Heizölpreise entkoppeln sich hierzulande vom Weltölmarkt | Heizöl-News vom

um 09:12 Uhr von tanke-günstig Redaktion

Heizölpreise - Bundesweite Preisentwicklung von Heizöl

Die Heizölpreise haben sich hierzulande vollständig vom Geschehen am internationalen Ölmarkt entkoppelt. Zumindest bewegten sich die Heizölpreise am Mittwochmorgen kaum, obwohl BRENT-Rohöl am gestrigen Handelstag um mehr als 30 Prozent einbrach und aktuell auf dem tiefsten Stand seit 1999 fiel. Dennoch kostete eine Bestellung von 2.000 Litern Heizöl am Morgen im bundesweiten Durchschnitt 57,61 €uro/100 Liter. Angesichts der Vorgaben vom Ölmarkt besteht somit sehr viel Spielraum nach unten, dagegen spricht jedoch die weiterhin extrem angespannte Logistik-Situation auf dem heimischen Heizölmarkt. Auch wenn wir, wegen der Lieferschwierigkeiten, wohl keine neuen Rekord-Tiefststände sehen werden, halten wir Preissenkungen im weiteren Tagesverlauf dennoch für realistisch.

Auch bei der Betrachtung der regionalen Preisentwicklungen haben sich bisher kaum Preisveränderungen ergeben. Somit bleibt es dabei, dass zwischen den einzelnen Regionen und Bundesländern erhebliche Preisunterschiede bestehen. Am günstigsten ist Heizöl zurzeit im Norden der Republik während man im Süden und Südosten deutlich tiefer in die Tasche greifen muss. So liegen die Heizölpreise in Hamburg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein aktuell bei 49 bis 50 Cent/Liter. In Baden-Württemberg, Bayern und Thüringen zahlt man für eine 2.000 Liter-Bestellung hingegen zwischen 65 und 75 Cent/Liter.

 

günstig Heizöl kaufen

Heizölpreise - Prognose und Empfehlung

Nachdem es zum Wochenbeginn am US-Ölmarkt zu der absurden Situation gekommen war, dass Kunden, die Rohöl abgenommen haben, dafür Geld vom Verkäufer erhielten, wirkte sich der Corona-bedingte nachfrage-Einbruch am Ölmarkt am gestrigen Handelstag auch auf die Nordsee-Ölsorte BRENT aus. Zwar fielen die Preise für BRENT-Rohöl nicht in den negativen Bereich, wie wir dies zuvor erstmals in der Geschichte bei der US-Ölsorte WTI gesehen hatten, dennoch brachen die zuvor schon niedrigen BRENT-Notierungen um weitere 34 Prozent ein, so dass die EU-Ölsorte mit nur noch rund 16 Dollar/Barrel auf den tiefsten Stand seit 1999 fiel.

Der Grund für diesen historischen Verfall der Ölpreise liegt darin, dass die Corona-Pandemie die weltweite Öl-Nachfrage um rund ein Drittel hat einbrechen lassen. In der Folge wurden die globalen Öllager bis zum Überquellen gefüllt, was dazu führt, dass Ölhändler nicht mehr wissen, wo sie das vorhandene Rohöl noch lagern sollen. Dies führt dazu, dass es für die Monate Mai und Juni kaum noch physische Abnehmer für Ölprodukte gibt, was wiederum Börsenhändler, für die Erdöl ein reines Finanzprodukt ist, in die Situation bringt, dass ihnen die tatsächliche Lieferung des Öls im Mai droht. Spekulative Anleger wollen jedoch kein Erdöl kaufen sondern dieses nur handeln, was dazu führt, dass die Ölpreise massiv fallen oder sogar in den negativen Bereich rutschen.

Für die deutschen Heizölverbraucher bedeutet die aktuelle Situation, dass man in den kommenden Wochen wohl nicht mit preistreibenden Impulsen vom Weltölmarkt rechnen muss. Als Preisrisiko bleibt somit zurzeit lediglich der Inlandsmarkt, auf dem die Heizölhändler jedoch mit erheblichen Logistik-Engpässen zu kämpfen haben. So trifft derzeit eine extrem hohe Heizöl-Nachfrage auf Personalausfälle und die allgemein erschwerten Bedingungen, welche die Corona-Krise mit sich bringt. Dies führt dazu, dass Verbraucher, die heute eine Heizölbestellungen aufgeben, davon ausgehen müssen erst in zwei bis drei Monaten beliefert werden zu können.

Zurück