhe der Preisanstiege sehr unterschiedlich aus. So zogen die Heizölpreise in Bayern mit Abstand am kräftigsten an und legten um rund 2,1 Cent/Liter zu. In Brandenburg, Berlin, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen kletterten die Heizölpreise mit rund 1,0 Cent/Liter am zweit stärksten. Die geringsten Preisanstiege waren heute mit 0,4 bis 0,5 Cent/Liter in Baden-Württemberg und Hessen zu verzeichnen.

 

Aussicht und Empfehlungen

An den Aussichten für die weitere Preisentwicklung hat sich seit Jahresbeginn kaum etwas verändert. Heizölverbraucher können weiterhin davon ausgehen, dass die Preise in den kommenden Wochen und Monaten anziehen werden. So hat an den Börsen insgesamt die Unsicherheit abgenommen, ob die beschlossene OPEC-Förderkürzung tatsächlich umgesetzt wird, was die Marktteilnehmer in der Annahme bekräftigt hat, dass sich Angebot und Nachfrage am Weltölmarkt in den kommenden Monaten weiter annähern werden. Zudem werden die Ölpreise zurzeit durch die gute Stimmung an den Aktienmärkten gestützt.

Vor diesem Hintergrund kann der aktuelle Zeitpunkt für eine Heizölbestellung weiterhin als gut bezeichnet werden. Zwar haben die Heizölpreise zum Wochenschluss wieder die 60 Cent-Marke überschritten, dennoch ist es im noch jungen Jahr 2017, entgegen den Erwartungen der meisten Marktbeobachter, bisher noch zu keinen deutlichen Preisanstiegen am heimischen Heizölmarkt gekommen.

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

 

Nachdem sich die Ölpreise in der gesamten Handelswoche kaum bewegt hatten, waren zum Wochenausklang Preisanstiege zu verzeichnen. Zwar hielten sich Händler auch gestern zunächst zurück, im weiteren Verlauf des Handelstages legten die Ölpreise dann jedoch spürbar zu. So kletterte die Nordsee-Ölsorte BRENT um 0,9 $/b und wurde am somit am Freitagmorgen bei 56,3 Dollar/Barrel gehandelt. Auch die US-Ölsorte WTI legte um 0,8 $/b zu und notierte am Freitagmorgen bei 53,9 Dollar/Barrel.

Gestern sorgte am Ölmarkt vor allem die insgesamt gute Stimmung an den internationalen Aktienmärkten für steigende Kurse. Der historische Sprung des US-Börsenindexes Dow Jones über die Marke von 20.000 Punkten, wirkte gestern noch nach. Die ersten Schritte des neuen US-Präsidenten stärken die Erwartungen bei Anlegern, dass Trump sein Wahlversprechen „America first“ einhalten und die US-Konjunktur dadurch spürbar anziehen wird. Für den Weltölmarkt würde eine wachsende US-Wirtschaft einen Anstieg der Nachfrage bedeuten, was sich ebenfalls preisstützend auswirkte.

Die gestrige Preisanstieg verdeutlicht erneut, dass die Entwicklung des hoch spekulativen Börsenproduktes Rohöl nicht nur von rationalen Zahlen und Fakten abhängig ist, sondern zu einem hohen Maße auch von der gesamten Stimmung an den globalen Finanzmärkten. Auch wenn die Bedeutung von Rohöl abnimmt, so bleibt Öl vorerst immer noch der Schmierstoff der Weltwirtschaft und somit die Verknüpfung an die Finanzmarkt-Entwicklungen sehr intensiv.

Abgesehen von dem Hoch an den Aktienmärkten, deutet am Ölmarkt zurzeit einiges auf tendenziell weiter steigende Ölpreise hin. Ohne die spekulativen Impulse sind allerdings keine massiven Preissprünge zu befürchten sondern es kann eher mit einem leichten aber kontinuierlicher Anstieg in den kommenden Monaten gerechnet werden. So üben der erneute Anstieg der US-Öllager und die wachsende Anzahl der amerikanischen Ölförderanlagen auch Druck auf die Ölnotierungen aus und die steigende Ölförderung in den USA und bei einigen OPEC-Mitgliedern, die von der Kürzung ausgenommen wurden, begrenzen den Anstieg der Ölpreise nach oben.

Außerdem scheint die Umsetzung der OPEC-Förderreduzierung bereits weitestgehend eingepreist zu sein. Denn die Aussagen des Ölkartells, dass die eigene Ölförderung bereits um 1,5 Mio. Barrel/Tag reduziert wurde und somit bereits 80 Prozent der vereinbarten Menge in Höhe von 1,8 Mio. Barrel vom Markt genommen wurden, hat zwar die Unsicherheit beim Thema Förderreduzierung bei Börsenhändlern verringert, deutliche Preisanstiege waren dadurch jedoch nicht mehr erkennbar.

Genau wie der Ölmarkt konnte sich auch der Devisenmarkt gestern nicht der aktuellen Stimmung an den Finanzmärkten entziehen. Der durch die Politik des neuen US-Präsidenten Trump erwartete Konjunktur-Aufschwung in den USA sorgte dafür, dass der €uro seine Kursgewinne vom Wochenbeginn wieder abgab und mit 1,066 Dollar/€uro wieder auf den Stand vom vergangene Freitag zurückfiel.

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