Heizölpreise halten das Langzeittief | Heizöl-News vom

um 08:30 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Auch zum Start der neuen Woche gaben die Heizölpreise im bundesweiten Durchschnitt um weitere 0,1 ct/l nach und befinden sich mit aktuell 50,2 Cent/Liter weiterhin auf einem Rekordtief der vergangenen Jahre. Regional betrachtet gaben die Heizölpreise ebenfalls in den meisten Bundesländern nach. Lediglich in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen blieben die Preise konstant oder kletterten um bis zu 0,2 Cent/Liter. Ansonsten gaben die Heizölpreise der tanke-günstig Partnerhändler in allen Bundesländern nach, mit knapp 0,4 Cent/Liter am deutlichsten in Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein.

Entwicklungen am Ölmarkt

Nachdem die OPEC am Freitag angekündigt hatte, trotz der niedrigen Ölpreise ihre Förderpolitik unverändert fortsetzen zu wollen, gerieten die Ölpreise unter Druck, was sich auch am heutigen Montag weiter fortsetzte. Die US-Sorte WTI lag am Montagmorgen deutlich unter der Marke von 40 Dollar je Barrel und die europäische Leitsorte BRENT notierte bei 42,8 Dollar/Barrel, nachdem sie zuvor um 1,1 $/b gefallen war. Der Grund für den erneuten Rückgang der Ölpreise ist darauf zurückzuführen, dass die OPEC nicht imstande ist, sich auf eine Förderquote zu einigen. So sagte OPEC-Generalsekretär El-Badri "Wir können derzeit keine Zahlen festlegen und haben beschlossen, die Entscheidung auf kommendes Jahr zu verschieben". Letztlich muss diese Entscheidung, oder vielmehr die fehlende Handlungsfähigkeit der OPEC wohl auf politische Interessen Saudi-Arabiens zurückgeführt werden. Denn die meisten OPEC-Mitglieder stehen aufgrund des Ölpreisverfalls vor enormen finanziellen und innenpolitischen Problemen. So können reiche Länder wie Saudi-Arabien die unprofitablen Preise deutlich länger verkraften als Staaten, wie etwa Venezuela, dessen Haushalt extrem von Ölprofiten abhängig ist.

Die deutschen Heizöl-Verbraucher können sich über die aktuelle Lage am Ölmarkt freuen, die Situation in einigen Förderländern wird hingegen zunehmend gefährlich. So dürfte auch das Nicht-OPEC- Mitglied Russland enttäuscht vom Ergebnis der Konferenz sein, denn das Land ist stark vom Ölpreis abhängig. Sollten die Ölpreise weiter fallen hat das Land schwere Zeiten vor sich und selbst wenn sich die Ölpreise auf ihrem aktuellen Level stabilisieren, wird das russische BIP in den kommenden Jahren spürbar zurückgehen. Die meisten ärmeren OPEC-Länder stehen vor ähnlichen Problemen, die taktangebenden Förderländer um OPEC-Leader Saudi-Arabien verhindern jedoch Förderkürzungen, so dass der aktuelle „Beschluss“ der OPEC lediglich deren zunehmende Handlungsunfähigkeit dokumentiert.

Aber auch Saudi-Arabien bekommt Probleme wenn die Ölpreise auf lange Sicht auf ihrem derzeitigen Niveau verharren. Allerdings haben die Saudis mehr finanzielle Reserven und daher einen längeren Atem um mit dem niedrigen Ölpreis zurzeit auch politische Ziele zu verfolgen. Neben der Verteidigung der Marktanteil gegen die US-Schieferölförderung, spielt besonders die bevorstehende Aufhebung des Ölembargos gegen den Iran eine Rolle. Denn sollte der Iran durch den steigenden Ölexport einen ökonomischen Aufschwung erleben, so könnte der zuletzt geschwächte, politische Rivale in der Region wieder erstarken. Einen solchen Aufschwung des Iran können die Saudis durch niedrige Ölpreise zumindest verzögern.

Aussicht und Empfehlungen

Die Heizölpreise sind im Vergleich zu den Vorjahren, aber auch im Rückblick auf die letzten Monate sensationell niedrig. Wer also zurzeit Heizöl benötigt, der macht mit einer Bestellung gewiss keinen Fehler. Dennoch stellt man sich natürlich die Frage, ob die Preise in der nächsten Zeit nicht noch tiefer sinken können. Dies wollen wir zurzeit nicht ausschließen, besonders wenn der Iran in den kommenden Monaten seine Ölexporte deutlich ausweiten wird. Laut einer Prognose der Weltbank könnte die Aufhebung der internationalen Sanktionen im Zuge des Atomabkommens mit dem Iran, den Ölpreis im Jahr 2016 um weitere zehn Dollar pro Barrel fallen lassen. Allerdings gibt es auch einige gewichtige Faktoren die einem Rückgang auf unter 30 $/b entgegenstehen. Für die hiesigen Heizölverbraucher ist zudem die Entwicklung des €uro-Dollar-Wechselkurses relevant, welcher in den kommenden Wochen eher preissteigernde Impulse bringen könnte.

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