Heizölpreise klettern auf 19-Monats-Hoch | Heizöl-News vom

um 08:42 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Die Kombination aus leicht stiegenden Rohölpreisen und Währungsverlusten des €uro, sorgte dafür, dass die Heizölpreise zur Wochenmitte erneut zulegten. Durch den vergleichsweise kräftigen Anstieg in Höhe von 0,7 Cent/Liter, sind die Heizölpreise am heutigen Mittwoch sogar im bundesweiten Durchschnitt auf den höchsten Stand seit gut 19 Monaten gestiegen. Mit aktuell 61,99 €uro pro 100 Liter bewegen sich die Heizölpreise dennoch weiterhin in der engen Bandbreite des seit 10 Wochen anhaltende Seitwärtstrends, auch wenn sie nun an dessen obere Grenze stoßen.

Bei der regionalen Betrachtung der Heizölpreise waren zur Wochenmitte in allen Bundesländern Preisanstiege zu verzeichnen. Die kräftigsten Preissteigerungen waren mit 0,9 bis 1,0 Cent/Liter in Hessen, Sachsen und Thüringen feststellbar. Am wenigsten zogen die Heizölpreise mit 0,5 bis 0,6 Cent/Liter in Brandenburg, Berlin, Bayern, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen und Schleswig-Holstein an.

 

Aussicht und Empfehlungen

Obwohl viele Marktbeobachter in den ersten Monaten des Jahres mit anziehenden Rohöl- und Heizölpreisen gerechnet hatten, kann im bisherigen Jahresverlauf von sehr stabilen Heizölpreisen gesprochen werden. Denn seit über zwei Monaten bewegen sich die Heizölpreise seitwärts und schwanken dabei um 60 Cent/Liter herum.

Auch wenn sich die unterschiedlichen Preisfaktoren seit Jahresbeginn die Waage gehalten haben, sehen wir weiterhin ein Risiko für anziehende Heizölpreise in den kommenden Wochen. Heizölverbraucher, die die bisherige stabile Marktlage genutzt haben um auf fallende Heizölpreise zu spekulieren, sollte die Entwicklungen am Ölmarkt nun eng verfolgen um schnell reagieren zu können, falls die Heizölpreise nun nach oben ausbrechen sollten.

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

 

Die Ölpreise sind am gestrigen Handelstag nun bereits zum sechsten Mal in Folge leicht gestiegen. Die Nordsee-Ölsorte BRENT kletterte um weitere knapp 0,6 $/b und stand somit am Morgen bei rund 56,9 Dollar/Barrel. Auch die US-Ölsorte WTI legte um gut 0,3 $/b zu und wurde am Dienstagmorgen bei 534,1 Dollar/Barrel gehandelt. Insgesamt sind die beiden Rohöl-Leitsorten somit in der zurückliegenden Woche um rund 1,2 Dollar/Barrel bzw. rund zwei Prozent gestiegen.

Noch herrscht am Ölmarkt weiterhin Zurückhaltung, weil sich die unterschiedlichen Preisfaktoren seit nunmehr zwei Monaten die Waage zu halten scheinen. Allerdings mehren sich Aussagen von Marktbeobachtern und Prognosen von Finanzinstituten, die in den kommenden Wochen einen Anstieg der Ölpreise, auf die ursprünglich von der OPEC durch die Förderkürzung angestrebten rund 60 Dollar/Barrel, kommen sehen.

Als Begründung werden hauptsächlich zwei Faktoren aufgeführt. Zum einen konnte die OPEC die angestrebte Förderkürzung bereits erstaunlich problemlos zu über 90 Prozent umsetzen und will Ende Mai sogar Gespräche über eine Verlängerung der zunächst nur bis zur Jahresmitte geltenden Förderreduzierung führen. Zum anderen stellt sich die Frage ob die Förderkürzung des Ölkartells bereits ausreichend eingepreist ist.

So hat die OPEC, in Zusammenarbeit mit andern wichtigen Förderländern, das Angebot auf dem Weltölmarkt seit Jahresbeginn um rund 1,5 Mio. Barrel gesenkt. Gleichzeitig wird die Förderung auf dem US-Ölmarkt, der zumeist als Gegengewicht zur Förderkürzung herangezogen wird, in den kommenden Monaten wohl nur um 0,1 bis 0,2 Mio. Barrel steigen. Dieses beachtliche Delta zeigt, dass das Angebot auf dem Weltölmarkt deutlich abgenommen hat.

Daher richten sich die Blicke der Händler nun auf die globalen Öllager. In den USA waren die Öllager zuletzt auf ein Rekordhoch von in Summe gut 947 Mio. Barrel gestiegen, was dazu führte, dass nicht der Eindruck entstand, dass der Ölmarkt unter einem geringen Angebot leiden würde. So wurden die Ölimporte in den USA und auch in China zuletzt spürbar erhöht, was allerdings auch darauf hindeuten könnte, dass man die niedrigen Ölpreise noch für eine starke Lagererhöhung nutzen wollte, bevor diese anziehen.

Nun warten Händler mit Spannung darauf wie sich die Öllagerbestände entwickeln. Sollten diese in den kommenden Wochen zurückgehen, so würde dies, nach einer langen Phase der Zurückhaltung, für die preissteigernden Impulse sorgen auf die Börsenhändler seit längerem warten. Wenn es zu einem stärkeren Anstieg kommen sollte, dann wird die Charttechnik ihr übriges tun und die Ölpreise könnten spürbar zulegen.

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