Heizölpreise fallen kräftig auf neues 5-Monatstief | Heizöl-News vom

um 08:45 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Die nun seit gut drei Wochen anhaltende Talfahrt der Heizölpreise setzte sich auch zum Wochenschluss weiter fort und verstärkte sich auf Freitag sogar noch einmal kräftig. So brachen die Heizölpreise heute im bundesweiten Durchschnitt um massive 1,8 Cent/Liter ein. Dies ist der der deutlichste Preisrückgang, den es in diesem Jahr innerhalb von 24 Stunden gegeben hat. Eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl kostet somit im Mittel aktuell 53,30 €uro/100 Liter, was gleichbedeutend mit dem tiefsten Stand seit über fünf Monaten ist.

Bei der regionalen Betrachtung der Preisentwicklung waren heute in fast allen Bundesländern kräftige Preisnachlässe zu verzeichnen. In Brandenburg, Berlin, Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen-Anhalt gingen die Heizölpreise um vergleichsweise geringe 0,6 bis 0,7 Cent/Liter zurück. Die deutlichsten Preisrückgänge entfielen mit 2,5 bis 2,8 Cent/Liter auf Bremen, Hessen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein.

 

Aussicht und Empfehlungen

Etwas überraschend könnte der Mai in diesem Jahr zu einem der besten Monate für eine Heizölbestellung werden. Zumindest zeigt sich der Monatsbeginn von der verbraucherfreundlichen Seite und die Heizölpreise fallen von einem Jahrestief in das Nächste. So kostet eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl mit gut 53 Cent/Liter aktuell so wenig wie seit gut fünf Monaten nicht mehr.

Spekulationsfreudige Heizölkunden können zurzeit zwar auch auf weiter fallende Heizölpreise setzen, sollten dann aber die Marktentwicklungen eng verfolgen um das sich nun massiv ausbildende Preistief nicht zu verpassen.

Egal ob man heute bestellt oder den Heizölmarkt noch einige Zeit im Auge behält, insgesamt scheint es derzeit sinnvoller zu sein eine Heizölbestellung nicht bis in den Herbst oder Winter aufzuschieben. Denn auch wenn es am hoch spekulativen Ölmarkt zwar fast nie eine 100-prozentige Sicherheit gibt, so gehen Analysten weiterhin davon aus, dass auf dem kommenden OPEC-Meeting eine Verlängerung der Förderobergrenze beschlossen wird. Dies würde den Ölpreisen dann spätestens Ende Mai wieder spürbaren Auftrieb geben.

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

 

Nachdem sich die Ölpreise Ende April zunächst wieder stabilisiert hatten, wurde die Talfahrt der Ölpreise in der ersten Mai-Woche wieder aufgenommen und fand am gestrigen Donnerstag ihren bisherigen Höhepunkt. So brachen die beiden Rohöl-Leitsorten BRENT und WTI auf den heutigen Freitag regelrecht ein. Die Nordsee-Ölsorte BRENT fiel um 3,4 $/b und wurde am Freitagmorgen mit 47,3 Dollar/Barrel zum ersten Mal seit November letzten Jahres wieder unter der 50-Dollar-Marke gehandelt. Auch die US-Ölsorte WTI brach um 3,3 $/b ein und stand am Freitagmorgen mit 44,4 Dollar/Barrel in der Nähe ihres Halbjahrestiefs.

Der OPEC-Basketpreis konnte sich der aktuellen Marktlage ebenfalls nicht entziehen und stand mit 47,4 Dollar/Barrel gestern auf einem Jahrestief, welches sich im Tagesverlauf noch spürbar ausgeweitet hat. Zudem brachen die Notierungen für Gasöl, dem börsennotierten Vorprodukt von Heizöl, gestern ebenfalls massiv ein. Da gleichzeitig auch noch der €uro spürbar gegen die Ölwährung Dollar zulegen konnte, markierte Gasöl heute Morgen mit 382 €uro/Tonne den tiefsten Stand seit Mitte November.

Laut Händlern wirkten die am Mittwochnachmittag veröffentlichten Daten vom US-Ölmarkt am gestrigen Handelstag noch nach. So hatte das Department of Energy (DOE) bekannt gegeben, dass die Ölproduktion in den USA in der vergangenen Woche um weitere 0,3 Prozent auf 9,3 Mio. Barrel pro Tag und somit auf den höchsten Stand seit fast zwei Jahren gestiegen ist. Außerdem fiel der Rückgang der US-Öllagerbestände mit insgesamt 1,2 Mio. Barrel geringer aus als zuvor erwartet wurde. Der Abbau der US-Öllager teilte sich auf in 0,9 Mio. Barrel bei den Rohöllagerbeständen und 0,3 Mio. Barrel bei den Lagern der Ölprodukte (Heizöl, Diesel und Benzin).

Die sich kaum verändernden US-Öllagerbestände und besonders die erneut gestiegene Ölförderung in den USA zeigen, dass das weltweite Angebot an Rohöl weiterhin sehr hoch ist und dass die Förderkürzung der OPEC bisher nahezu wirkungslos geblieben ist. Daher denken Vertreter des Ölkartells zurzeit über eine Verlängerung, der zunächst nur bis zur Jahresmitte beschlossenen Förderobergrenze, nach. Auch wenn vieles für eine Verlängerung spricht, so halten sich die wichtigsten Beteiligten dennoch zurzeit mit klaren Aussagen für oder gegen eine Verlängerung zurück, was Anleger verunsichert und die Ölpreise zusätzlich belastet.

Zurück