Heizölpreise auf Freitag erneut gestiegen | Heizöl-News vom

um 15:29 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Trotz nachgebender Rohölpreise kletterten die Heizölpreise auf den heutigen Freitag im bundesweiten Durchschnitt um weitere 0,5 Cent/Liter und markierten mit 48,28 €uro pro 100 Liter Heizöl ein neues Jahreshoch. Der Grund für den erneuten Anstieg liegt darin, dass die Heizölhändler, die gestern nur einen geringen Teil des massiven Ölpreisanstiegs an die Heizölkunden weitergegeben haben, dies heute ausglichen und den Preisanstieg nachholten.

So waren in Bayern, Brandenburg, Berlin und Sachsen-Anhalt, wo die Heizölpreise gestern kaum angestiegen oder sogar zurückgegangen waren, heute starke Preisanstiege in Höhe von 1,9 bis 2,4 Cent/Liter feststellbar. Dafür sanken die Heizölpreise der tanke-günstig Partnerhändler in Bremen, Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein wieder um 1,1 Cent/Liter, nachdem sie dort gestern massiv angezogen waren. Insgesamt zeigte sich heute regional ein sehr unterschiedliches Bild, in der Hälfte der Bundesländern legten die Heizölpreise teilweise massiv zu und in der anderen Hälfte gaben sie zum Teil spürbar nach.

Entwicklungen am Ölmarkt

Am gestrigen Handelstag legten die Rohölpreise zunächst weiter zu, drehten dann um weiteren Tagesverlauf jedoch ins Minus. Zwischenzeitlich war die Nordseesorte BRENT mit 46,1 Dollar/Barrel auf den höchsten Stand seit knapp fünf Monaten gestiegen, dann gab BRENT jedoch um knapp einen Dollar nach und stand am heutigen Freitagmorgen bei 45,2 Dollar/Barrel. BRENT ist somit seit zwei Wochen nicht mehr unter die 40-Dollar-Marke gesunken. Auch die US-Sorte WTI steht aktuell wieder klar über dieser Marke. Zwar ging auch WTI auf Freitag um 0,6 $/b zurück, dennoch wurde die Leitsorte am Morgen bei 43,8 Dollar/Barrel gehandelt.

Der Ölmarkt zeigt sich aktuell weiterhin von seiner finanzmarktgetriebenen Seite, was die Lage für Händler unübersichtlich macht und für Nervosität sorgt. Auf der einen Seite sprechen viele fundamentale Marktdaten, wie das Ende des Ölarbeiter-Streiks in Kuwait, eine zu erwartende deutliche Erhöhung der iranischen Ölförderung, ein wahrscheinlicher Ausbau der Förderaktivitäten Saudi-Arabiens und Russlands, die absolute Uneinigkeit innerhalb der OPEC und die auf einem Rekordhoch befindlichen US-Rohöllager für eine Preiskorrektur nach unten. Auf der anderen Seite benötigen fast alle Ölförderländer dringend steigende Ölpreise um eine finanzielle Schieflage im eigenen Land auszugleichen und auch Börsenhändler scheinen auf breiter Front bereit zu sein ihr Geld auf einen Preisanstieg zu setzen.

Laut Analysten stabilisiert zurzeit besonders die gesunkene Ölproduktion in den USA die Ölnotierungen. Auch die Internationale Energieagentur (IEA) sieht in der Entwicklung der US-Ölproduktion den entscheidenden Faktor für die weitere Ölpreisentwicklung und rechnet, trotz der gescheiterten Gespräche in Doha, weiter mit einer Normalisierung des Ölmarktes. So soll laut IEA-Direktor Fatih Birol das Angebots-Nachfrageverhältnis bis zum Ende des Jahres oder spätestens im kommenden Jahr wieder ausgeglichen sein, weil eine weltkonjunkturelle Erholung die Ölnachfrage wieder anziehen lassen und besonders die Ölförderung außerhalb der OPEC zurückgehen wird. Gegen diese These spricht allerdings, dass ab einem Ölpreis von über 50 Dollar/Barrel die US-Fracking-Ölförderer wohl wieder auskömmlich arbeiten können und sich daher das Angebot aus den USA oder Saudi-Arabien wieder erhöhen könnte.

Aussicht und Empfehlungen

Preisdrückende Aussichten und Nachrichten finden zurzeit wenig Beachtung am stark spekulationsgetriebenen Ölmarkt. Eine belastbare Empfehlung für die künftige Entwicklung der Heizölpreise ist daher zurzeit schwer abzugeben. Sollte sich der Markt wieder auf die Fundamentaldaten besinnen, so könnten die Ölpreise, besonders nach dem jüngsten stark übertriebenen Preisanstieg, weiter nachgeben. Dagegen spricht die offensichtlich bullische Stimmung der Börsenhändler. Dennoch halten wir eine Kurskorrektur und einen Rückgang der Rohöl- und Heizölpreise in den kommenden Tagen weiterhin für realistisch, auch wenn der Preisrückgang vermutlich nicht so massiv sein wird. Die Tiefstände vom Jahresbeginn werden wir wohl nicht mehr wieder sehen.

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