Heizölpreise erneut minimal im Plus | Heizöl-News vom

um 08:55 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Trotz preisdrückender Vorgaben vom Rohölmarkt, sind die Heizölpreise auf den heutigen Dienstag im bundesweiten Durchschnitt um minimale 0,1 Cent/Liter gestiegen. Damit kostet eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl im Mittel aktuell 58,54 €uro/100 Liter.

Bei der regionalen Betrachtung der Preisentwicklung zeigte sich heute ein differenzierteres Bild. Zwar waren in den meisten Bundesländern erneut Preisanstiege von bis zu 0,4 Cent/Liter zu verzeichnen, in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gingen die Heizölpreise jedoch um rund 0,4 Cent/Liter zurück. Und auch in Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen hielten die Heizölpreise zumindest das Vortagesniveau.

 

Aussicht und Empfehlungen

Die Preisentwicklung der kommenden Woche ist zurzeit schwer zu prognostizieren. Einige Faktoren, wie eine mögliche Verlängerung der OPEC-Förderkürzung oder die insgesamt gute Stimmung an den Finanzmärkten, stützen die Ölpreise. Andere Faktoren, wie der Ausbau der US-Schieferölförderung oder die weiterhin hohen Öllagerbestände drücken auf die Ölpreise.

Allen diesen Faktoren ist gemein, dass sie sich sehr schnell ändern und dann Impulse in die gegenteilige Richtung geben können. Es muss daher abgewartet werden, wie sich die Entwicklung am Ölmarkt in den kommenden Wochen insgesamt darstellt. Ein erneutes Zurückfallen der Ölpreise ist dabei zurzeit ebenso wahrscheinlich wie ein Anstieg um 10 Prozent oder sogar mehr.

Auf lange Sicht betrachtet sind wir seit Jahresbeginn der Meinung, dass die Ölpreise im Jahresverlauf tendenziell steigen werden und es dann und wann zu solchen Rücksetzern kommen wird, wie wir sie im März erlebt haben. Und da die Heizölpreise aktuell immer noch deutlich günstiger sind als im Februar, kann man weiterhin von einem ordentlichen Zeitpunkt für eine Heizölbestellung sprechen.

Ölpreise - Entwicklungen am Ölmarkt

 

Nachdem sich die Ölpreise in der vergangenen Woche um rund sechs Prozent erholt haben, setzte gestern eine Korrektur ein und die beiden Rohöl-Leitorten BRENT und WTI  gaben jeweils um gut 0,6 Dollar/Barrel nach. Die Nordsee-Ölsorte BRENT stand somit am Dienstagmorgen bei 52,9 $/b und die US-Ölsorte WTI wurde bei 50 Dollar/Barrel gehandelt.

Ein Grund für den gestrigen Rückgang der Ölpreise war, dass das größte Ölfeld Libyens wieder in Betrieb genommen werden konnte. Am vergangenen Donnerstag hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, dass bewaffnete Gruppen die Förderung von zwei großen Ölfeldern gestoppt und somit die Ölausfuhr Libyens um rund 0,25 Mio. Barrel pro Tag gesenkt haben. Wie erwartet konnte jedoch eine schnelle Lösung erreicht werden, so dass sich das Angebot auf dem Weltölmarkt nun wieder um diese Mengen erhöht hat.

Zudem übte der vom Ölausrüster Baker Hughes gemeldete, erneute Anstieg bei der Anzahl der aktiven US-Ölbohrlöcher Druck auf die Ölpreise aus. So wurde bei den Bohrlöchern mit 662 Anlagen in der vergangenen Woche der höchste Stand seit September 2015 erreicht. Die gute Entwicklung der US-Schieferölindustrie setzt sich somit weiter fort, was die Ölpreise belastete und vorerst zu einem Ende der jüngsten Aufwärtsbewegung geführt hat.

Trotz der jüngsten Erholung der Ölpreise sorgt das anhaltend hohe Angebot auf dem Weltölmarkt dafür, dass die Ölpreise insgesamt weiter unter Druck gehalten werden. Im Fokus der Händler stehen daher weiterhin die globalen Öllagerbeständen und Aussagen zu einer möglichen Verlängerung der zunächst bis Juli geltenden Förderobergrenzen der OPEC. Zuletzt hatten sich mehrere an der Förderkürzung beteiligte Mitgliedsstaaten für eine Verlängerung ausgesprochen.

Entscheidend wird am Ende aber sein, ob sich Saudi-Arabien für eine Verlängerung ausspricht, denn ohne den größten Ölproduzenten der OPEC, der auch den größten Anteil der Förderkürzung trägt, ist eine Verlängerung ausgeschlossen. Bisher äußerten sich Vertreter Saudi-Arabiens eher kritisch, weil von der Förderreduzierung zuletzt vor allem die US-Schieferölindustrie profitiert hat.

Laut Aussagen des OPEC-Generalsekretärs Barkindo ist man beim Ölkartell vorsichtig optimistisch, dass Angebot und Nachfrage am Ölmarkt bald ein Gleichgewicht finden werden. Diese Aussage lässt zwar offen ob sie für oder gegen eine Verlängerung der Förderkürzung spricht, dennoch spekulieren einige Anleger auf eine Verlängerung, was die Ölpreise ebenfalls leicht stützt.

Zurück